Bab, Julius

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Julius Bab (1880–1955)

Julius Bab (* 11. Dezember 1880 in Berlin; † 12. Februar 1955 in Roslyn Heights, Neu York) war ein jüdischer Schriftsteller sowie Theaterkritiker. Er war Mitbegründer des Kulturbunds Deutscher Juden.

Werdegang

Julius Bab kam 1880 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Elkan Bab und dessen Ehefrau Fanny, geborene Herrmann, zur Welt.[1] Er besuchte das Askanische Gymnasium in Berlin, wo er u. a. Heinrich Eduard Jacob kennenlernte. Danach studierte er von 1902 bis 1905 in Berlin und Zürich Germanistik, Philosophie und Geschichte. Sodann war er in Berlin als freier Schriftsteller, Dramaturg und Theaterkritiker für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften tätig.

Bab schrieb für den „Aufbau“.

Den Durchbruch schaffte er 1915 als Dramaturg bei Leopold Jessner am Neuen Schauspielhaus zu Königsberg. Später dozierte er an Max Reinhardts Berliner Schauspielschule. Politisch schloß sich Bab der liberalen DDP an und machte bei der Volksbühnenbewegung mit, deren „Dramaturgische Blätter“ er 1923 bis 1932 herausgab. Bab war ein enger Freund des Journalisten und Theaterkritikers Siegfried Jacobsohn und dessen wichtigster Mitarbeiter in den Anfangsjahren der „Schaubühne“, der späteren „Weltbühne“.

Ab 1933 war er führend im „Jüdischen Kulturbund“ tätig, den die NS-Regierung eingerichtet hatte. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des „Jüdischen Kulturbundes“, leitete bis zu dessen Auflösung 1938 das Theaterressort und war Herausgeber der „Monatsblätter des jüdischen Kulturbundes“. 1934 erschien in Berlin sein tiefschürfendes Werk „Rembrandt und Spinoza: Doppelbildnis im deutsch-jüdischen Raum“.

1939 ging Bab nach Paris, 1940 nach Neu York. In den VSA war er vorwiegend für Emigrantenblätter wie den „Aufbau“ tätig.[1]

1951 besuchte er Deutschland im Rahmen einer Vortragstour. Er starb 1955 in Neu York.

Familie

Julius Bab war mit Elisabeth Loos (* 1878; † 1963) verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Björn, Ursula und Barbara.

Werke

  • Fortinbras oder Der Kampf des 19. Jahrhunderts mit dem Geist der Romantik. Sechs Reden. Berlin 1914.
  • Richard Dehmel. Die Geschichte eines Lebenswerkes. Leipzig 1926.
  • Das Theater der Gegenwart, 1928
  • Rembrandt und Spinoza. Ein Doppelbildnis im deutsch-jüdischen Raum. Philo-Verlag. Berlin 1934.
  • Leben und Tod des deutschen Judentums. Essays, Briefe und vita emigrationis, 1939. Herausgegeben von Klaus Siebenhaar. Argon-Verlag. Berlin 2002.

Literatur

  • Ilse Bab: Julius Bab – Kritik im Dienste des Theaters; in: „EMUNA. Horizonte zur Diskussion über Israel und das Judentum“, IX. Jg., Heft 1 (Frankfurt am Main), Jan./Feb. 1974; S. 38–46.
  • Sylvia Rogge-Gau: Julius Bab und der Jüdische Kulturbund. Metropol, Berlin 1999 ISBN 3-932482-14-X

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? – FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9