Bal paré

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Bal paré
Bal paré.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Bal paré
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Stab
Regie: Karl Ritter
Drehbuch: Karl Ritter, Felix Lützkendorf
Produktion: UFA
Musik: Theo Mackeben
Kamera: Günther Anders
Schnitt: Gottfried Ritter, Friedrich Karl von Puttkamer
Besetzung
Darsteller Rollen
Paul Hartmann Großindustrieller Dr. Horst Heisterkamp
Ilse Werner Tanzelevin Maxi Brunnhuber
Hannes Stelzer Hansjürgen Heisterkamp
Fritz Kampers Gastwirt Xaver Aigner
Erika von Thellmann Ballettmeisterin Elsa Schimek
Walter Janssen Pianist Joachim Himmelreich
Käte Haack Johanna Heisterkamp
Theodor Danegger Briefträger Florian Brunnhuber
Lina Carstens Gemischtwarenhändlerin Lina Brunnhuber
Melanie Horeschovsky Faktotum Theodolinde
Grete Ruß Gastwirtin Kati Kobus
Pamela Wedekind Sängerin mit Laute
Ernst Sattler Brummiger Gast
Ursula Deinert Solotänzerin
Kurt Lenz Solotänzer
Karl John Erstchargierter des Korps "Saxo-Austria" Franz Stanglmayr
Wolfgang von Schwindt 1. alter Herr des Korps „Saxo-Austria“
Olga Schaub Tänzerin

Bal paré ist ein Spielfilm von 1940. Gedreht wurde der Film vom Dezember bis März 1940. Die Uraufführung fand am 11. Juli 1940 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.

