Metapedia:Werkstatt/Adolf Rust
Inhaltsverzeichnis
Alfred (Adolf) Rust
Alfred Friedrich Wilhelm Rust (4. Juli 1900 in Hamburg, 14. August 1983 in Ahrensburg) war ein deutscher Prähistorischer Archäologe und Forscher bei Ahnenerbe.
Ausbildung
Er besuchte eine Volksschule und absolvierte eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Danach hat er 1919 seine Gesellenprüfung abgelegt, 1926 folgte die Meisterprüfung. An der Hamburger Volkshochschule belegte er 1923–1928 Kurse in Kunstgeschichte, Biologie sowie in Vorgeschichte bei Gustav Schwantes. 1940 wurde Rust die Ehrendoktorwürde der Universität Kiel verliehen. 1942 habilitierte er sich dort. |*Die Habilitation ist die höchstrangige Hochschulprüfung*|. Er wurde im selben Jahr auswärtiges Mitglied in dem Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e. V..
Beruflicher Werdegang
Ab 1922 arbeitete Alfred Rust als Elektriker bei einer Hamburger Elektrofirma. 1930 kündigte er jedoch, um seinem Interesse an der Archäologie nachzugehen. Er soll zunächst von Arbeitslosenunterstützung gelebt haben und führte seine Forschungen auf eigene Kosten sowie ohne Unterstützung von Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften, usw. durch.
Ab September 1930 reisten er und ein Freund acht Monate mit dem Fahrrad in den Nahen Osten, um – angeregt durch Schwantes und die `Askalonien`-Theorie – nach steinzeitlichen Artefakten zu suchen. In Yabrud (Syrien) entdeckte Rust Halbhöhlen, in denen er über 100 Steinzeitartefakte fand und einen Großteil nach Erhalt einer Ausfuhrgenehmigung an Museen und Sammler verkaufte. Von 1930 bis 1933 setze er diese Reisen, auch mit dem Rad, fort, bei welchen er 45 aufeinanderfolgende Kulturschichten entdeckte und somit erstmals lückenlos Spuren einer Zeitspanne von ca. 150.000 Jahren Siedlungsgeschichte nachweisen konnte. Er machte in der Folgezeit viele weitere archäologische Entdeckungen[[1]]. Er wurde, offiziell zumindest, bis April 1939 von dem Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e. V. finanziert.
ab April 1939 bis zu seinem Ruhestand besaß er eine Stelle als wissenschaftlicher Angestellter bei der Provinzialstelle für vor- und frühgeschichtliche Landesaufnahme und Bodendenkmalpflege.
Während seinen beruflichen Werdegang hielt er dazu noch von 1932 bis 1970 mindestens sieben Ehrenämter inne.
Kriegszeit
1940–1944 führte er mehrfach Grabungen und Studienbesuche in Italien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Frankreich, der Schweiz sowie den Kulna-Höhlen bei Brünn (heute Brno, Tschechien) durch. Seit Februar 1944 war er ein freiwilliges Mitglied bei der Waffen-SS, welche Mitgliedschaft er ab 1945 erfolgreich verschwieg.
Weitere Tätigkeiten
von 1946-1948 leitete er Grabungen am Borneck sowie 1951 am Poggenwisch. Seine Ansichten über einige spätere Funde konnten sich allerdings im Fach nicht durchsetzen. 1957–1959 war Rust Lehrbeauftragter für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg. Bis zu seinem Ruhestand 1965 führte er weitere Flächengrabungen an verschiedenen Orten durch.
Rezeption
Bereits Anfang der 1970er-Jahre verhinderte wohl Rusts Mitgliedschaft in der Waffen-SS die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.
Von 1975-1992 war eine Schule in Ahrensburg nach ihm benannt, in welcher heute noch der Alfred-Rust-Saal besteht. Nahe der U-Bahnstation Ahrensburg-Ost erinnert ein Gedenkstein an seine ausgewerteten Fundstellen.
Anlässlich der zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2000 geplanten Feierlichkeiten entwickelte sich in Ahrensburg eine monatelange Kontroverse über seine Rolle in der Zeit des Nationalen Sozialismus, welche von den dortigen "Grünen" veranlasst wurde. So wurden alle geplanten Veranstaltungen zu seinem 100. Geburtstag abgesagt.
Seit 2005 existiert jedoch im Tunneltal ein nach Rust benannter Wanderweg. 2014 Wurde eine Replik der von Alfred (Adolf) Rust entdeckten "Götengruppe" aufgestellt.
Der Tunneltal-Verein war im Mai 2023 über eine Absage von einer, Herrn Rust zu ehren, lang geplanten Veranstaltung nicht begeistert.
Ehrungen & Preise
- 1937, Ehrenmitglied Naturwissenschaftlicher Verein Hamburg
- 1965, Ehrenmitglied Universität zu Köln
- 1965, Ehrenbürger der Stadt Ahrensburg
- 1966, Albrecht-Penck-Medaille der Deutschen Quartär-Vereinigung
Literatur
- Das altsteinzeitliche Rentierlager Meiendorf. Neumünster, Wachholtz 1937, GVK: 1829024760
- Vor 20000 Jahren eiszeitliche Rentierjäger in Holstein. Neumünster, Wachholtz 1937, GVK: 1147981043
- Jallah Jallah auf Urmenschsuche mit Fahrrad, Zelt und Kochtopf. Wiesbaden, Brockhaus 1952, GVK: 178669628
- Die alt- und mittelsteinzeitlichen Funde von Stellmoor. Neumünster in Holstein, Wachholtz 1943, GVK: 136384129
- Die Höhlenfunde von Jabrud (Syrien). Neumünster, Wachholtz 1950, GVK: 1143364724