Beling, Maria

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Maria Beling.jpg

Maria Elisabeth Beling (Lebensrune.png 24. Juni 1915 in Mannheim; Todesrune.png 1994[1]) war eine deutsche Opernsoubrette, Zwischenfachsängerin und Schauspielerin.

Leben

Ihre Eltern waren der Kammersängerin Margarete Beling-Schäfer (1870–1950) und der Opernsänger und Shakespeare-Forschers Ernst Oskar Beling (1862–1932). Ihre Großeltern und Urgroßeltern waren ebenfalls Künstler gewesen. Ihren ersten Auftritt mit den Namen Lieschen Beling im Kurtheater in Bad Kissingen hatte sie schon mit vier Jahren. Vielleicht war das Theaterleben für die kleine Liesel Beling nicht das sehnsüchtig herbeigewünschte Zauberreich bunter Abenteuer, weil sie es ja seit der frühesten Jugend durch ihre Eltern in- und auswendig kennengelernt hatte. Bühne und Spiel waren für sie vielleicht nur Stätten des Wirkens. Vielleicht auch äußerte sich in dieser Selbstverständlichkeit des Theaterspiels der Umstand, daß Liesel nicht nur das Kind, sondern sogar das Enkel und Urenkelkind von Künstlern war. Wieso die Liesel sich in Maria dann umbenannte, erklärte die Künstlerin 1934 in einem Interview:

„Ja also, ich bin nach meinem ersten Auftreten in Kissingen nach Bremerhaven und Oldenburg gekommen, und als dann mein Vater in Kiel Theaterdirektor wurde, bin ich auch an die Wasserkante übergesiedelt und dort zur Schule gegangen.
Ich kann nicht sagen, daß ich eine vorbildliche Schülerin gewesen wäre, aber ich bin auch keine schlechte gewesen. Ich war nicht fleißig und auch nicht faul, ging weder mit Begeisterung noch mit Widerwillen in die Schule. Sie sehen, ich war ein recht durchschnittliches Schulmädchen. Aber die Handarbeitslehrerin hatte es auf mich abgesehen. In der Handarbeit hatte ich immer eine Fünf. Stricken und Nähen fand ich gräßlich langweilig, ich kann es auch heute noch nicht. In der Handarbeitsstunde lernte ich immer heimlich Rollen und las Theaterstücke. Denn ich spielte damals in Kiel als Schulmädchen Kinderrollen. Wie oft habe ich einen Tadel bekommen und bin ausgeschimpft worden. Das hat mir aber die Handarbeitsstunde darum nicht schmackhafter gemacht. Als wir wieder einmal Handarbeit hatten, unterhielt ich mich mit einer Schulfreundin flüsternd über ein Märchenstück, in dem ich am vorangegangenen Abend aufgetreten war. Wir knabberten Schokolade, natürlich ganz heimlich, und meine Freundin sagte zu mir: ,Weißt du, gestern hast du fabelhaft ausgesehen und gespielt Eigentlich müßtest du Maria heißen. — ,Wieso denn Maria?, fragte ich leise zurück. ,Dieser Name paßt viel besser für meine Freundin. Da wurden wir von der Lehrerin unterbrochen, die ärgerlich auf uns zukam und uns anzischte: ,Was habt ihr denn wieder zu flüstern?' Natürlich antworteten wir in aller Unschuld: ,Aber Fräulein Soundso, wir haben doch gar nicht geflüstert.' — ,Das will ich mir auch ausbitten', meinte sie, ,hier wird gearbeitet und nicht geschwatzt oder werden gar (mit einem Seitenblick auf mich) Theaterstücke gelesen?'
So wurde ich auf einmal zur Maria Beling, und der Name hat mir so gut gefallen, daß ich ihn sozusagen als Künstlername beibehalten habe. Von diesem Tage an bin ich unter ihm im Kieler Stadttheater aufgetreten, an das ich als vierzehnjähriges Mädchen engagiert wurde.
Ich denke gern an meine Schulzeit zurück. Als sie beendet war, begann die richtige Lehrzeit. Ich erhielt bei meiner Mutter Gesangunterricht. Und da muß ich doch sagen, eine wie herrliche und herzensgute Mutter ich habe. Unermüdlich hat sie, die doch selbst Abend für Abend auftrat, mit mir studiert und auch meiner Schwester Gretel viel beigebracht.
Das Glück war mir günstig, ich kam mit meinen Studien schnell vorwärts, und mut 16 Jahren habe ich Hauptrollen im,Land des Lächelns und in ,Wie werde ich reich und glücklich'? gespielt. Dann hat’'s das ,Dreimäderlhaus mir angetan. Es folgten Engagements in Gotha, Gießen und Darmstadt.
In Darmstadt hat mich das Filmschicksal ereilt. Ich spielte damals die Margit in ,Wo die Lerche singt'. Eines Abends kam der Bühnenportier ganz aufgeregt zu uns und rief uns zu, daß Harry Piel im Zuschauerraum sei. Meine Kollegin und ich hielten das für einen schlechten Scherz, aber es war doch so. Nach der Vorstellung schickte mir Piel seine Karte, darauf stand, daß er sich glücklich schätzen würde, mich kennenzulernen. Ich bin bald darauf voller Aufregung nach Berlin gefahren, weil dort eine Probeaufnahme von mir gemacht werden sollte. Ich stand zum erstenmal in meinem Leben in einem Filmatelier. Ich zitterte am ganzen Körper, als die Scheinwerfer auf mich gerichtet wurden und die Linse der Kamera mich wie ein schreckliches Auge eines bösen Tieres ansah. Jetzt lernte ich kennen, was Lampenfieber heißt. Aber ich muß mich doch tapfer gehalten haben, denn Harry Piel engagierte mich nach dieser Probeaufnahme für das ,Schwarzwaldmädel'. Und während der Aufnahmen zu diesem Film wurde ich bereits für meinen zweiten Film engagiert, in dem ich neben Marcel Wittrisch gespielt habe.“[2]

