Regeniter, Alfred
Alfred Regeniter ( 13. Januar 1922 in Radevormwald; 20. Juli 2016 in Adenau[1]) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant der Reserve und Ritterkreuzträger der Sturmartillerie im Zweiten Weltkrieg sowie Arzt in der Nachkriegszeit.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
Nach dem Abitur wurde Alfred Regeniter am 16. März 1940 in der 4./Artillerie-Ersatzabteilung 206 in Ostpreußen Soldat. Er nahm als Kanonier bei der IV. Abteilung/Artillerie-Regiment 255 (255. Infanteriedivision) am Westfeldzug 1940 teil, die nach dessen Beendigung zum Küstenschutz eingesetzt wurde. Als Unteroffizier (seit dem l. März 1941) begann für ihn das Unternehmen „Barbarossa“, das er neben anderen Verwendungen als Vorgeschobener Beobachter im Artillerie-Regiment 255 miterlebte.
Als Sturmartillerist an der Ostfront
Im März 1943 meldete er sich freiwillig zur Sturmartillerie und wurde Reserveoffiziersanwärter. Nach Abschluß des Fahnenjunkerlehrgangs und Kommandierung zur Sturmgeschützschule Burg erfolgte am 3. Mai 1944 als Leutnant der Reserve seine Versetzung zur 3. Batterie/Sturmgeschütz-Brigade 276, mit dieser war er in Ostpreußen im Einsatz.[2]
Die Brigade, die der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski entkommen war, lag seit Ende April 1944 in Deutsch Eylau in West Preußen zur Auffrischung (Wehrkreis XX) Der weitere Einsatz erfolgte ab August 1944 im Raum Willkowischken. In Litauen 1944 wurde Regeniter als Offzier z. b. V. beim Regiments-Gefechtsstand von Oberstleutnant/Oberst Friedrich Quentin✠ eingesetzt.
Endkampf
Am 21. August 1944 fiel Kommandeur Major Norbert Braun durch Beschuß aus einer russischen Panzerbüchse, als er zur Beobachtung den Kopf aus der Luke steckte. In weiteren Rückzugsgefechten wurde die Brigade unter schweren Verlusten in Richtung Wirballen, Eydkau und Ebenrode zurückgedrängt und verbrachte Weihnachten 1944 in Pultusk-Ciechanow. Danach wurde die Brigade in den Räumen Kulm, Graudenz und Stargard eingesetzt und erlitt in heftigen Gefechten schwere Verluste. Im Endkampf um das Reich erlebte Regeniter den Untergang von West- und Ostpreußen an vorderster Front.[3]
Das Kriegsende im Lazarett
Regeniter führte die 3. Batterie der Brigade und zeichnete sich Anfang Februar 1945 bei den Kämpfen in Westpreußen aus, die Sturmgeschütz-Brigade 276 kämpfte hier im Rahmen der 251. Infanterie-Division und lag im Brennpunkt der russischen Angriffe. Am 10. Februar 1945 wurde Regeniter bei Stenzlau verwundet und blieb bis August 1945 im Reservelazarett Kronach/Oberfranken, wo er dann aus VS-amerikanischer Gefangenschaft entlassen wurde.
Nachkriegszeit
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft studierte Regeniter Medizin, promovierte zum Dr. med. und war als erfolgreicher Arzt tätig. Ebenso betätigte er sich militärhistorisch und galt als leidenschaftlicher Sammler und Sachkenner von Militaria.
Später Ritterkreuzträger
Erst 1974 erfuhr Dr. Regeniter, daß ihm für die hervorragende Führung der Batterie und die eigenen 18 Panzerabschüsse mit seinem Sturmgeschütz am 5. April 1945 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden war.
Tod
Leutnant der Reserve a. D. Dr. Alfred Regeniter verstarb im Juli 2016 mit 95 Jahren, einer der letzten lebenden Ritterkreuzträger.
Familie
Dr. Regeniter hinterließ Gemahlin (2. Ehe), Familie und Kinder aus seiner ersten Ehe.
Auszeichnungen (Auszug)
- Deutsches Reichssportabzeichen
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 18. August 1944
- 1. Klasse am 22. Oktober 1944
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz[4]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 5. April 1945 als Leutnant der Reserve und Führer der 3. Batterie/Sturm-Geschütz-Brigade 276
- Ehrennadel der Gemeinschaft der Sturmartillerie
Werk
- Mit Ritterkreuz und Sturmgeschütz, ZeitReisen, 2015, ISBN 978-3941538771
Literatur
- Alexander Losert: Fronterlebnisse – Hochdekorierte Soldaten erinnern sich, ZeitReisen, 2015, ISBN 978-3941538740