Ziesel, Kurt

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Kurt Ziesel

Kurt Ziesel (Lebensrune.png 25. Februar 1911 in Innsbruck; Todesrune.png 10. Mai 2001 in Prien am Chiemsee) war ein deutscher Publizist und Mitbegründer der Deutschland-Stiftung sowie der Gesellschaft für Freie Publizistik. Er soll unter dem Decknamen „Zöllner“ für den Bundesnachrichtendienst gearbeitet haben.

Wirken

Kurt Ziesel sollte nach dem Abitur Bauer beziehungsweise Landwirt werden. Der praktische Ausbildung auf bäuerlichen Schulen und als Volontär auf einem großen Gut folgte ein dreijähriges Studium an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Aber der Zwang zum Brotberuf und das harte Dasein des Werkstudenten führten ihn über streitbare Schriften politischer Art für das Bauerntum und auch für das studentische Leben Wiens zum Dienst am Wort. Im Jahre 1931 begann Kurt Ziesel, mit 20 Jahren seine Tätigkeit als Schriftsteller am damaligen Hauptblatt der NSDAP in Wien und führte sich dann im Jahre 1933 auf der Flucht vor Hochverratsverfahren des Dollfußsystems nach München, Königsberg, Dortmund und Hamburg. Der ganze deutsche Raum erschloß sich ihm so in angestrengter und schwerer journalistischer Arbeit. Reisen in fast alle Staaten Europas, vom Eismeer in Finnland bis hinunter in die Wüsten Syriens und Palästinas, vom Schwarzen Meer bis zur Steilküste der Normandie, schulten ihm Geist und Herz zu stolzem Bewußtsein auf sein Deutschtum. Und als Adolf Hitler die Ostmark heimholte ins Reich, trieb ihm die Sehnsucht nach Landschaft und Menschen der Heimat zurück. Nur am Rande konnten in der oft bitteren und von mancherlei düsterer Erfahrung verdunkelten täglichen Arbeit im journalistischen Beruf die Pläne und die Gewißheit für die eigene dichterische Arbeit reifen. So entstand neben kulturpolitischen Schriften 1938 der erste Roman „Verwandlung der Herzen“, in dem er das Schicksal und Erleben der Zwishenkriegszeit schilderte. In Wien fand er dann auch die äußere Ruhe und konnte mit Selbstvertrauen und im Glück der Heimkehr seinen zweiten Roman „Der kleine Gott“ schreiben, der in der zeitentrückten Form einer Legende das tapfere Schicksal eines einfachen Bauernmädchen schilderte. Im Zweiten Weltkrieg ging Ziesel als Soldat in eine Panzerersatzabteilung.[1]

Die „Deutschland-Stiftung“

Neben seiner publizistischen Tätigkeit war Ziesel auch organisatorisch aktiv. Er war Mitgründer des Deutschen Kreises 58, 1960 Gründungsmitglied der Gesellschaft für freie Publizistik. Vor allem aber war er ab 1966 als geschäftsführendes Gründungsmitglied der Deutschland-Stiftung aktiv. Mitglieder dieser Organisation waren Christdemokraten des rechten Flügels, aber auch Deutschnationale und einzelne Vertreter der nationalen Rechten. Ziesel, treibende Kraft bei der Gründung, nutzte seine Stellung als Geschäftsführer der Stiftung und Verleger sowie Hauptautor ihrer Zeitschrift Deutschland-Magazin zur Erweiterung seines publizistischen Wirkungsbereichs. Er kontrollierte mit seinen Anhängern die Außendarstellung der Organisation und nahm erheblichen Einfluß auf die Auswahl der Preisträger des von der „Deutschland-Stiftung“ vergebenen „Konrad-Adenauer-Preises“.

Nach Antritt der sozialliberalen Koalition 1969 verbesserte sich das Verhältnis zwischen Christdemokraten und Ziesels „Deutschland-Stiftung“. Franz Josef Strauß, den Ziesel während der Spiegel-Affäre 1962 mit Strafanzeigen gegen Strauß-Kritiker unterstützt hatte, ehrte ihn 1971 zum 60. Geburtstag mit einer öffentlichen Würdigung. Fünf Jahre später gratulierten Helmut Kohl, Franz Josef Strauß, Karl Carstens und Axel Springer zum Fünfundsechzigsten. 1986 dankte Wolfgang Schäuble dem Jubilar für sein „literarisches und journalistisches Schaffen über fünf Jahrzehnte“. 1998 war Wolfgang Schäuble selbst Adenauer-Preisträger.

Schriften

  • Stimmen der Ostmark 1938
  • Verwandlung der Herzen 1938
  • Der kleine Gott 1939
  • Stunden der Wandlung 1940
  • Krieg und Dichtung. Soldaten werden Dichter – Dichter werden Soldaten Wien/Leipzig 1940
  • Unsere Kinder 1941
  • Der Vergessene 1941
  • Der Gezeichnete 1942
  • Aphrodite lächelt 1950
  • Daniel in der Löwengrube, Freiburg/Frankfurt a. M. 1952
  • Das Leben verläßt uns nicht 1954
  • Und was bleibt ist der Mensch 1954
  • Die goldenen Tage 1954
  • Solange wir lieben 1957
  • Das verlorene Gewissen 1957
  • Der rote Rufmord 1961
  • Die Pressefreiheit in der Demokratie 1962
  • Die Literaturfabrik: Eine polem. Auseinandersetzung mit d. Literaturbetrieb im heutigen Deutschland 1962
  • Der endlose Tag 1963
  • Der deutsche Selbstmord 1963
  • Und was bleibt, ist der Mensch 1965
  • Freiheit und Verantwortung München 1966
  • Die Sensation des Guten Wien 1969
  • Schwarz und Weiss in Afrika München 1973
  • Die Meinungsmacher Spiegel, Zeit, Stern & Co. München 1988, ISBN 3-8004-1153-9
  • Der Preis des Ruhms München 1989
  • Wider den Zeitgeist 1992

Fußnoten

  1. Kurt Ziesel (Hg.): Krieg und Dichtung, Adolf Luser Verlag, Leipzig 1940