Wissen
Als Wissen (ahd. wizzan, indogermanisch weid = ,wissen‘, ,sehen‘, woida = ,ich habe gesehen‘, lat. videre = ,sehen‘ und Sanskrit veda = ,Wissen‘) wird die – immer cum grano salis zu verstehende – vollendete, abgeschlossene und sichere Erkenntnis bezeichnet, der Erfolg des Erkennens für das Bewußtsein, das feste, eindeutig bestimmte Bewußtsein um oder von etwas, die Darstellung des Objektiven, des Seins. Das Wissen wird dem Glauben, Meinen, Vermuten und Zweifeln entgegengesetzt, jedoch bleibt in jedem erreichbaren Wissen immer auch ein letzter Rest Zweifel.
Erläuterung
Nach Schopenhauer ist Wissen (im logischen Sinne) abstrakte Erkenntnis[1]:
- „Das Ende und Ziel alles Wissens ist, daß der Intellect alle Äußerungen des Willens nicht nur in die anschauliche..., sondern auch in die abstracte Erkenntnis aufgenommen habe, – also daß alles, was im Willen ist, auch im Begriff sei“[2]
Als grundlegender, erkenntnistheoretischer Begriff ist Wissen eng mit den Begriffen Beweis, Wahrheit und Wirklichkeit verknüpft. Wissen steht oft im Gegensatz zur Erberinnerung der Ahnen.
Seine Bedeutung ist jedoch in der philosophischen Verwendung ebenso schwammig wie in der alltäglichen. Gewußt werden kann demzufolge einmal jeglicher Unsinn, ein andermal gilt nur das als Wissen, was zweifelsfrei bewiesen ist. Da nichts Erfahrbares beweisbar ist, läuft letzteres konsequent darauf hinaus, daß es Wissen entweder überhaupt nicht gibt oder nur über Definiertes, Geglaubtes, Offenbartes und so weiter existiert. Das deckt sich dann auch mit Platons (beziehungsweise dessen Sokrates zugeschriebener) Erkenntnis „Ich weiß, daß ich nicht weiß“ (wörtlich: „Ich weiß als Nicht-Wissender“), demnach alles Wissen stets nur vermeintlich gewiß ist und selbst noch das gründlichste Wissen stets die – wenn auch im günstigsten Falle kleine – Möglichkeit des Irrtums in sich birgt, ergo das vollkommene Wissen dem Menschen immer unerreichbar bleiben wird.