Springer, Axel
Axel Cäsar Springer ( 2. Mai 1912 in Altona bei Hamburg; 22. September 1985 in Berlin) war ein Freimaurer[1], Journalist und Zeitungsverleger, der sich ab Entstehung des Besatzungskonstrukts BRD der Förderung jüdischer Gruppeninteressen verschrieben hatte und diesen sein Wirken als Gründer und Inhaber des heutigen Medienkonzerns Axel Springer SE vollständig unterordnete.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Axel Cäsar Springer, ev., war der Sohn des Verlegers Hinrich Springer ( 1949). Sein Vater war Inhaber des Verlages Hammerich und Lesser, Verleger der früheren „Altonaer Nachrichten“ und Schatzmeister der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Axel Springer besuchte das Schlee-Realgymnasium und absolvierte dann im väterlichen Unternehmen zuerst eine Ausbildung in der Setzerei, dann eine einjährige Druckerlehre. Anschließend volontierte er in der Papierfabrik Sieler & Vogel.
Posten im Zeitungswesen
Von Oktober 1931 bis zum September 1932 volontierte er in der Hamburger Filiale des Wolff'schen Telegraphen-Bureau (WTB), anschließend bis September 1933 bei der „Bergedorfer Zeitung“.
Axel Springer war im Dritten Reich Redakteur, Chef vom Dienst und stellvertretender Chefredakteur der »Altonaer Nachrichten«, die im Eigentum seines Vaters standen.[2] Ursprünglich war er speziell verantwortlich für Volkswirtschaft und Sport, wie das Impressum beispielsweise am 11. Januar 1937 ausweist. In dieser Ausgabe wird z. B. von der »ohnmächtigen Wut des Neu Yorker Judenpöbels« geschrieben. Am 27. Januar 1937 tritt im Impressum eine Änderung ein. Nun ist Axel Springer »verantwortlich für Politik«. Am 1. März schreiben die »Altonaer Nachrichten« von »der tatsächlichen Einheit von Bolschewismus und Judentum«. Unter der Verantwortung Springers, wie das Impressum zeigt, läuft am 9. März 1937 ein Artikel, in dem der VS-Politiker Benjamin Franklin zustimmend zitiert wird mit dem Ausspruch, die Juden seien »Vampire«. Wegen Dienstuntauglichkeit brauchte Axel Springer nicht als Soldat in den Krieg.
Nach 1945 erhielt der Großverleger Axel Caesar Springer gleich mehrere Lizenzen und schuf sich ein großes Presseimperium.[3] Auf den ersten Blick schien er zum Teil für deutsche Interessen einzutreten (z.B. Wiedervereinigung); unterdessen verlangte er in bezug auf Vergangenheitsbewältigung immerwährende Sühne vom deutschen Volk. Er meinte: »Der Herr hat das jüdische Volk als sein Volk auserwählt, um ihm durch alle Zeiten zu dienen«. Springer war judäophil-judäomanisch und zionistisch eingestellt. 20 Jahre lang sei Springer mindestens einmal pro Jahr nach Israel gereist, er sei mit dem Bürgermeister von Jerusalem befreundet gewesen, habe sich für ein radikales Versöhnungsprojekt engagiert, für jüdische Institutionen gespendet und sogar seine Redakteure im Arbeitsvertrag verpflichtet, sich für die deutsch-jüdische Versöhnung einzusetzen.[4] Autor Wolfgang Eggert kritisiert: „Die Firma Springer ist bekannt dafür, daß jeder Arbeitnehmer fünf Unternehmensgrundsätze unterzeichnen muß, deren zweiter „die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes“ fordert und deren dritter „die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika“ verlangt.“[5][6]
Stiftungen Springers
Die erheblichen Stiftungen Springers für die Förderung von Kunst und Wissenschaft und von Künstlern werden von der „Axel-Springer-Stiftung“, vormals „Stiftung DIE WELT“ verwaltet. Besonders bekannt geworden sind Springers Stiftungen in Israel, bzw. für jüdische Institutionen: so für die Bibliothek des Israel-Museums in Jerusalem (1966) und das Leo-Baeck-Institut in Neu York (1963). 1968 stiftete Axel Springer 250.000 Fed-Dollar zur Errichtung eines Ottilie-Springer-Lehrstuhls an der Brandeis-Universität[7] in Waltham/Massachusetts. Auch der Theodor-Wolff-Preis ist eine Stiftung des Unternehmens. Er ist 1973 auf den Bundesverband deutscher Zeitungsverleger übergegangen. Im Andenken an seinen Sohn Axel Springer jr. schenkte Springer der Stadt Hamburg einen 55.000 Quadratmeter großen Park im Wert von rund 5,3 Millionen D-Mark. 1985 wurde im Schweizer Kanton Graubünden die „Axel und Friede Springer-Stiftung“ errichtet.
