Seydlitz, Friedrich Wilhelm von

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General der Kavallerie Friedrich Wilhelm von Seydlitz; seine Reiterattacken begann der Feldherr stets, indem er seine Pfeife in die Luft warf.

Friedrich Wilhelm Freiherr von Seydlitz-Kurzbach (Lebensrune.png 3. Februar 1721 in Kalkar; Todesrune.png 8. November 1773 in Ohlau) war ein deutscher Offizier der Reiterei der Preußischen Armee und seit 1767 General der Kavallerie. Der Feldherr, Regimentschef und, nach dem Frieden von Hubertusburg, Inspekteur der sämtlichen Schlesischen Kavallerie gilt als einer der bedeutendsten Reitergeneräle Preußens.

Leben

Porträt von Adolph Menzel nach einem Originalgemälde des 18. Jahrhunderts
Generalleutnant Freiherr von Seydlitz
Reitergeneral Freiherr von Seydlitz-Kurzbach von Richard Knötel
Seydlitz-Denkmal (Standbild) auf dem Marktplatz in Kalkar, zerstört im Zweiten Weltkrieg
Seydlitz-Denkmal auf dem Zietenplatz in Berlin-Mitte (2018)
Ehrentafel am Obelisken in Rheinsberg

Fried­rich Wil­helm von Seydlitz wur­de in Kal­kar als äl­tes­ter Sohn des Ritt­meis­ters Da­ni­el Flo­ri­an Frei­herr von Seydlitz (1682-1728) und des­sen Frau Loui­se Tu­gend­reich, geb. von Ilow (Todesrune.png 1758) ge­bo­ren und in Rees ge­tauft. Der Va­ter dien­te in der am Nie­der­rhein sta­tio­nier­ten 10. Kom­pa­nie des Küras­si­er­-Re­gi­ments „Mark­graf Fried­rich Wil­helm von Bran­den­burg-Schwedt“. 1726, nach seinem Abschied als Major (vermutlich Charakter-Major), wur­de er Forst­meis­ter in Ost­preu­ßen, wo er am 3. Februar 1728 mit nur 36 Jah­ren ver­starb.

Die Mutter zog mit ihren Kindern nach Bad Freienwalde, wo von Seydlitz die Schule besuchte und unter beengten und bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, bis der Schwedter Markgraf Friedrich Wilhelm als ehemaliger Oberst seines Vaters den Dreizehnjährigen als Pagen zu sich mit an den Hof nahm. Dort entwickelte Seydlitz einen außergewöhnlich guten Umgang mit Pferden. 1740 zog ihn der König von Schwedt in das Kürassierregiment nach Belgard an der Persante als Kornett ab. Als solcher nahm er auf Seiten der Preußen am 1. Schlesischen Krieg teil. Im Gefecht bei Kranowitz am 20. Mai 1742 zeichnete er sich derart aus, dass er, in Gefangenschaft geraten, gegen einen österreichischen Hauptmann ausgetauscht wurde.

Am Abend des 18. Juni 1757 wurde von Seydlitz vom König von Preußen, Friedrich dem Großen, für die erfolgreiche Deckung des preußischen Rückzuges nach der verlorenen Schlacht von Kolin als jüngster Generalmajor zum Befehlshaber der Kavallerie ernannt. Am 5. November 1757 entschied er durch seine zwei zeitversetzten Kavallerie-Attacken mit 33 Schwadronen die Schlacht bei Roßbach für die Preußen gegen die französischen und die Reichstruppen. Von Seydlitz wurde verwundet und noch auf dem Schlachtfeld vom König mit dem Hohen Orden vom Schwarzen Adler ausgezeichnet. Wenige Tage nach der Schlacht wurde er von Friedrich II. zum Generalleutnant befördert.

Als Beispiel für die Auslegung preußischen Gehorsams kann eine Begebenheit aus der Schlacht von Zorndorf herangezogen werden. Von Seydlitz verweigerte mehrmals den Befehl des Königs, mit seinen Kavallerieeinheiten in die Schlacht einzugreifen, obwohl ihm gedroht wurde „er hafte mit seinem Kopf für den Ausgang der Schlacht“. Von Seydlitz griff erst dann an, als er durch einen Angriff in die Flanke die maximale Wirkung erzielen konnte. Dies trug zum siegreichen Ausgang der Schlacht maßgeblich bei. Während seines Genesungsaufenthalts in Berlin wirkte er im Oktober 1760 an der Verteidigung der preußischen Hauptstadt gegen einen russisch-österreichischen Angriff mit, konnte aber die russische Besetzung Berlins nicht verhindern.