Obwohl sie bereits zweimal die weibliche Hauptrolle 1933 und ein Jahr später in „Grüß die Lore noch einmal“ sogar die Titelrolle innehatte, blieben ihre Filmauftritte rar. In ihrer kurzen Filmkarriere spielte sie neben Theo Lingen und Adele Sandrock in „Gern hab ich die Frauen geküßt“, neben Lil Dagover in „Eine Frau, die weiß, was sie will“, neben Rudolf Platte in „Schützenkönig wird der Felix“ und abermals in einer Hauptrolle neben Helge Rosvaenge in „Verlieb Dich nicht am Bodensee“.

Am Zentraltheater Dresden trat sie in den Jahren 1935/36 auf, später dann in der Hamburger Volksoper (1936–1939), am Metropoltheater sowie am Admiralspalast Berlin (1939–45).

Maria Beling war mit Operettenbonvivant Alfred Fierment verheiratet.

1941 wurde ihr für ihre künstlerische Leistung die Léharmedaille verliehen.

In ihrem letzten Spielfilm „Liebesgeschichten“, den sie unter der Regie von Viktor Tourjansky nach einer fast achtjährigen Pause 1943 drehte, kam ihr neben Willy Fritsch nur noch eine kleine Nebenrolle zu.

Daneben arbeitete Maria Beling umfangreich für den Rundfunk und sang Partien für verschiedene Opern- und Operettenaufnahmen des RIAS und des NWDR, u.a. die Marie in Paul Linckes „Frau Luna“ (1945), das Hannchen in Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ (1945), die Titelrolle in Hervés „Mamsell Nitouche“ (1947) und die Juliska in „Maske in Blau“ (1944).

Darüber hinaus arbeitete sie als Synchronsprecherin für zahlreiche Filmproduktionen, wobei sie v.a. auch die Gesangparts in deutschsprachigen Filmen für andere Schauspielkolleginnen übernahm. Sie ging 1946/47 mit dem Army Welfare Service der Britischen Besatzungszone auf Bühnentournee.

Auszeichnung

Filmographie

Literatur

  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland – Österreich - Schweiz, hrsg. v. Herbert A. Frenzel und Hans Joachim Moser, Berlin 1956, S. 42.

Fußnoten