Wismann, Heinz
Heinrich „Heinz“ Wismann ( 16. September 1897 in Münster; 29. Mai 1947 bei Kuibyschew) war ein deutscher Germanist, Kunsthistoriker und als Ministerialrat Leiter der Abteilung „Schrifttum“ im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte er anschließend Philosophie, Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie und promovierte in Heidelberg zum Dr. phil. Im Zuge seiner Mitgliedschaft im Vorstand des Reichsverbandes deutscher Schriftsteller war er dann zuerst Referent, später Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
Kurzchronologie
- 1897 als Sohn des Eisenbahn-Oberinspektors Heinrich Wismann geboren
- Notabitur am Humanistischen Gymnasium
- September 1914 bis August 1919 Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger des Deutschen Heeres und Angehöriger der Freikorps
- 1915 zum Leutnant der Reserve befördert
- Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie in Berlin und Heidelberg
- Anschließend war er in Zeitungsverlagen tätig.
- 1932 Eintritt in die NSDAP
- 6. Februar 1933 Promotion zum Dr. phil.
- 1933/34 Präsidialrat der Reichskulturkammer
- Referent und Leiter der „Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums“ im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP)
- 1933 bis 1937 Vizepräsident der Reichsschrifttumskammer unter Hans Friedrich Blunck und später Hanns Johst
- Oktober 1934 bis 1937 Leiter der Abteilung Schrifttum des RMVP
- Ernennung zum Ministerialrat
- 1937 Entlassung wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten und wegen Verschweigens seiner (bereits geschiedenen) ersten Ehe mit einer Halbjüdin
- 1940 bis 1945 Kriegsdienst bei der Wehrmacht als Reserveoffizier
- 29. Mai 1947 Tod in russischer Kriegsgefangenschaft in Kasachstan, vermutlich wie so viele deutsche Soldaten ermordet.
Familie
Seit 1934 war Dr. Wismann in zweiter Ehe mit Gertrud, geb. Hüssener verheiratet; der Altphilologe Heinz Wismann (1935) ist sein Sohn. Als die Schlacht um Berlin tobte und russische Panzer in die Reichshauptstadt eindrangen, entschied sich seine Frau Gertrud, die beiden Kinder zu schnappen und gen Westen zu flüchten. Mit viel Glück und Unterstützung erreichten sie Münster. Sohn Heinz studierte in den 1950er Jahren mit einem Stipendium für Philosophie in Frankreich und machte an der Sorbonne Université eine brillante Karriere.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934, S. 534
- Geboren 1897
- Gestorben 1945
- Deutscher Beamter
- Deutscher Offizier
- Deutscher Germanist
- NSDAP-Mitglied
- Mitglied der Reichsschrifttumskammer
- Angehöriger der Wehrmacht
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1914)
- Träger des Verwundetenabzeichens (1918)
- Kriegsgefangener