Absturz des russischen Verkehrsflugzeuges 7K9268
Das russische Verkehrsflugzeug 7K9268 stürzte am 31. Oktober 2015 im Sinai ab.
Inhaltsverzeichnis
Vorgang
Um 12.14 Uhr veröffentlichten russische Sender erste Nachrichten über den Absturz eines Airbus 321-200 mit der Flugnummer 7K9268 der Fluggesellschaft Kogalymavia. Dabei kamen die 224 Passagiere, alle russischer Herkunft – von ihnen 200 Erwachsene, 17 Kinder und dazu sieben Besatzungsmitglieder[1] – ums Leben. Das Flugzeug war gerade von dem Flughafen im ägyptischen Scharm el Sheikh zu einem Flug nach Sankt Petersburg abgehoben, als über der Sinai-Halbinsel Triebwerkprobleme gemeldet wurden. Nach 22 Minuten verschwand das Flugzeug in einer Höhe von 9.450 m vom Radar. Die im Norden des Sinai agierende und mit dem Islamischen Staat zusammenarbeitende Organisation Ansar Beit al–Makdis wurde für den Absturz für verantwortlich gehalten.
In niederländischen Zeitungen wurden zu dem Absturz, wie zu dieser Zeit in den Staaten der Westlichen Wertegemeinschaft üblich, eher schmähende Artikel verfaßt, die ohne Quellenbeleg die Fähigkeiten russischer Piloten in Frage stellten – sie setzen ihre Söhne hinter das Lenkrad der Passagierflugzeuge –, und anhand russischer Nachrichten der Iztwjestkaja Gazeta sowie persönlicher Meldungen in russischen Profilseiten die Luftflotte dieser Föderation als fliegende Särge darstellten.[2]
Am 4. November ereignete sich ein weiterer Absturz. Dabei zerbrach ein russisches Frachtflugzeug am Ufer des Weißen Nils kurz nach dem Aufstieg vom Flughafen bei Juba in Südsudan. Angeblich starben 40 Passagiere, es soll zwei Überlebende gegeben haben. Die Berichterstattung verlief vornehmlich über die jüdisch–amerikanische Nachrichtenagentur Reuters, deren Nachrichten auch von russischen Sendern zitiert wurden.
Folgen
Der Tourismus, ein wichtiger Arbeitszweig in Ägypten, wurde durch den Absturz schwerwiegend beeinträchtigt. Zu dieser Zeit (→ Ukraine-Krise 2015 und Russische Luft- und Bodenoffensive in Syrien 2015) arbeitete Ägypten im Militärbereich enger mit Rußland zusammen. Schon eher, im Juli 2005, hatte es im Ferienort Scharm el Sheikh einen islamistischen Anschlag gegeben. Damals waren 64 Menschen gestorben.
Siehe auch
- Malaysia-Airlines-Flug MH-370
- Absturz des malaysischen Verkehrsflugzeuges MH-17
- Absturz des indonesischen Verkehrsflugzeuges QZ-8501
- Absturz der Tupolew 154 vor Sotschi (25. Dezember 2016)
Verweise
- Flugzeugunglück im Sinai – Russische Passagiermaschine mit 224 Menschen an Bord abgestürzt, RTDeutsch, 31. Oktober 2015
- Flug 7K9268 – Was wir bisher über die Hintergründe des Absturzes im Sinai wissen, RTDeutsch, 2. November 2015
- „Ein Flugzeug fällt nicht so vom Himmel“ – RT befragt den Piloten Mark Weiss zum Absturz im Sinai, RTDeutsch, 2. November 2015
- Frachtflugzeug mit russischer Besatzung im Südsudan abgestürzt – bis zu 40 Tote, RTDeutsch, 4. November 2015
Fußnoten