Seydlitz gehorchte dem Befehl seines Königs nicht dem Wort nach, sondern nach dem Sinn. Diese selbständige Prüfung, ob die wörtliche Ausführung eines erhaltenen Befehls die dahinter stehende Absicht des Erteilenden trifft, ist wesentlicher Bestandteil des bei der Wehrmacht und heute bei der Bundeswehr üblichen Führens mit Auftrag. In der Schlacht bei Teplitz am 2. August 1762 erlitt Generalleutnant von Seydlitz eine Niederlage.

In der Schlacht von So­or am 30.9.1745 konn­te Preu­ßen die ver­bün­de­ten Sach­sen und Ös­ter­rei­cher ent­schei­dend schla­gen, Seydlitz wur­de in die­sen Kämp­fen leicht verwundet. Im No­vem­ber des­sel­ben Jah­res hat­te er ent­schei­den­den An­teil am sieg­rei­chen Aus­gang des Ge­fechts bei Hen­ners­dorf und an der als „Husarenjagd bei Zit­tau“ in die Ge­schich­te ein­ge­gan­ge­nen na­he­zu voll­stän­di­gen Zer­schla­gung der ös­ter­rei­chi­schen Nach­hut. Die fol­gen­den Frie­dens­jah­re ver­brach­te er als Kom­man­deur ver­schie­de­ner preu­ßi­scher Ka­val­le­rie­re­gi­men­ter in Pom­mern und Schle­si­en, wo­bei er sei­nen Ruf als her­vor­ra­gen­der Aus­bil­der un­ter Be­weis stel­len konn­te. Sein zü­gi­ger Auf­stieg bis in den Rang eines Oberst im Jahr 1755 kann als Be­leg sei­ner au­ßer­ge­wöhn­li­chen Fä­hig­kei­ten an­ge­se­hen wer­den. Bei Aus­bruch des Sie­ben­jäh­ri­gen Krie­ges be­feh­lig­te Seydlitz das in Ohl­au (Schlesien) sta­tio­nier­te Küras­si­er­re­gi­ment „von Rochow“ Nr. 8. Der tri­um­pha­le Sieg des zah­len­mä­ßig weit un­ter­le­ge­nen preu­ßi­schen Hee­res bei Roß­bach (Thü­rin­gen) am 5.11.1757 über die fran­zö­si­schen Ar­mee un­ter dem Kom­man­do des Generals Charles de Rohan (1715-1787) so­wie die von Jo­seph Fried­rich von Sach­sen-Hild­burg­hau­sen (1702-1787) be­feh­lig­te Reichs­ar­mee zählt zu den wich­tigs­ten Da­ten in der preu­ßi­schen Militärgeschichte. Seydlitz hat­te als Ober­be­fehls­ha­ber der preu­ßi­schen Reiterei ma­ß­geb­li­chen An­teil dar­an. Mit ei­nem Überraschungs­an­griff sei­ner 6.000 Küras­sie­re war es ihm zu­nächst ge­lun­gen, die Ka­val­le­rie der Reichsarmee na­he­zu voll­stän­dig zu zer­schla­gen und im Anschluss gro­ße Tei­le der fran­zö­si­schen In­fan­te­rie ein­zu­kes­seln und zu ver­nich­ten. Seydlitz selbst wur­de, den An­griff per­sön­lich an­füh­rend, durch ei­nen Säbel­hieb und ei­nen Schuss in den rech­ten Arm ver­wun­det. Aus­ge­zeich­net mit dem Ho­hen Or­den vom Schwar­zen Ad­ler und zum Generalleutnant be­för­dert, mel­de­te er sich 1758 wie­der dienst­fä­hig. Im Jahr 1758 sah sich Preu­ßen in ei­ner stra­te­gisch be­droh­li­chen Si­tua­ti­on. Wäh­rend die ös­ter­rei­chi­sche Ar­mee von Sü­den her ge­gen Schle­si­en vor­ging, be­droh­te ei­ne rus­si­sche Großof­fen­si­ve - be­reits seit 1757 hiel­ten die Trup­pen des Zaren Ost­preu­ßen be­setzt - die preu­ßi­schen Kern­lan­de. Bei Zorn­dorf in der Neu­mark