Antikriegstag
Der Antikriegstag (auch Weltfriedenstag) ist ein seit dem 1. September 1966 in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) eingeführter Gedenk- und Protesttag.
Weitere Daten sind in der katholischen Kirche der 1. Januar (seit 1968) und der „Internationalen Tag des Friedens“ der Vereinten Nationen (UNO) am 21. September (seit 1981).
Von 2005 bis 2011 veranstaltete die nationale Widerstandsbewegung aus diesem Anlaß jährlich eine Protestdemonstration in Dortmund.
Inhaltsverzeichnis
2005
Am 3. September 2005 fand der 1. nationale Antikriegstag in Dortmund mit etwa 250 Teilnehmern statt.[1] Redner waren je ein Aktivist aus Dortmund, Hamm und Oer-Erkenschwick sowie Siegfried Borchardt und Hayo Klettenhofer.[2]
2006
Am 2. September 2006 fand der 2. nationale Antikriegstag mit etwa 340 Teilnehmern statt.[1] Redner waren u. a. Dennis Giemsch, Constant Kusters (NVU), Dieter Riefling, Hayo Klettenhofer, ein Vertreter der Kameradschaft Gelsenkirchen und Christian Worch.[3]
2007
Am 1. September 2007 fand der 3. nationale Antikriegstag mit 484 Teilnehmern statt.[1] Redner waren Dennis Giemsch, Christian Worch, Sascha Krolzig, Constant Kusters (NVU) und Christian sowie je ein Vertreter der Autonomen Nationalisten Niederlande und der Aktionsfront Recklinghausen. Außerdem spielte der Liedermacher Flex.[4]
2008
Rund 1400 Nationalisten aus ganz Europa demonstrierten am 6. September 2008 gegen die kriegstreiberische Politik der VSA und Israel. Redner waren Dennis Giemsch, Gottfried Küssel und Herbert Schweiger sowie je ein Vertreter aus der Tschechei, England und Bulgarien.[5]
2009
Am 5. September 2009 nahmen Etwa 800 Teilnehmer an stationären Kundgebung teil. Sie versammelten sich auf dem P+R Parkplatz am Dortmunder Hafen, um ein Zeichen gegen Krieg und Kapitalismus zu setzen. Redner waren Dennis Giemsch, Christian Worch sowie je ein Vertreter aus der Tschechei, Belgien, Bulgarien, Rußland und den Niederlanden. Verlesen wurde außerdem der Redebeitrag eines Palästinensers. Zwischendurch spielte das thüringische Liedermacherduo „Novus Ordo Mundi“ (Neue Weltordnung).[6]
2010
2010 versuchte der damalige Polizeipräsident von Dortmund, Hans Schulze, die Demonstration zu verbieten. Zur Begründung verwies der Polizeichef auf die am 1. September 2010 erfolgte Festnahme einer Person, die vermeintliche Sprengsätze hergestellt habe. Vor dem Verwaltungsgericht kam die Polizei wie 2009 damit durch, vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bekamen die Die Veranstalter wie auch 2009 Recht. Da die Gefährdungslage nicht begründet genug gewesen sei. Es demonstrierten etwa 1.000 Kriegsgegner durch Dortmund. 15.000 Gegendemonstranten standen ihnen gegenüber. Das Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ blockierte die zentralen Gleise des Dortmunder Hauptbahnhofs, um die Anreise der Kriegsgegner zu erschweren. 500 Kriegsgegner demonstrierten spontan in Dormund-Scharnhorst und wurden nach gut einer halben Stunde durch aggressive Polizeibeamte gestoppt.[7]
2011
2011 veranstalteten Mitglieder der Freien Kameradschaften am 3. September zum siebenten mal in Folge eine Demonstration in der Dortmunder Nordstadt aus diesem Anlaß. Die Teilnehmerzahl betrug etwa 900 Teilnehmer. Es sprachen Vertreter aus den Niederlanden und Italien[8] sowie Wolfram Nahrath, Andy Knape und Christian Worch.[9]
