Puschkin, Alexander

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Alexander Puschkin
Puschkin, 1827

Alexander Sergejewitsch Puschkin (geb. 6. Juni 1799 in Moskau, gest. 10. Februar 1837[1] in St. Petersburg) war ein russischer romantischer Dichter und Schriftsteller zahlreicher Dramen sowie Erzählungen und Romane. Er gilt für viele als russischer Nationaldichter und Begründer der modernen russischen Literatur.

Leben und Wirken

Puschkin stammte aus einer alten Adelsfamilie, mütterlicherseits von dem Mohren Peters des Großen Abraham Hannibal. Seine erste mangelhafte Erziehung erhielt er im Elternhaus. 1811 kam er auf das neue Lyzeum von Zarskoje-Selo. Aus der Schulzeit stammen 50 der sogenannten „Lyzeumsgedichte“. 1817 trat er ins Auswärtigen Amt ein, wurde aber 1820 wegen unvorsichtiger Äußerungen aus Petersburg nach Südrußland an die Kanzlei des Oberprokurators der südrussischen Kolonisten versetzt. Unterwegs erkrankte er, besuchte zu seiner Gesundung ein Bad am Kaukasus und ging dann nach seinem Bestimmungsort Kischinew in Bessarabien. Sein auf dem Lyzeum begonnenes romantisches Epos „Ruslan und Ljudmila“ erschien in Petersburg 1820 und fand neben begeisterten Anhängern scharfe Kritiker.

Puschkins dichterische Tätigkeit der nächsten Jahre war sehr verschieden. Außer lyrischen Gedichten schrieb er, von Lord Byron beeinflußt, „Der Gefangene im Kaukasus“ (1821), „Der Springbrunnen von Bachtschisaraj“ (1822), „Die Räuberbrüder“ (1822) und „Die Zigeuner“ (1824). 1823 kam er in die Kanzlei des Generalgouverneurs Grafen Woronzow in Odessa, wo die ersten Kapitel des Romans „Jewgenij Onjegin“ entstanden. 1824 wurde er verabschiedet und auf sein mütterliches Gut Michajlowskoje (Gouvernement Pskow) verbannt; hier dichtete er das zweite Kapitel des „Onjegin“, die Tragödie „Boris Godunow“, vollendete „Die Zigeuner“ und schrieb das komische Epos „Graf Rulin“. 1826 wurde er amnestiert und zum Zaren nach Moskau beschieden, der ihn von da ab unter seine eigene Zensur und die Aufsicht des Gendarmeriechefs Graf Benckendorff stellte.

In Moskau arbeitete Puschkin nun an „Jewgenij Onjegin“ weiter und wurde Mitarbeiter an Polewojs „Telegraph“, besonders aber an Weniwitinows „Moskauer Boten“, in dem 1828 die 1826 gedichtete „Szene aus Faust“ erschien. 1826 war in Petersburg die erste Ausgabe seiner Gedichte erschienen (ein Band). 1829 erschien daselbst eine zweite Ausgabe in zwei Bänden, in demselben Jahr das epische Gedicht „Poltawa“). 1829 reiste Puschkin zur russischen Armee in den Kaukasus (Beschreibung der Reise unter dem Titel „Reise nach Erzerum während des Feldzugs 1829“, gedruckt 1836). 1830 erhielt er von seinem Vater das Gut Boldino zur Bewirtschaftung. Dort vollendete er „Jewgenij Onjegin“ und schrieb die dramatischen Scenen „Der geizige Ritter“, „Mozart und Salieri“, „Das Gastmahl während der Pest“, „Der steinerne Gast“, die poetische Erzählung „Das Häuschen von Kolomna“, fünf Novellen (die „Erzählungen Bjelkins“, gedruckt in Petersburg 1831), die „Chronik des Dorfs Gorochino“ und 30 kleinere Gedichte.

Am 18. Februar 1831 heiratete er in Moskau. Den Sommer brachte er in ZarskojeSelo mit Shukowskij zu und dichtete für die gemeinschaftlich herausgegebene Festschrift „Auf die Einnahme Warschaus“ die Gedichte „An die Verleumder Rußlands“ und „Der Gedenktag von Borodino“ (gedruckt Petersburg 1831; deutsch: „Aufstand und Warschaus Fall“, ebenda 1831). Bald nachher wurde er wieder am Auswärtigen Amt angestellt und stand von da ab in der Gunst des Zaren. 1832/33 machte er Studien in den Staatsarchiven, die ihn zu den Novellen „Die Hauptmannstochter“ und „Dubrowskij“ sowie zu „Die Geschichte des Pugatschewschen Ausstandes“ veranlaßten. Im Herbst 1836 besuchte er Orenburg und Kasan, den Schauplatz des Aufstandes, schrieb dann in Boldino „Das Märchen vom Fischer und dem Fischchen“ und das Gedicht „Der eherne Reiter“ und legte im folgenden Winter dem Zaren in Petersburg „Die Geschichte des Pugatschewschen Aufstandes“ vor. Er erhielt den Rang eines Kammerjunkers und 20.000 Rubel zum Druck des Werkes. 1834 erschien die Novelle „Piquedame“. 1836 gründete er das kritisches Journal „Der Zeitgenosse“.

Am 10. Februar 1837 starb Puschkin an den Folgen eines Pistolenduells mit dem Gesandtschaftsattaché Georges-Charles de Heeckeren d’Anthès. Er wurde im Swjatogorschen Kloster in der Nähe seines Gutes Michajlowskoje beigesetzt. 1880 wurde ihm ein Denkmal in Moskau, 1884 eines in Petersburg und 1888 eines in Odessa gesetzt.

Rassische Herkunft

Jugendbild von Puschkin

Ein Urgroßvater Puschkins mütterlicherseits war Abraham Petrowitsch Hannibal, ein usprünglich afrikanischer Sklave aus Äthiopien, der dem Zaren Peter dem Großen geschenkt wurde.

Daß gerade der verehrteste Dichter der russischen Geschichte zu einem Achtel negrider Abstammung gewesen ist, ist eine bemerkenswerte Tatsache. Da er vom Aussehen aber eher der Westischen Rasse mit geringem nordischen Einschlag zuzuordnen wäre, ist es schwer zu sagen, ob er als Weißer anzusehen ist.

Anders als mongolide Rassen, sind negride Rassen genbiologisch dominant und man sieht manchmal auch noch einem Achtelneger seine schwarzafrikanische Abkunft an. Doch Puschkin sieht – nach überlieferten Bildern – nicht negrid, sondern allenfalls wie ein Süditaliener oder heller Araber aus (also auch nichtrussisch). Vielen russischen Nationalisten fällt es daher schwer, Puschkin als den russischen Nationaldichter schlechthin anzuerkennen.

Werke (Auswahl)

  • Alexander Puschkin’s poetische Werke, übersetzt von Friedrich Bodenstedt (1854) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Nach Julianischem Kalender geb. 26. Mai 1799; gest. 29. Januar 1837.