Erhaltene Auszeichnungen (Auswahl)
- 1967: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
- 1969: Ehrenmitglied — „Honorary Fellow“ — des Weizmann-Instituts in Rehovot (Israel)
- 1971: Ehrendoktorwürde der Temple University Philadelphia
- 1974: Ehrendoktorwürde der Bar-Ilan Universität in Ramat Gan (Israel)
- 1976: Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität in Jerusalem (Israel)
- 1977: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
- 1978: Freundschaftsmedaille der „Freedom Foundation“
- 1978: Das Neu Yorker Leo-Baeck-Institut für Forschung und Bewahrung der Geschichte der Juden in Deutschland verleiht Axel Springer die Leo-Baeck-Medaille
- 1979: Jahrespreis der Stiftung „Appell des Gewissens“, Neu York
- 1981: Konrad-Adenauer-Freiheitspreis
- 1981: Das „Israelitische Wochenblatt“ in Zürich verleiht Axel Springer den David-Preis
- 1982: Heinrich-Stahl-Preis der Berliner Jüdischen Gemeinde anlässlich seines 70. Geburtstages
- 1982: Ernst-Reuter-Medaille in Silber der Stadt Berlin
- 1983: Ehrentitel der Stadt Jerusalem „Bewahrer Jerusalems“ (Israel)
- 1985: Goldmedaille des israelischen Verbandes der Tageszeitungsverleger und die Goldmedaille der jüdischen „B'nai B'rith-Liga“
- 2014: Theodor-Herzl-Preis des Jüdischen Weltkongresses (JWC), postum
Springers Feinde
Springer, als Verleger von Leibwächtern umgeben, hatte jedoch aktive Feinde, welche nicht nur vor dem Springerverlag, erbaut direkt an der Berliner Mauer, in Berlin protestierten: Die RAF verübte im Mai 1972 einen Bombenanschlag auf das zwölfstöckige Springer-Hochhaus in Hamburg. Im August 1973 wird Springers Anwesen auf Sylt Ziel eines Brandanschlags. Der Schaden beläuft sich auf 2,5 Millionen Mark. Auch sein Chalet in der Schweiz oberhalb des Dorfes Rougemont vernichtete ein lange unbekannter schweizer Brandstifter am 6. Januar 1975 durch Flammen. Bei den Anschlägen kam niemand ums Leben.
Familie
Seine erste Ehe, mit der Halbjüdin Martha Else Meyer, wurde im November 1933 geschlossen und nach der Aktenliste des Amtsgerichts Altona 1939 geschieden. 1953 heiratete Springer seine dritte Frau Rosemarie Alsen, geborene Lorenz, Tochter des Generals der Waffen-SS Werner Lorenz.[8] Fünfte Ehefrau wurde Friede, geb. Riewerts. Aus den früheren Verbindungen hinterließ er drei Kinder. Sein Enkel Axel Sven sorgte Anfang 1985 als Opfer einer Entführung für Schlagzeilen. Sein ältester Sohn, Axel Springer jr., starb 1980 durch Suizid.
Springer selbst starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 22. September 1985 im Alter von 73 Jahren im Berliner Martin-Luther-Krankenhaus.
Zum 100. Geburtstag würdigte der Leiter der ZdJ, Dieter Graumann, den Verleger: „Er war ein besonders großer Freund Israels und des Judentums.“ Bis heute müßten alle Mitarbeiter eine besondere Israel-Klausel in ihrem Arbeitsvertrag unterschreiben. Außerdem werde verlangt, daß sie sich zur Aussöhnung mit den Juden bekennen. Das sei absolut einmalig.[9]
Siehe auch
Filmbeitrag
Verweise
- Axel Springer und die CIA, Swiss Policy Research, August 2023
- Strohmann Axel Springer: »BILD« 1952 mit 7 Millionen US-Dollar vom US-Geheimdienst CIA gegründet, AnonymousNews.ru, 23. Juni 2016
Fußnoten
- Geboren 1912
- Gestorben 1985
- Deutscher Unternehmer
- Deutscher Freimaurer
- Person der Medienindustrie
- Deutscher Verleger
- Träger der Ernst-Reuter-Plakette
- Axel Springer AG
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband
- Ehrendoktor der Hebräischen Universität Jerusalem
- Träger der Leo-Baeck-Medaille
- Träger des B’nai-B’rith-Preises
- Ehrendoktor der Bar-Ilan-Universität, Ramat Gan
- Atlantik-Brücke