Wrangel, Ferdinand von
Ferdinand Friedrich Georg Ludwig Baron von Wrangel ( 9. Januar 1797 in Pleskau; 6. Juni 1870 in Dorpat) war ein baltendeutscher Offizier in Diensten der der kaiserlich-russischen Marine (u. a. Vizeadmiral im Krimkrieg, zuletzt Admiral) und Geograph in Diensten des Russischen Kaiserreiches.
Leben
Ferdinands Vater war der Gutsbesitzer Peter Baron von Wrangel, seine Mutter war Dorothea, geb. von Freymann. Er erhielt seine erste Erziehung auf dem Lande im Hause seiner Tante durch den deutschen Lehrer Gnüchtel – gemeinschaftlich mit drei anderen Knaben. Ferdinand wurde 1806 im Seekadettenhause zu St. Petersburg untergebracht. Hier verlebte er neun Jahre einer freien und fröhlichen Schulzeit. Nach glänzend absolviertem Schlußexamen 1815 als Midshipman entlassen, wurde er sofort mit seinem Vetter Wilhelm von Wrangel und seinem besten Freund Anjou nach Reval zum Dienst auf der Flotte kommandiert.
In den Jahren 1820 und 1825 unternahm er Reisen nach Kamtschatka. Nach ihm ist die Wrangel-Insel zwischen Sibirien und Alaska benannt. Er erkundete einen Teil von Russisch-Amerika und wurde 1829 zum Generalgouverneur von Russisch-Amerika (nach dem Verkauf an die VSA 1867 in Alaska umbenannt) ernannt.
Er gründete eine Unterstützungskasse für die deutsche Diaspora der evangelisch-lutherischen Glaubensgenossen im russischen Reich. Als er 1857 schwer krank wurde, fuhr er nach Berlin, wo ihn Albrecht von Graefe erfolgreich behandelte. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit Friedrich Benjamin von Lütke.
Auszeichnungen, Ehrungen, Mitgliedschaften (Auszug)
- Generalgouverneur des damaligen Russisch-Amerika, 1829
- Orden des Heiligen Georg, Ritterkreuz (IV. Klasse), 1837
- Direktor der Russisch-Amerikanischen Kompagnie in St. Petersburg, 1840 bis 1847
- Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, 1855
- Mitglied des Russischen Reichsrats
- Demidow-Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften
Er war Mitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften, u. a. Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, auf Orden und Ehrenzeichen legte er wenig wert.