Durch linksextreme Gegendemonstranten wurden drei Polizisten schwer und 17 weitere leicht verletzt. Die 1.500 gewalttätigen Anhänger der linksextremen Szene wollten die Beamtenkette durchbrechen, um anschließend auf die Demonstration der Nationalisten zu stürmen. Dabei attackierten die Randalierer die Einsatzkräfte mit Steinen, Feuerwerkskörpern und Pfeffersprays. Um dem Druck stand zu halten, mußten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer und Schlagstöcke gegen die linken Chaoten einsetzten. Die Bilanz der Ausschreitungen von Links: über 260 Festnehmen und ein hohes Polizeiaufgebot von über 4.000 Beamten.[10]
Serdar Boztemur, Geschäftsführer der Linksjugend in Nordrhein-Westfalen, biß bei der gewalttätigen Gegenveranstaltung einer Polizistin in den Arm. Der türkisch-kurdische Linkspolitiker hatte sich an einer rechtswidrigen Sitzblockade beteiligt, um die Antikriegstags-Demonstration zu verhindern. Als die Polizei diesen Mob auflöste, wehrte sich der zu dem Zeitpunkt 22-Jährige brutal und biss dabei einer Beamtin in den Unterarm. Nach seinem Angriff ging Boztemur zu Boden und schnappte nach Luft, als sei er verletzt. Anschließend brachten ihn Hilfskräfte in ein nahe gelegtes Krankenhaus. Dort konnten die Ärzte allerdings keinerlei nennenswerte Verletzungen feststellen. In Folge dessen brachte man ihn in Polizeigewahrsam.[11][12]
2012
Am 1. September 2012 sollte in Dortmund erneut der Antikriegstag stattfinden, wurde aber vom Bundesverwaltungsgericht verboten.[13][14] Bei der Veranstaltung sollten Udo Pastörs, Sebastian Schmidtke und Christian Worch als Redner auftreten. Die Antifa bemühte sich im gleichen Jahr mit ihrem „Antifacamp Dortmund“ den Antikriegstag zu stören. Das „Camp“ wurde von der Stadt verboten.[15] und fand im „Exil“, dem linksextremen „Autonomen Zentrum Mülheim“ statt.
Nachdem am 23. August 2012 die vermeintliche Vereinigung „Nationaler Widerstand Dortmund“ verboten wurde, verkündete der Dortmunder Polizeipräsident, Norbert Wesseler (SPD), am 27. August 2012 das Verbot des 8. nationalen Antikriegstages, sowie einer für den Vorabend angemeldeten Kundgebung in Lütgendortmund. Der Veranstalter legte gegen das Verbot umgehend Beschwerde ein.[16] Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen bestätigte die von der Dortmunder Polizei erlassenen Verbotsverfügungen für die Antikriegstagsdemonstration am 1. September, sowie für eine am Vorabend angemeldete Kundgebung im Dortmunder Vorort Lütgendortmund.[17] Am 31. August 2012 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht die Verbote der Veranstaltungen 31. August 2012 und am 1. September 2012 zum Antikriegstag.[13][14]
Nach dem Verbot des nationalen Antikriegstages und der Vorabendkundgebung gab es in verschiedenen deutschen Städten Solidaritätskundgebungen.[18][19][20]
Sonstiges
Zu den Antikriegstagen in Dortmund gab es folgende linksextreme Gegeninitiativen:
- „Dortmund stellt sich quer“
- „Dortmund Nazifrei - Bündnis demokratisches Dortmund“
Solidarisch mit den Kriegsgegnern zeigten sich folgende Musiker, welche jeweils mit Liedern für die Veranstaltung warben.
- Dissidenten - Antikriegstag
- Jan Peter - Antikriegstag (2011)
- Libertin - Antikriegstag[21]
- Subverziv - Antikriegstag 2012 (2012)[22]
Verweise
- Weltnetzseite des nationalen Antikriegstages auf archive.org
- Altermedia Deutschland: Sonderseite zum Antikriegstag