tra­fen am 25.8.1758 das zah­len­mä­ßig un­ter­le­ge­ne preu­ßi­sche Heer und die un­ter dem Kom­man­do des Ge­ne­rals Wil­helm Graf von Fermor (1701-1771) ste­hen­de rus­si­sche Ar­mee auf­ein­an­der. Ge­gen den aus­drück­li­chen Be­fehl des Kö­nigs zö­ger­te Seydlitz den An­griff sei­ner Re­gi­men­ter so lan­ge hin­aus, bis er den rech­ten Flü­gel der rus­si­schen Truppen in ih­rem Rü­cken er­fas­sen und na­he­zu voll­stän­dig zer­schla­gen konn­te. Fer­mor sah sich dar­auf­hin ge­zwun­gen, sei­ne Trup­pen zu­rück­zu­zie­hen. Die un­mit­tel­ba­re Ge­fahr für Preu­ßen war zu­nächst ge­bannt, wenn auch zum Preis von mehr als 13.000 Ver­wun­de­ten und Ge­fal­le­nen. Bei Kunersdorf (Bran­den­burg) er­litt die preu­ßi­sche Ar­mee ge­gen ein ös­ter­rei­chisch-rus­si­sches Ko­ali­ti­ons­heer am 12.8.1759 ei­ne ver­nich­ten­de Nie­der­la­ge. Seydlitz selbst wur­de beim An­griff sei­ner Rei­te­rei schwer ver­wun­det, das an­schlie­ßen­de Wund­fie­ber brach­te ihn an den Rand des To­des. Fried­rich II. ord­ne­te die Ver­sor­gung des Kran­ken durch die bes­ten Ärz­te des Lan­des so­wie die Über­füh­rung des­sel­ben nach Ber­lin an. Der Ge­sund­heits­zu­stand, zeit­wei­se litt Seydlitz an ei­ner Läh­mung der Kinn­la­de und war un­fä­hig zu spre­chen, bes­ser­te sich erst zu Be­ginn des neu­en Jah­res. […] Die Fol­gen der Ver­wun­dung hin­der­ten Seydlitz über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum dar­an, an sein Kom­man­do zu­rück­zu­keh­ren. Erst im Mai 1761 zeig­te er sich so weit ge­ne­sen, um un­ter dem Ober­be­fehl Prinz Hein­richs von Preu­ßen (1726-1802) in Sach­sen den Vor­stoß der Reichsarmee auf­zu­hal­ten. Nach­dem er bei Te­plitz im Au­gust 1761 sei­ne ers­te und gleich­zei­tig ein­zi­ge Nie­der­la­ge hat­te hin­neh­men müs­sen, trug Seydlitz am 29.10.1762 durch den An­griff des von ihm kom­man­dier­ten rech­ten Flü­gels ent­schei­dend zum preu­ßi­schen Sieg bei Frei­berg, der letz­ten Schlacht des Sie­ben­jäh­ri­gen Krie­ges, über Ös­ter­reich bei. In den nach­fol­gen­den Jah­ren fun­gier­te Seydlitz er­folg­reich als Ober­be­fehls­ha­ber und Ge­ne­ral­in­spek­teur der ge­sam­ten schle­si­schen Kavallerie. Am 29.7.1767 er­nann­te ihn Fried­rich II. zum General der Kavallerie.[1]

Schlacht bei Freiberg

Die Schlacht bei Freiberg in Sachsen am 29. Oktober 1762 war das letzte große Gefecht im Siebenjährigen Krieg.

In Sachsen operierte Prinz Heinrich von Preußen anfangs erfolgreich gegen die Reichsarmee (vgl. Gefecht bei Döbeln). Durch die Niederlage des Generals von Seydlitz bei Teplitz am 2. August 1762 geriet dieser jedoch in eine schwierige Lage: es drohte der Verlust eines großen Teils Sachsens. Friedrich II. bestand jedoch darauf, daß Sachsen weitgehend in preußischer Hand blieb. Die besetzten Gebiete Sachsens sollten als Austauschobjekte für den künftigen Friedenskongreß dienen.