Handlung

Quelle
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Das ist die Geschichte dreier Nächte. Drei Nächte waren es, die ein junges Menschenherz durch alle Stadien der Hoffnung, der Freude, des Glückes und der ersten Ahnungen jenes Leides führten, wie sie nur die Frau empfindet, empfinden kann... Da ist das alte verliebte München der Jahrhundertwende, da ist der tänzerische Rausch im Höhepunkt des Faschings, der „Bal paré", da ist die kleine, zarte, liebenswerte Göttin eines Jugendtraumes, die Maxi vom Hofopernballett ... Die erste Nacht. Sie sah aus wie ein Engel, die Maxi Brunn­huber. So jung, so unschuldsvoll, so neugierig-sehnsüchtig wie ein Kind, das auf ein ganz großes Wunder wartete. War es nicht auch ein Wunder, was die Maxi erleben durfte? Ihren ersten Ball, den „Bal paré"! Sittsam und keck zugleich kuschelte sich die Maxi unter ihre Gefährtinnen, die anderen Ballettmädels, die alle unter der Hut der alles sehenden, männerklugen und höchst besorgten Meisterin Elsa Schimek den festlichen Ball besuchen durften. Sie mußte achtgeben, denn die fröhliche Ausgelassenheit dieser Nacht verführte zu allerlei Anbändeleien und Freiheiten, und die Mädels wären ohne sie, die gescheite Elsa Schimek, bestimmt in die Hände irgendwelcher armer Studenten, Künstler oder „solchener Hallodri" gefallen! Ja, wenn es sich um seriöse, bessere Herren handelte ... um wirkliche Mäzene ... In diesen Gedankengängen wandelnd, schreckte die Ballettmeisterin plötzlich auf — da unten tanzte die Maxi, mit einem fremden Herrn! Sie lachte, sie plauderte, sie schwebte selig dahin... und Elsa Schimek war nicht einmal böse. Denn dieser Herr... so ganz jung war er nicht mehr, aber, er war „seriös", o ja, das sah man schon. Eine Beruhigung! Im weiteren Verlauf der näheren Bekanntschaft wurde offenbar, daß der Herr Dr. Horst Heisterkamp hieß, glänzend situiert war, Großindustrieller aus Bochum, ehemaliger Münchener Korpsstudent. Und: er wollte etwas für die Maxi tun! Nein, hatte das Mädel ein Glück! Als die erste Ballnacht der Maxi Brunnhuber verweht war, öffnete sich ein Märchenland. Der Herr Dr. Heisterkamp mietete für die Maxi eine kleine, entzückende Villa am Englischen Garten, die Maxi bekam herrliche Kleider, ein Zöfchen... und alles das tat der Herr Doktor aus der Laune eines übermütigen Glücks heraus, bezaubert von der Jugend der Maxi, nur, um sie glücklicher zu machen und ihr Fortkommen zu sichern. Ein Idealist? Ein Mäzen! Maxi fühle seine väterliche Güte. Sie war selig. Die zweite Nacht. Maxi hatte sich rasch in die zuerst ungewohnte Umgebung eingelebt, wenn auch die Mama Brunnhuber erst nach den Beteuerungen und Beruhigungen der Ballettmeisterin ihre Einwilligung gegeben hatte. Den Onkel Florian machte der Aus- und Umzug Maxis keine große Sorge, er lebte nur seiner phantastischen Idee, eine Sprechmaschine zu bauen, einen „Phonographen", wie dem Edison seiner! Wer aber knurrte und durchaus nicht mit all dem einverstanden war, das war der Gastwirt Xaver Aigner, Brunnhubers Nachbar. Er umschmeichelte die Maxi schon seit langem, sah nun alle seine Felle davon schwimmen und erging sich in düstersten Prophezeiungen über das Ende solcher „Mäzen-Affären". Doch die Maxi rührte das wenig. Sie war glücklich. Sie blühte auf wie eine seltsam schöne, fremde Blume. Das war auch ganz der Eindruck des netten, jungen Mannes, der an diesem Abend des „Bal paré" aufgetaucht war und dem es gelang, Maxi zum Tanz zu entführen. Sehr zum Ärger der Schimekschen — der Dr. Heisterkamp war zwar inzwischen zu seinen Hochöfen zurückgekehrt, konnte aber jede Stunde wieder in München eintreffen. Und der junge Mann da war vom Joachim Himmelreich eingeführt worden — ausgerechnet vom Himmelreich, der freilich eine Seele von Mensch und Elsa Schimeks unsterbliche Liebe war... aber als weiland berühmter Conferencier und „Klaviertiger" des „Simplizissmus“ halt auch der Oberanführer aller bargeldlosen halben und ganzen Genies. Nein, nein, sagte sich Elsa, dieser junge Mann da, der, statt Jura zu studieren, von Himmelreich in die Geheimnisse der Brettlkunst einge­weiht wurde, dieser Hansjürgen war eine Gefahr, so und so auch... Elsas Beunruhigung wuchs zur Panik — Maxi war mit dem Jungen vom Ballsaal verschwunden! Gelacht, getanzt, gescherzt... geküßt?? Die Maxi wird doch nicht so töricht sein, mit diesem Hansjürgen viel­leicht gar... nach ihrer Villa, am Englischen Garten... wie? Denn die jungen Leut heutzutage, net...? Die dritte Nacht. Was war alles passiert seit der letzten Nacht des „Bal paré"! Erstens war die Maxi natürlich tatsächlich mit Hansjürgen nach ihrer Villa gegangen... der Abschluß war ein solenner Krach. Wegen des Herrn Mäzen, den Hansjürgen zwar nicht kannte, aber herzlich zu hassen begann. Zweitens hatte er, Hansjürgen, eine Verunglimpfung seines alten Herrn durch einen Studenten mit dem Säbel vergolten. Drittens stellte sich zu Hansjürgens Erschrecken in einer fast dramatischen Aus­einandersetzung mit eben seinem alten Herrn in Maxis Villa heraus, daß dieser wahrhaftig Maxis Mäzen war. Und viertens endlich war nun auch noch die Frau Mama, Johanna Heisterkamp, in äußerster Besorgnis um ihren Jungen nach München gekommen, und die Maxi war verschwunden. Die gute Schimek war verzweifelt, Dr. Heisterkamp erregt, die Brunnhubers ratlos, und Hansjürgen schalt sich einen kompletten Esel. Er war schließlich schuld an Maxis Verschwinden! Denn wie konnte er seinem Vater wirklich etwas so Häßliches zu­trauen und der Maxi so wenig Vertrauen schenken!? Ja, richtig, die Maxi! Wo steckt sie bloß? Nach stundenlangen Irrfahrten, an denen Frau Heisterkamp in aller Ahnungslosigkeit teilnahm, entdeckte man Maxi endlich in der Kammer von Brunnhubers Faktotum Theodolinde! So mußte sich alles in Freude auflösen. — Und wo tobte sich die Freude aus? Nebenan, beim Gastwirt Aigner! In einem fröhlichen, übermütigen, alt und jung und arm und reich verbindenden Tanzreigen, in der dritten Nacht der Maxi, in einem jubelnden, jauchzen­den, ganz privaten „Bal paré" !