Rudorffer, Erich

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Ritterkreuzträger Erich Rudorffer

Erich Rudorffer (Lebensrune.png 1. November 1917 in Zwochau, Königreich Sachsen; Todesrune.png 8. April 2016) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe, Jagdflieger und Schwerterträger im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As errang 222 bestätigte Luftsiege bei über 1000 Feindflüge und über 300 Luftkämpfe, er belegt somit den 7. Platz der erfolgreichsten Jagdflieger der Kriegsgeschichte. Er hat u. a. ein U-Boot der Royal Navy angegriffen und versenkt oder stark beschädigt, wurde selbst 16 mal durch feindliche Flieger oder Flak abgeschossen, mußte neun mal mit dem Fallschirm abspringen und hat innerhalb von 17 Minuten 13 Gegner abgeschossen.

Werdegang

Erich Rudorffer, coloriert.jpg
Eichenlaubverleihungszeremonie für Offiziere der Luftwaffe und Kriegsmarine, Berghof, Obersalzberg, 5. Mai 1944; von links nach rechts: Oberleutnant zur See der Reserve Otto Pollmann (461. EL), Oberstleutnant Günther Radusch (444. EL, von Hitler verdeckt), Oberstleutnant Hans Karl Stepp (462. EL, von Hitler verdeckt), Major der Reserve Rudolf Schoenert (450. EL), Major Wilhelm Herget (451. EL), Major Martin Möbus (463. EL, macht sich bereit für einen Händedruck mit Hitler), Major Erich Rudorffer (447. EL), Hauptmann Alfred Grislawski (446. EL), Hauptmann der Reserve Emil Lang (448. EL) und Leutnant Günther Schack (460. EL).
Eichenlaubträger Erich Rudorffer
Eichenlaubträger Major Rudorffer und Hauptmann Horst Ademeit, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader an der Nordostfront, auf der Fahrt zur Lagebesprechung beim Kommodore ihres Geschwaders

Nach manchen Quellen kam Rudorffer von der Verkehrsfliegerei (ggf. Deutsche Verkehrsfliegerschule oder gar Lufthansa) zur Luftwaffe 1939, allerdings lassen sich die Behauptungen nicht bestätigen. Andere Quellen berichten, daß er nach der Schule eine Lehre zum Kfz-Schlosser abschloß und am 16. April 1936 der Luftwaffe in Oschatz beitrat (Flieger-Ersatz-Abteilung 61). Er kam nach der Grundausbildung zu den Kampffliegern, diente vom 2. September bis 15. Oktober 1936 beim Kampfgeschwader 253, wurde vom 16. Oktober 1936 bis 24. Februar 1937 in Adlershof (Technische Schule Adlershof) als Flugzeugwart (Motorenwart) ausgebildet (Abschluß mit Note 1) und diente dann ab dem 14. März 1937 als solcher beim Kampfgeschwader 153. Ende Oktober 1938 wurde zur Flieger-Ersatz-Abteilung 51 zur Flugschulung kommandiert, wo er zuerst als Kampfflieger, dann als Zerstörer ausgebildet wurde. Der junge Flugzeugführer und Feldwebel war derart begabt, daß er am 1. Oktober 1939 zur Jagdwaffe kommandiert wurde – sein innigster Wunsch ging in Erfüllung.

Nun übernahm die Jagdfliegerschule 2 in Schleißheim seine Ausbildung, die Umstellung auf Jagdflugzeuge fiel ihm leicht. Anschließend kam er 6. Dezember 1939 zur Jagdergänzungsstaffel auf dem Flugplatz Döberitz. Am 28 Dezember 1939 wurde er zur Ergänzungs-Jagdgruppe Merseburg kommandiert, wo junge Flugzeugführer Schulung durch erfahrene Jagdflieger erhielten. Hier blieb er, inzwischen zum Oberfeldwebel befördert, bis zum 7. Januar 1940. Ab dem 8. Januar 1940 war er der 2. Staffel/I. Gruppe des Jagdgeschwaders 2 zugeteilt, daß den Ehren- und Traditionsnamen „Richthofen“ trug.