Prinz Heinrich verfügte bei Freiberg über 24 Bataillone, 7 Frei-Bataillone und 72 Schwadronen (also 15.636 Mann Infanterie und 7.021 Mann Kavallerie, zusammen 22.657 Soldaten). Der Reichsarmee gehörten 45 Bataillone und 74 Schwadronen an (zusammen 31.000 Soldaten), zudem wurde das Korps des Prinzen Albert von Sachsen als Verstärkung erwartet.

Prinz Heinrich entschied sich zur Schlacht, um die Reichsarmee aus Sachsen zu vertreiben. In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober rückten die Preußen in vier Abteilungen gegen den Feind vor, der ein befestigtes Lager errichtet hatte.

General von Belling führte den ersten Angriff, bei dem er eine Anhöhe nehmen konnte. Dort konnte eine Batterie aufgefahren werden, um den rechten feindlichen Flügel zu beschießen. Nun rückte die preußische Avantgarde (Garde) über Wegefarth und Oberschöna vor. Sie vertrieb dort aufgestellte Husaren, um sich dann gegen die linke Flanke der Reichsarmee zu wenden. Die Reichsarmee entzog sich nicht dieser Umgehung, sondern führte nur ein Artilleriegefecht.

Die preußische Infanterie nahm mittlerweile die Zugänge zur feindlichen Stellung. Eine Attacke der preußischen Kavallerie unter General von Seydlitz warf schließlich die Infanterie der Reichsarmee zurück. Generalleutnant von Seydlitz machte seine Niederlage bei Teplitz mehr als wett. Nach zwei Stunden war die Schlacht bereits beendet, obwohl sie von beiden Seiten hartnäckig geführt wurde. Die Reichsarmee mußte über die Mulde zurückgehen.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[2]

Berühmter Reitergeneral unter Friedrich dem Großen. Schon als Knabe ein tollkühner Reiter, erwarb sich Seydlitz frühzeitig ausgezeichnete Kenntniß des Kavalleriedienstes, wurde mit 24 Jahren Major, machte seine Schwadron zur besten im ganzen Heere und übte, zu immer höherem Range gelangt, auf die Umgestaltung der preußischen Reiterei einen durchgreifenden Einfluß aus. An den Schlachten bei Kollin, Zorndorf und Hochkirch ruhmvoll betheiligt, vollführte er seine glänzendste Waffenthat bei Roßbach, wo der Sieg hauptsächlich ihm verdankt wurde, nachdem er vorher den Marschall Soubise so schnell aus Gotha gejagt hatte, daß er des Prinzen Platz an der unberührten Mittagstafel im Schlosse selbst einnehmen konnte. Seine Statue steht auf dem Wilhelmplatz in Berlin.

Chronologie

Über die militärische Laufbahn des Generals ist folgendes bekannt:

  • 1734 Page beim Markgrafen Friedrich von Schwedt;
  • 1738 Cornet bei Markgraf Friedrichs Kürassieren in Belgard in Hinterpommern;
  • 1743 Rittmeister bei Natzmer-weißen-Husaren in Schlesien;
  • 1745 Major bei demselben Regiment in Trebnitz;
  • 1752 im September Oberstlieutenant;
  • 1752 im Oktober Kommandeur des Dragoner-Regiments „Prinz von Württemberg“;
  • 1753 Kommandeur des Rochowschen Kürassier-Regiments;
  • 1755 zum Oberst befördert;
  • 1757 Nach der Schlacht bei Kolin wurde er am 20.Juni zum Generalmajor befördert;
  • 1757 im November, wenige Tage nach der Schlacht bei Roßbach wurde er zum Ritter des Schwarzen Adler-Ordens ernannt. Der König sagte seiner ganzen Armee feierlich Dank für diesen Sieg.
  • 1757 am 20. November wurde er zum General-Lieutenant befördert und wurde Chef des Rochowschen Kürassier-Regiments. Nach der Schlacht bei Zorndorf redete der englische Gesandte den König an: „Der Himmel hat Euer Majestät heute wieder einen schönen Tag gegeben.“ „Ohne diesen“ erwiderte der König auf Seydlitz zeigend, „würde es schlecht aussehen“.
  • 1763 wurde er General-Inspekteur der Schlesischen Reiterei;
  • 1767 am 29. Juli wurde er zum General der Kavallerie befördert;
  • 1773 am 7. November ist er in Ohlau, der Garnison seines Regiments, gestorben. Er ist auf seinem Gut Minkowsky, in der Nähe von Ohlau, begraben worden. Das Grabmal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört.

