Lans, Wilhelm von

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Vizeadmiral Wilhelm von Lans

Wilhelm Andreas Jakob Emil Lans, seit 1913 von Lans, (Lebensrune.png 5. März 1861 auf Gut Loosen/Hamminkeln bei Wesel; Todesrune.png 21. März 1947 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt mit dem Charakter als Admiral zur Disposition (z. D.) und gleichzeitig à la suite des Seeoffizierkorps. Er war der erste Offizier der Kaiserlichen Marine, der zum Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ ernannt wurde.

Werdegang

Lans war das dritte von acht Kindern der Eheleute Herbert und Berta Lans. Die Vorfahren der Familie Lans stammen aus Zwolle und dienten auch als Offiziere in der Marine. Vielleicht einer der Gründe, warum Wilhelm Lans, Sohn eines niederrheinischen Gutsbesitzers auf Gut Loosen in Hamminkeln bei Wesel, sich für eine Karriere in des Kaisers Marine entschloß.

Marineoffizier

Von 1870 bis 1878 in den Kadettenhäusern zu Bensberg und Berlin erzogen, trat er am 23. April 1878 (Crew 1878) als 17jähriger Kadett in die Kaiserliche Marine ein. Der Dienst auf verschiedenen Panzerschiffen und Torpedobooten führte ihn nach Südamerika, Westindien und Afrika. Inzwischen zum Leutnant zur See befördert, brachte er auf Anregung des Kaisers das Torpedoboot SMS „V 6“ zu Ostern 1891 nach Berlin. 1894 wurde Lans Zweiter Offizier auf dem Linienschiff SMS „Kurfürst Friedrich Wilhelm“. 1895 wurde er zum Admiralstab der Marine kommandiert und blieb hier bis 1898, wo er inzwischen zum Kapitänleutnant befördert wurde.

Im Ostasiengeschwader war er dann als Korvettenkapitän seit Februar 1900 Kommandant des Kanonenbootes SMS „Iltis“ (62 m lang mit 125 Mann Besatzung), mit Ziel Tsingtau dirigierte er sein Schiff durch ostasiatische Gewässer, um schließlich im Mai die Bucht von Kiautschou zu erreichen, dem Liegeplatz seines Geschwaders. In China war er während des Boxeraufstandes im Juni 1900 an der Niederkämpfung der Taku-Forts beteiligt war. Zu seinen Wachoffizieren gehörten die Oberleutnants Albert Hoffmann-Lamatsch Edler von Waffenstein (1870–1939) und Karl-August Nerger. Als der Kommandant Lans beim Gefecht (sieben Gefallene, darunter Oberleutnant Hans Hellmann, und elf Verwundete) schwer verwundet wurde, übernahm Edler von Waffenstein, als ältester Wachoffizier, das Kommando. Der Erste Offizier, dem das Kommando zugestanden hätte, Kapitänleutnant Robert Kühne (1868–1947), war während des Gefechtes Befehlshaber des marineinfanteristischen Landungsdetachments in Tientsien.

„16. Juni 1900 um 5.45 Uhr erhielt das Kanonenboot Iltis abermals einen schweren Treffer unterhalb der Brücke. Er setzte einen Teil der Munition in Brand und tötete Oberleutnant zur See Hellmann. Durch einen weiteren Treffer wurde Korvettenkapitän Lans schwer verwundet. Oberleutnant zur See Hoffmann-Lamatsch Edler von Waffenstein übernahm das Kommando.“
Kapitän Lans auf der Kommandobrücke der „Iltis“ während des Kampfes um die Takuforts
Kapitän Lans und Oberleutnant zur See Hellmann auf der Kommandobrücke

Niederkämpfung der Takl-Forts

Der Boxer, ein Geheimbund, der sich gegen die „Überfremdung im Reich der Mitte“ wehrte, erhob sich gegen Deutsche, Engländer, Franzosen und Russen. Die Ermordung des deutschen Gesandten in Peking, Freiherr von Ketteler, war für deutsche Truppen schließlich der Anlaß zum Kampf. Lans wurde mit dem Kanonenboot „Iltis“ auf dem Fluß Peiho beordert. Er entwickelte einen Gefechtsplan zur Niederkämpfung der Takl-Forts, der bereitwillig von den anderen europäischen Kriegsschiffen angenommen wurde. In der Nacht des 17. Juni 1900 kam es zu einem sechsstündigen erbitterten Gefecht zwischen den Boxern und den Kolonialmächten. Unter der Führung des deutschen Korvettenkapitäns eroberte das Geschwader die Festung Taku. Auf deutscher Seite fielen nur 7 Soldaten. Trotz erheblicher Verwundung führte Lans den europäischen Kampfauftrag bis zur Aufgabe der Chinesen durch. Der kaiserliche Dank kam prompt in Form des Ordens „Pour le Mérite“. Die „Iltis“ durfte diese Auszeichnung fortan am Bug tragen.

