Belling’sche Husaren

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Ein „schwarzer Husar“

Die Belling’schen Husaren waren eine preußische Kavallerie-Einheit des Siebenjährigen Krieges. Sie wurden nach ihrem Anführer Wilhelm Sebastian von Belling (1719–1779), einem preußischen Husarengeneral und einem der bedeutendsten Reitergeneräle Friedrichs des Großen, benannt.

Aufstellung und Uniform

Die Belling’schen Husaren wurden 1758 aufgestellt (Stiftungstag: 16. Januar 1758). Sie wurden mit Erlaubnis des Königs Friedrich II. durch Prinz Heinrich von Preußen angeworben und zu fünf Eskadronen[1] in Halberstadt formiert. Diese neuaufgestellten Husaren unter dem Befehl des schlachtenerfahrenen Oberstleutnants Belling trugen eine schwarze Uniform mit grüner Verschnürung und auf ihren ungarischen Filzhüten befand sich ein liegendes Skelett mit Stundenglas und Sense als Symbol des Todes. Darüber befand sich die Devise „vincere aut mori“. Die lateinische Phrase Vincere aut mori, vollständig eigentlich „aut vincere, aut mori“, bedeutet „(entweder) siegen oder sterben“ und war der Wahlspruch sowie Schlachtruf der Belling’schen Husaren.

Weil diese Husaren-Einheit im Gegensatz zu den Totenkopfhusaren, die lediglich einen Totenkopf als Emblem trugen, ein vollständiges – also „ganzes“ – Skelett führte, wurde sie auch als „Der ganze Tod“ bezeichnet.[2] Sie erlangten als „schwarze Husaren“ schnell einen großen Ruf unter Freund und Feind, dennoch war die korrekte Regimentsbezeichnung „Husarenregiment H 8“ (Rote Husaren).

Erste Siege

Bei dem sogenannten Paßberge (Sankt Sebastiansberg) nahm Belling mit nur 200 Kürassieren[3] und einigen Husaren Mitte April 1759 zwei kaiserliche Regimenter mit drei Kanonen und vier Fahnen gefangen, Belling wurde dafür vom König zum Obersten ernannt. Am 12. August 1759 nahmen die Belling’schen Husaren an der Schlacht bei Kunersdorf teil.

In den Jahren von 1759 bis 1761 widerstand Belling im sogenannten Detachementkrieg in Pommern und Mecklenburg mit seinem Husarenregiment und einigen Bataillonen Infanterie, zusammen etwa 5.000 Mann, der gesamten schwedischen Armee und hemmte all ihre Operationen. Auf einem Streifzug geriet Gebhard Leberecht von Blücher, damals Husar in schwedischen Diensten, in seine Gefangenschaft (1760). Da er mit dem jungen mecklenburgischen Junker verschwägert war, schickte Belling ihn nicht in die Kriegsgefangenschaft, sondern überzeugte ihn, in sein eigenes Regiment einzutreten.

Schlacht bei Freiberg

Die Schlacht bei Freiberg in Sachsen am 29. Oktober 1762 war das letzte große Gefecht im Siebenjährigen Krieg. Prinz Heinrich entschied sich zur Schlacht, um die Reichsarmee aus Sachsen zu vertreiben. In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober rückten die Preußen in vier Abteilungen gegen den Feind vor, der ein befestigtes Lager errichtet hatte.

General von Belling und seine Husaren führten den ersten Angriff, bei dem sie eine Anhöhe nehmen konnten. Dort konnte eine Batterie aufgefahren werden, um den rechten feindlichen Flügel zu beschießen. Nun rückte die preußische Avantgarde über Wegefarth und Oberschöna vor. Sie vertrieb dort aufgestellte gegnerische Husaren, um sich dann gegen die linke Flanke der Reichsarmee zu wenden. Die Reichsarmee entzog sich nicht dieser Umgehung, sondern führte nur ein Artilleriegefecht.

Die preußische Infanterie nahm mittlerweile die Zugänge zur feindlichen Stellung. Eine Attacke der preußischen Kavallerie unter General von Seydlitz warf schließlich die Infanterie der Reichsarmee zurück. Nach zwei Stunden war die Schlacht bereits beendet, obwohl sie von beiden Seiten hartnäckig geführt wurde. Die Reichsarmee einschließlich österreichischer Verbände, von den Belling'schen Husaren verfolgt, mußte sich fluchtartig über die Mulde zurückziehen.

Regimentsgeschichte (chronologisch)

Wahlspruch der Belling'schen Husaren: Siegen oder sterben! bzw. Sieg oder Tod

Husarenregiment H 8 (Rote Husaren):

  • 1743 Sigismund von Hallasz
  • 1747 Alexander Gottlieb von Seydlitz
  • 1759 Otto Ernst von Gersdorf
  • 1763 aufgelöst, auch die roten Uniforme wurden abgeschafft

Neuaufstellung:

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen 1753–1786. Band III: Berittene Truppen, Dortmund (1984), ISBN 3-88379-444-9.
  • Günther Gieraths: Die Kampfhandlungen der brandenburgisch-preußischen Armee, 1626–1807, Historische Kommission zu Berlin, De Gruyter (1964), ISBN 978-3110004557

Verweise

Fußnoten

  1. Der Ausdruck Eskadron (vom französischen Wort für Schwadron) bezeichnete die kleinste taktische Einheit der Kavallerie. In etlichen modernen Armeen wird er vor allem im Bereich der Panzertruppe auch weiterhin verwendet.
  2. Benno von Knobelsdorff-Brenkenhoff: Eine Provinz im Frieden erobert, S. 168
  3. Kürassiere, anfangs auch Kürisser genannt, waren neben den Lanzierern (Lanzenreiter) die älteste Gattung der frühneuzeitlichen schweren Reiterei bzw. Kavallerie. Sie schützten sich meist durch einen vollständigen Plattenpanzer oder durch einen Trabharnisch, der bis zu den Knien reichte. Auch die schweren Schlachtrösser waren oftmals durch einen Roßharnisch geschützt. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Linien der Feinde zu durchbrechen.
  4. In der Schlacht bei Lübeck trafen am 6. November 1806 das Königreich Preußen und das Kaiserreich Frankreich aufeinander. Am 7. November mußte Blücher bei Ratekau mit den verbliebenen 8.000 Mann seiner Streitmacht kapitulieren. Nach der Schlacht kam es zu mehrere Tage währenden Plünderungen, Mißhandlungen der Zivilbevölkerung, Morden, Folterungen und bestialischen Massenvergewaltigungen durch die französischen Besatzungstruppen. Die Übergriffe konnten nur mit einiger Mühe durch die Armeeführung beendet werden. Diese Ereignisse werden von Charles de Villers ausführlich in einem Brief an Fanny de Beauharnais, eine Napoleon nahestehende französische Salonière, geschildert. Der Brief wurde publiziert und die Plünderung Lübecks wurde dadurch in ganz Europa bekannt und erregte Anteilnahme. Der Haß auf Napoleon Bonaparte und die Franzosen wuchs ins Unermeßliche.