Augsfeld (Haßfurt)

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Augsfeld (Haßfurt)

Augsfeld (altes Gemeindewappen).jpg
Gemeindewappen bis 1972
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mainfranken
Landkreis: Haßberge
Einwohner (2018): 1250
Postleitzahl: 97437
Kfz-Kennzeichen: HAS
Augsfeld (Haßfurt) befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Augsfeld, vom Main aus gesehen

Augsfeld ist ein Stadtteil der unterfränkischen Kleinstadt Haßfurt im Landkreis Haßberge.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Vgesuelt geschah im Jahr 1180, als Petrus, Bischof von Tusculum und päpstlicher Legat, diesen Besitz des Nonnenklosters St. Theodor in Bamberg bestätigte. Da bei Augsfeld wahrscheinlich eine Altstraße, Fulda und Bamberg verbindend, den Main überquerte, könnte es sein, daß sich das Bamberger Kloster bewußt an diesem strategisch wichtigen Ort festsetzte, um Reisenden, vor allem Pilgern, Schutz und Fürsorge zu gewähren. Schon bald zog jedoch das nahe Haßfurt den Hauptverkehr an sich.

Im 13. und 14. Jahrhundert bildeten sich in diesem Raum die hochstiftischen Ämter. Augsfeld wurde dem Amt Haßfurt zugeschlagen und gehörte somit dem Bistum Würzburg an. Da Augsfeld außerdem ein Grenzort zum Bistum Bamberg war, war es ständig Zeuge der Auseinandersetzungen beider Bistümer, die sogar bis vor das Reichskammergericht getragen wurden. Der Grenzort empfahl sich als Tagungsort, in dem Probleme auch in Anwesenheit beider Bischöfe behandelt wurden. Zu jener Zeit wurde Ausgfeld ein „Ganerbendorf“; Würzburg hatte die Dorf- und Gemeindeherrschaft durchgesetzt, die anderen Ganerben (Bamberg) beanspruchten aber vogteiliche Rechte und das Recht auf die Erbhuldigung. Weder Würzburger noch Bamberger Landesverordnungen durften bekanntgemacht werden, und die Wirte beider Seiten mußten keine Verbrauchssteuer entrichten. Die „Dorfmeister“ (Bürgermeister) waren Vorsitzende des Dorfgerichtes, das viermal, später nur noch ein- oder zweimal im Jahr stattfand.

Ausgfeld war bis ins 20. Jahrhundert ein reines Bauerndorf. Die guten Wiesen boten die Grundvoraussetzung für Heulieferungen nach auswärts und eine eigene Viehzucht. Die Ziegenzucht stand in so hohem Ansehen, daß der Ziegenbock ins Gemeindewappen aufgenommen worden war, bevor Ausgfeld nach Haßfurt eingemeindet wurde (1972). Ebenso findet das Tier Erwähnung in der sogenannten Augsfelder „Bockskerwa“ (Bockskirchweih), die alljährlich am zweiten Sonntag im September stattfindet (älteste Erwähnung dieses Festes: 1862). Als Hauptmahlzeit wird stets Bocksbraten aufgetischt.

Das „Adler-Denkmal“, 2013/14 entfernt

Das „Adler-Denkmal“ im Lindenhain

Als der örtliche Verschönerungsverein 1924 eine kleine Parkanlage schuf, fertigte der Vereinsvorsitzende Otto Ringer, ein Steinmetz, steinerne Figuren und einen deutschen Adler dafür an. Dieser Adler, der rundum mit glänzenden Muscheln belegt war, wurde auf einem Sockel vor einer Bühnenfreifläche errichtet. Auf dem Sockel war das alte Gemeindewappen eingelassen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der Adler durch einen Kranz und das Hakenkreuz ergänzt. Letzteres wurde nach dem Krieg entfernt. Aufgrund des Kranzes bezeichnete man ihn lange als „Nazi-Adler“ und vergaß seinen Ursprung.

Als die Standsicherheit des Adlers nach Jahrzehnten nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde in einer Sitzung des Stadtrates im April 2013 nachgefragt, was die Stadt Haßfurt für den Erhalt des Denkmales zu tun gedenkt, worauf der Bürgermeister Rudi Eck (CSU) mitteilte, daß er nicht auch nur einen Euro in eine Sanierung stecken wird. Vielmehr machte er den Vorschlag, einen Ersatz zu schaffen.

Am 27. Januar 2014 teilte die „Mainpost“ mit, daß „eine einmalige Reinigung des von den Nazis errichteten Adlers [...] bei über 5.000 Euro“[1] liegen würde, eine Restauration und Sanierung also praktisch unmöglich sei. In einer Bürgerversammlung entschied man, daß das Adlerdenkmal entfernt werden würde, was auch geschah. Die Bühne vor dem Denkmal erhielt ein Dach, und der Lindenhain wird somit fortan für Feste und sonstige Veranstaltungen verwendet.

Das Gemeindewappen

Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt in Rot ein aus dem unteren Schildrand wachsender silberner Ziegenbock“.

Die Farbkombination Rot-Silber beziehungsweise Rot-Weiß soll an die ehemalige Zugehörigkeit Augsfelds zum Hochstift Würzburg erinnern, das die Farben in seinem Wappen führte. Allgemein werden Rot-Silber auch als „fränkische Farben“ bezeichnet (Frankenrechen).

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkiche St. Kilian: Der umgebungsbeherrschende Kirchturm wurde in den Jahren 1736/37 errichtet, das Langhaus 1750.
  • In der Nähe des Ortes befindet sich die Knetzgauer Mainschleuse (Inbetriebnahme: 1958).

Literatur

  • Gisela Blum / Hansmartin Kehl / Alfred Reichert: Stadt Haßfurt 1235–1985, Tagblatt-Druckerei KG, Haßfurt 1985

Fußnoten