Neumann, Balthasar
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Johann Balthasar Neumann, üblich: Balthasar Neumann ( 27. Januar 1687 in Eger; 19. August 1753 in Würzburg), war ein Baumeister des Barock und des Rokoko.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Zu seinem Wirken heißt es:
- „Seit alters waren die Würzbuirger Fürstbischöfe Gönner der Kunst. Doch niemals sah der Würzburger Stuhl größerer Liebe zu edler Pracht als unter den beiden Bischöfen aus dem Geschlecht Schönborn, unter Philipp Franz und Friedrich Karl. Sie haben den Baumeister Balthasar Neumann in ihre Dienste genommen; er hat die Bischofstadt mit Wunderwerken geschmückt, in denen die Kunst des Barocks ihre Vollendung fand. Balthasar Neumann kam aus dem Egerland; in Frankreich, den Niederlanden und Österreich hat er gelernt; in der reinen Luft der fränkischen Landschaft schimmern die Werke des Meisters wie eine kostbare Kette leuchtender Steine. Da ist das unbegreifliche Formenwunder der Kirche zu Vierzehnheiligen hoch über dem Main; da rauschen die Treppen von Ebrach und Brühl wie brandende Wellen auf; da prunkt zu Würzburg die Residenz in Feierlichkeit und Majestät. Ein mächtiges Auge hat die Fülle der Formen zu großem und stolzem Zusammenklang gebändigt, und keine Willkür sprengt die Größe der inneren Schau.“[1]
Werke (Auswahl)
Balthasar Neumann schuf rund 100 bedeutende Brücken, Kirchen, Klöster, Schlösser, Wohn- und Geschäftshäuser.
- Abteikirche des Klosters Schöntal (bis 1736)
- Würzburger Residenz in italienisch-französischem Barockstil (1720 bis 1744) nach dem Muster des Versailler Schlosses
- Schönbornkapelle am nördlichen Querarm des Würzburger Doms (1723 bis 1724)
- Brunnenhalle in Bad Bocklet (1725)
- Pfarrkirche St. Andreas in Retzstadt (1726)
- Maschikuliturm der Festung Marienberg bei Würzburg (1728)
- Rundkirche des Klosters Holzkirchen in Holzkirchen (1728 bis 1730)
- Deutschordenskirche in Bad Mergentheim (1730 bis 1735)
- Wallfahrtskirche des Klosters Gößweinstein (1730 bis 1739)
- Schloß Bruchsal (Treppenhaus, ab 1731)
- Pfarrkirche Hl. Nikolaus in Arnstein (Oberfranken) (1731 bis 1734)
- Tauberbrücke Tauberrettersheim (1733)
- Schloß Werneck (1733 bis 1746)
- Innenraum der Pfarrkirche St. Paulin in Trier (1734 bis 1757)
- Pfarrkirche St. Laurentius in Retzbach (1736 bis 1738)
- Pfarrkirche St. Cäcilia in Heusenstamm (1739)
- Pfarrkirche St. Cäcilia in Saffig (1739 bis 1742)
- Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl (Treppenhaus, 1740 bis 1746, Hochaltar von St. Marien, 1745 bis 1746)
- Kreuzkapelle in Kitzingen (1741 bis 1745)
- Laurentiuskirche in Dirmstein (1742 bis 1746)
- Basilika der Abtei Münsterschwarzach (1743)
- Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein (von 1743 bis 1772)
- Umbau des Klosters Oberzell in Zell am Main (1744 bis 1760)
- Heilige Stiege der Kreuzbergkirche in Bonn (1746 bis 1751)
- Kirche der Abtei Neresheim (1747 bis 1792)
- Pfarrkirche St. Michael in Hofheim (1747 bis 1754)
- Stiftsrathaus in Ellwangen (1748 bis 1750)
- Wallfahrtskirche Käppele in Würzburg (1748 bis 1750)
- Gartenpavillon in Randersacker (um 1750)
- Wallfahrtskirche Maria in Limbach (1751 bis 1755)
- Schloß Veitshöchheim in Veitshöchheim (1753)
Literatur
- Adolf Feulner: Johann Balthasar Neumann, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Zweiter Band, S. 67–78