Beitz, Berthold

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Berthold Beitz (Lebensrune.png 26. September 1913 in Zemmin; Todesrune.png 30. Juli 2013 in Kampen, Sylt) war ein deutscher Bankkaufmann, Industrie- und Sportfunktionär sowie Generalbevollmächtigter bei Krupp. Beitz wurde 1967 Testamentsvollstrecker und Sachwalter des Kruppschen Vermögens. Er übte dieses Amt bis zu seinem Tod aus. Beitz war Preisträger der jüdischen Logenvereinigung B’nai B’rith und diente langjährig dem Amerikanisch-Jüdischen Komitee, Niederlassung Berlin, als Berater.

Berthold Beitz.jpg

Leben

Berthold und Else Beitz mit ihrer Tochter. Am 3. Oktober 1973 erkannte Yad Vashem Berthold Beitz als „Gerechten unter den Völkern“ an. Am 5. Februar 2006 wurde auch seine Frau, Else Beitz, als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.

Berthold Beitz, ev., wurde am 26. September 1913 in Zemmin, Kreis Demmin/Vorpommern, geboren. Sein Vater war Wachtmeister beim 2. Pommerschen Ulanen-Regiment Nr. 9 und später Reichsbank-Obersekretär. Nach dem Abitur am Greifswalder Realgymnasium (1934) absolvierte er eine Banklehre in Stralsund.

Wirken

Seine Berufslaufbahn begann Berthold Beitz als Bankangestellter, 1937 wurde er stellv. Bank-Filialleiter in Demmin. Zur Freude seines Vaters absolvierte er von 1937 bis 1939 Wehrübungen. Als die Wehrpflicht 1935 eingeführt wurde, war er schon zu alt. Die Übungen waren für ihn keine große Last, er gehörte zu den besten Schützen.

Im Frühjahr 1939 wurde er Feldwebel der Reserve und Offiziersanwärter der Wehrmacht im Kavallerie-Regiment 18.[1]

1939 war er Mitarbeiter der Royal Dutch Shell AG in Hamburg. Bei Ausbruch des 1939 von England entfesselten Krieges wurde er als Fachmann der Shell AG vom Wehrdienst befreit und 1940 ins Generalgouvernement dienstverpflichtet. Noch 1939 wurde Beitz, unter Aufsicht des OKH und mit Wehrmachtsbinde am Arm, von Shell zur Beskiden-Öl AG nach Jaslo entsandt. 1941 wurde er kaufmännischer Leiter der Karpaten-Öl AG und damit verantwortlich für die Ölfelder von Boryslaw südlich von Lemberg.

Nachkriegszeit

1946 wurde er von den britischen Besatzern zum stellvertretenden Vorsitzenden in das Zonenaufsichtsamt für Versicherungen berufen. 1953 stellte ihn Alfried Krupp als Generalbevollmächtigten ein. Seitdem spielte er eine führende Rolle im Krupp-Konzern. Ihm gelang eine erfolgreiche Aufbauarbeit des Unternehmens. Seit Ende der 1950er Jahre war Berthold Beitz als Osthändler und -politiker aktiv. 1958 war er als erster westdeutscher Industrieller zu einem offiziellen Besuch nach Polen eingeladen und mit dem höchsten polnischen Zivilorden ausgezeichnet. Er wohnte den Feierlichkeiten zur Unterzeichnung des Warschauer Vertrages bei.

Netzwerke und Mitgliedschaften

Ab 1972 wirkte Beitz im Internationalen Olympischen Komitee (IOC), dort als Leiter des Seglerausschusses und im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees (NOK). Von 1984 bis 1988 war er Vizepräsident des IOC. 1987 wurde er Präsident der Stiftung Olympisches Museum, 1988 Ehrenmitglied des IOC. Beitz leitete das Kuratorium der Max-Grundig-Stiftung sowie die von ihm gegründete Kulturstiftung Ruhr und wurde Kurator des Vereins „pro Ruhrgebiet“ und der Stiftung Zollverein. Er war Vorsitzender der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“. Er war Teilnehmer der Bilderbergerkonferenz 1958.[2]

Jüdische und transatlantische Netzwerke

Auszeichnungen

Familie

Beitz war seit Dezember 1939 verheiratet mit Else, geb. Hochheim (Lebensrune.png 11. Juni 1920 in Hamburg), Tochter eines aktiven Gewerkschafters. Sie floh 1945 mit der ältesten Tochter Barbara (die Zwillingsschwester war 1939 gestorben) aus dem Ostsektor. Danach bekam das Paar noch die Töchter Bettina und Susanne. Barbara heiratete 1963 den jüdischen Großverleger aus den USA William Bliff, Susanne 1967 Christian-Peter Henle (zuletzt führend bei Klöckner & Co.), Bettina 1981 den Rechtsanwalt Thomas Poullain. Else Beitz holte 58-jährig das Abitur nach, schloß 1985 ein Studium als Diplom-Pädagogin ab und wurde 1993 zum Dr. phil. promoviert.

Verweise

Filmbeiträge

  • Berthold Beitz – Der Herr der drei Ringe. Dokumentation, Deutschland, 2003/2008, 45 Min., Buch und Regie: Reinhold Böhm, Cathrin Leopold, Produktion: WDR, Ausstrahlung: 22. September 2008

Fußnoten

  1. Als im September 1939 der Polenfeldzug beginnt, war für Beitz in seinem Regiment keine Offiziersstelle frei. Er bekam das Angebot, als Vertreter von Shell nach Polen zu gehen, um dort die Ölindustrie aufzubauen. Zögernd sagt er zu, denn er muß dafür eine Zeitlang von seiner schwangeren Frau Else getrennt leben. Nach der Geburt der Zwillinge und der Hochzeit im Dezember 1939 kann er die Familie zu sich holen.
  2. Bilderberger: Alle Namen der deutschen Teilnehmer von 1954 an, dieunbestechlichen.com
  3. 25. Mai 2012: Berthold Beitz erhält anlässlich der feierlichen Einweihung des neuen Hauptgebäudes der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle/Saale die Kaiser Leopold I.-Ehrenmedaille. Beitz selbst ist bei der Veranstaltung nicht anwesend.
  4. Beitz, der im Kriege im Generalgouvernement, dem deutsch besetzten Polen, die Karpathen I AG mit Tausenden Zwangsarbeitern leitete, sorgt u. a. via Krupp-Stiftung für großzügigste Förderung jüdischer Belange (Krupp'sches Stiftungsgeld ging u. a. an den Juden Goldhagen für sein germanophobes Hetzwerk „Hitlers willige Vollstrecker“).