Bayle, André

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André Bayle (Lebensrune.png 20. Mai 1926 in Massilien; Todesrune.png 8. Mai 2010 ebenda) war ein französischer Artist, Autor und ausländischer Freiwilliger der Waffen-SS, zuletzt SS-Freiwilligen-Unterscharführer und Junker der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Bayle war der Sohn einer alteingesessenen Artistenfamilie, die durch Zirkusvorstellungen im ganzen Land Bekanntheit erlangte. Mit seiner Familie besuchte er die Olympischen Spiele 1936 und zeigte sich beeindruckt von den deutschen Friedens- und Kulturleistungen, der Leistungsfähigkeit der deutschen Athleten und dem Führer Adolf Hitler.

Bayle beschrieb sich gerne als unpolitischen, katholischen Franzosen und Europäer. Nach dem erfolgreichen Westfeldzug 1940 sah er den Hauptgrund der französischen Niederlage in der bolschewistischen Agitation. In der Operation Catapult, der Versenkung der französischen Flotte, und der stetigen Kriegsausweitung der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien gegen das Deutsche Reich sah er angesichts der bolschewistischen Bedrohung Europas einen Verrat an Europa, er gab seinen Traum von der Marine auf und trat am 15. März 1943 der Waffen-SS als SS-Freiwilligen-Sturmmann bei.

Er kämpfte in Galizien mit der SS-Division „Charlemagne“ und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Anfang 1945 wurde er noch zur SS-Junkerschule in Bad Tölz geschickt, schon nach einer Woche mußte er sich aber für den Endkampf wieder in Wildflecken melden. Nun wieder im Osten, übernahm er nach dem Soldatentod des Oberscharführers die Führung eines Zuges in der 2. Kompanie des Waffen-Grenadier-Regiments der SS 57 (französisches Nr. 1) unter SS-Oberführer Edgar Puaud. Er konnte dem Massaker an dem Reserve-Regiment vor Belgard entkommen, befreite mit einem Dutzend Mann den SS-Sturmbannführer Veidenbaums aus Lettland aus den Händen der Bolschewisten, und wurde hierfür für das Eiserne Kreuz 1. Klasse vorgeschlagen, das er jedoch erst 1965 in Frankfurt am Main erhielt.

Am 8. März 1945 wurde er in Pommern mit zwei weiteren erschöpften Kameraden von Partisanen gefangengenommen, in den Osten verschleppt und in Moskau vorgeführt. Am 29. Dezember 1945 wurde er den Franzosen überstellt. Der Konvoi der Häftlinge kam am 21. Januar 1946 in Valenciennes an. Er wurde verhaftet und kurz nach seiner Ankunft ins Gefängnis geworfen. Am 13. März 1946 wurde er vom Gericht von Valenciennes verurteilt, aber freigesprochen. Diese Begnadigung erklärt sich aus der Tatsache, daß er zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung bei der Waffen-SS minderjährig war. Er kehrte über Paris in seine Heimatstadt zurück.

Nachkriegszeit

Nach sowjetischer Kriegsgefangenschaft und französischer Inhaftierung diente Bayle von Mai 1946 bis März 1947 in der französischen Armee (bei den Fallschirmjägern in Pau) und arbeitete danach in wechselnden Positionen. Zu dieser Zeit heiratete er seine Jugendliebe, aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen. Immer wieder wurde er entlassen, wenn die Firmenchefs von seiner Vergangenheit erfuhren. Dann aber fand er eine Firma, deren Verantwortlichen dies egal war. Er war 17 Jahre Exportleiter und schließlich Geschäftsführer der Niederlassung in Deutschland. Erst nachdem die Firma eine neue Leitung erhalten hatte, wurde sein Posten wegrationalisiert, da man ihn loswerden wollte, aber einen Kampf vor dem Arbeitsgericht scheute. Er trat schließlich am 1. Juni 1986 in den Ruhestand.

André Bayle bereiste als Kriegsveteran Kanada, die West-BRD und die Vereinigten Staaten von Amerika und schrieb mehrere Bücher. Er verweigerte sich der politischen Korrektheit und suchte nach Waffenbrüdern in aller Welt, um mit ihnen Kriegserfahrungen auszutauschen. Zu seinem Besuch in der Militärakademie West Point während der Nachkriegszeit sagte er:

„Ich war, um es gelinde auszudrücken, überrascht, als ich durch die Hallen von West Point wandelte, denn dort sah ich Bilder und Kunstwerke von einer großen Anzahl deutscher Waffen-SS-Soldaten. Darunter der General der Waffen-SS Felix Steiner, Kommandeur der berühmten Wikinger-Division. Als ich meine Überraschung darüber kundtat, wurde mir mitgeteilt, daß die Taktiken der Waffen-SS nicht nur in West Point, sondern in vielen Ländern einschließlich Rußland und Israel gelehrt werden. Als ich ihnen sagte, daß ich einst Angehöriger der Waffen-SS war, wurde ich von VS-amerikanischen Offizieren begierig über die SS und die Russen ausgefragt. Ich wurde behandelt, als ob ich der Held von Guadalcanal gewesen wäre.“[1][2]

Tod

André Bayle verstarb am 8. Mai 2010 in seiner Heimatstadt Massilien.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Von Marseille bis Novosibirsk – Französische Freiwillige der Waffen-SS im Kampf für Europa, DVG Deutsche Verlagsgesellschaft (1994), ISBN 978-3920722177

Verweise

Fußnoten

  1. Die Schlacht um Guadalcanal war einer der Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges auf dem pazifischen Kriegsschauplatz und lief bei den Amerikanern unter dem Decknamen Operation Watchtower.
  2. „I was surprised, to put it mildly, as I was going through the hallways of West Point, because there I saw photographs and art work of a large number of German Waffen-SS soldiers. Included was the general of the Waffen-SS Felix Steiner, commander of the famed Wikinger Division. When I expressed my surprise, I was informed, that the tactics of the Waffen-SS were being taught not only in West Point, but in many countries, including Russia and Israel. When I told them, I had been a member of the Waffen-SS, American officers questioned me eagerly about the SS and the Russians. I was treated as if I had been the hero of Guadalcanal.“