Genesung und Rückkehr in die Heimat

Korvettenkapitän Lans mußte bis zum Dezember 1900 im Marine-Lazarett in Yokohama behandelt werden. Im Januar 1901 nach Deutschland zurückgekehrt, wurde ihm in seinem Heimatdorf Hamminkeln ein begeisterter Empfang bereitet. Ab August 1901 tat er seinen Dienst im Admiralstab der Marine in Kiel, zuletzt als Kapitän zur See und Chef des Stabes der Hochseeflotte.

Von 1909 bis 1912 war er als Konteradmiral Inspekteur des Torpedowesens. Vom 1. Oktober 1912 bis zum 14. Februar 1915 war von Lans als Vizeadmiral Chef des I. Geschwaders der Hochseeflotte. Am 16. Juni 1913 erhob Kaiser Wilhelm II. ihn in den erblichen Adelsstand. Bis zum September 1915 war von Lans noch Chef der Marine-Station der Nordsee.

Die Spätfolgen der bei der Schlacht um das Fort Taku erlittenen Verwundungen zwangen Wilhelm von Lans am 18. September 1915 Abschied aus dem aktiven Marinedienst zu nehmen. In Anerkennung seiner Leistungen in Krieg und Frieden wurde er mit dem Charakter als Admiral z. D. versehen.

Zweiter Weltkrieg und Vertreibung

Oft unternahm er von seinem Haus in Berlin-Charlottenburg Reisen in seine niederrheinische Heimat. So kam er fast jedes Jahr zum Schützenfest nach Hamminkeln. In den 1930er Jahren stattete er seinen Sportschützen dabei oft Besuche ab, der Verein trug seit 1931 seinen Ehrennamen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde seine Wohnung in Berlin ausgebombt, woraufhin er nach Adamsdorf in der Neumark zog. Dort verstarb am 18. Mai 1944 seine Frau nach kurzer Krankheit. Im Juli 1945 wurde der Admiral aus Adamsdorf von den Besatzern vertrieben und kam nach langer Reise, oft zu Fuß und körperlich geschwächt, in Berlin an. In Charlottenburg wurde er im Paulinen-Krankenhaus aufgenommen und liebevoll gepflegt.

Tod

Dort starb Admiral a. D. Wilhelm von Lans am 21. März 1947 im Alter von 86 Jahren. Die Urne mit seiner Asche wurde 1949 auf dem evangelischen Friedhof in Hamminkeln nach ihrer Überführung von Berlin beigesetzt.

Familie

In 1903 heiratete Lans in Hannover Frau Anna von Cölln. Ihre Ehe blieb kinderlos.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Auszeichnungen

Ehrungen

  • Lans wurde am 16. Juni 1913 durch Wilhelm II. in den erblichen Adelsstand erhoben
  • Namensgeber für einen in Moers am Niederrhein 1907 gründeten Marineverein durch ehemalige Ostasienfahrer (Marinekameradschaft „Admiral von Lans“); der Admiral war bis zu seinem Tode 1947 Protektor und Ehrenmitglied des Vereines.
  • Der Kleinkalibersport-Verein KKS-Schießclub „um die Eck“ ernannte Admiral von Lans aus Anlaß seines 70. Geburtstages am 5. März 1931 zum Ehrenvorsitzenden und bat ihn, seinen Namen in der Vereinsbezeichnung führen zu dürfen (KKS-Schießclub „Admiral von Lans“).[2]
  • Je eine Straße in Köln-Neuehrenfeld und in Berlin-Dahlem wurden nach ihm benannt

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. (Hrsg.): Marinekabinett. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1918. S. 5.
  2. Verein für Sportschützen „Admiral von Lans“ Hamminkeln