Zweiter Weltkrieg

Nach manchen Quellen wurde Rudorffer um März 1940 zum Leutnant der Reserve befördert, wobei er am 28. Oktober 1940 zum Leutnant und aktiver Offizier ernannt wurde. Andere Quellen sehen ihn noch im Mai 1940 als Unteroffizier, kurz darauf als Feldwebel, Oberfeldwebel und Ende 1940 als Leutnant, ggf. Kriegsoffizier. Die zweite Variante erscheint unwahrscheinlich.

Rudorffer erzielte beim Westfeldzug 1940 seinen ersten Abschuß, sein Gegner war eine Curtiss Hawk 75, ein VS-amerikanisches Jagdflugzeug der Franzosen. Bis zur Kapitulation des Feindes errang er über Frankreich acht weitere Luftsiege. Anschließend nahm er am Unternehmen „Adlerangriff“ teil. Hier lieferte er sich mit der Royal Air Force teilweise legendäre Luftkämpfe, einmal von einer Hawker Hurricane der Croydon High Street entlang in London gejagt, wobei Rudorffer im Tiefflug unterhalb der Dächer raste. Am 1. Mai 1941 erzielte er seinen 19. Abschuß. Am 19. Mai 1941 griff er als Rottenführer mit seinem Rottenflieger ein feindliches U-Boot vor der Isle of Portland an. Es soll Vertikal gesunken sein, die Royal Navy berichtete (ggf. Kriegspropaganda) nur von „schwerer Beschädigung“

Am 11. Juli 1941 wurde er, als Flugzeugführer im Stab II./JG 2, zum stellvertretenden Staffelkapitän 6./JG 2 ernannt, am 17. Juni 1941 wurde er zum Oberleutnant befördert und dann zum Staffelkapitän der 6. ernannt, was er auch bis 6. April 1943 bleib. Bis Ende Dezember 1941 verbuchte er 40 Luftsiege, vom 2. Juni 1942 war er gleichzeitig zur Staffelführung stellvertretender Kommandeur der II. Gruppe/JG 2 (bis 15.01.1943).

Gruppenkommandeur=

Am 6. April 1943 wurde er zum Kommandeur der II. Gruppe/JG 2 und am 13. Juli 1943 zum Kommandeur der IV. Gruppe/JG 54 ernannt (bis 1. August 1943), um danach die II. Gruppe/JG 54 zu übernehmen. Am 14. Januar 1945 wurde er Kommandeur der I. Gruppe/JG 7.

Ritterkreuz

Am 11. April 1944 erhielt er anläßlich seines 113. Abschusses das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Zurück an der Ostfront wurden ihm am 26. Januar 1945 für den 210. Abschuß die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen. Seine letzten zwölf Luftsiege errang er mit der Me 262.

„Bei den gestern gemeldeten Abschußerfolgen in Kurland errang der mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnete Major Rudorffer durch Abschuß von elf Flugzeugen seinen 206. Luftsieg.“ — Wehrmachtbericht, 30. Oktober 1944

222 Luftsiege, darunter 136 an der Ostfront (darunter 58 Iljuschin Il-2), 26 in Nordafrika und 60 an der Westfront bei der Reichsluftverteidigung, darunter 10 schwere Bomber zeichnen den „Ritter der Lüfte“ aus.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg flog er DC-2 und DC-3 in Australien, arbeitete später für die Fluggesellschaft Pan American World Airways und schließlich für das Luftfahrt-Bundesamt.

Bundeswehr

Unbestätigten Berichten zufolge war er auch beim Kraftfahrt-Bundesamt angestellt und Reserveoffizier der Bundeswehr.

Tod

Major a. D. Rudorffer war, wie auch Hugo Broch, einer der letzten noch lebenden Ritterkreuzträger des Jagdgeschwaders 54. Er verstarb am 8. April 2016 und wurde auf Wunsch der Witwe in aller Stille und im kleinen Kreis beigesetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 643, ISBN 978-3-938845-17-2
  2. Nach Scherzer war Rudorffer zum Zeitpunkt der Verleihung nicht Major, sondern Hauptmann (Kriegsoffizier)