Familie

Er war seit dem 18. April 1760 mit Susanne Johanna Albertine von Hacke (1743–1804) verheiratet. Sie war die Tochter des Generalleutnants Hans Christoph Friedrich von Hacke (1699-1754) Kommandant von Berlin. Die beiden hatten zwei Töchter Wilhelmine Al­ber­ti­ne (1761-1808), die zunächst mit dem Kriegsrat Friedrich Ewald Ernst von von Massow (1750-1791) verheiratete war – nach ihrer Scheidung heiratete sie am 2. Juli 1785 den Grafen von Monczinsky, von dem sie aber auch wieder geschieden wurde – sowie Al­ber­ti­na Ma­ri­an­ne (1762-1840).

Ehrungen

Militärhistorische Ehrung

Friedrich Wilhelm von Seydlitz-Kurzbach war nach dem Urteil englischer und französischer Militärhistoriker neben Joachim Murat der bedeutendste Reiterführer der modernen Kriegsgeschichte. Er war nicht nur ein mitreißender Führer großer Kavallerieverbände wie z. B. bei Roßbach (1757) und Zorndorf (1758), sondern auch der Schöpfer der modernen Kavallerie. Seine Grundsätze für die Ausbildung zu Pferde und im Gefecht galten noch bis zum Ersten Weltkrieg.

Seydlitz kam in jungen Jahren zu höchsten Ehren. Er wurde der jüngste Generalleutnant der Armee und erhielt nach Roßbach den Schwarzen Adlerorden. Später wurden das Kürassier-Regiment (Magdeburgisches) Nr. 7 und zwei Schiffe der Kriegsmarine (1913 und 1939) nach ihm benannt.

Die Bundeswehr benannte 1993 die Luftwaffenkaserne bei Kalkar nach dem Reitergeneral.

Denkmäler

  • Der Bildhauer Antoine Tassaert schuf ein Marmorstandbild, das 1780 auf dem Berliner Wilhelmplatz errichtet wurde. Wegen drohender Verwitterung mußte das Standbild 1857 magaziniert werden. Seit 1904 steht die Statue in einer Nische im hinteren Treppenhaus (Kleine Kuppelhalle) im Berliner Kaiser-Friedrich-Museum, dem heutigen Bodemuseum.
  • Nach dem Marmorstandbild bildete August Kiß das Denkmal in Bronze nach. 1861 wurde es am Wilhelmplatz aufgestellt. Aus ideologischen Gründen des damaligen DDR-Regimes hat man das Denkmal 1950 abgebaut und eingelagert. Das Bronzestandbild wurde 2009 auf dem Berliner Zietenplatz wieder aufgestellt.
  • In Kalkar am Niederrhein erfolgt am 3. August 1850 die Grundsteinlegung für ein Seydlitz-Denkmal. Am 25. August 1860 wird das Standbild auf dem Marktplatz feierlich enthüllt. Schöpfer dieses Denkmals aus Trierer Sandstein ist der Düsseldorfer Bildhauer Julius Bayerle. Die Gesamtkosten für die Errichtung des Denkmals beliefen sich auf ca. 4000 Taler. Das Denkmal ist nicht erhalten.
  • Für den Guß des Seydlitz-Standbildes, das auf Initiative des Freiherrn von Scherr-Thoß in Trebnitz (Schlesien) am 5. November 1910 feierlich enthüllt wird, stiftet Kaiser Wilhelm II. französische Geschützbronze. (Die Kanonen waren im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 von den preußischen Truppen erbeutet worden.) Schöpfer des Denkmals ist der Berliner Bildhauer Max Baumbach. Die Bürgerschaft der Stadt ermöglichte die Aufstellung des Denkmals durch freiwillige Spenden, die ein Gesamtvolumen von 15.000 Mark erreichten, seitens der Stadtverordnetenversammlung war ein Zuschuß von 1.000 Mark bewilligt worden.

Würdigung

Anna Louisa Karsch dedizierte Seydlitz das Gedicht „An den General-Lieutnant von Seydlitz“[3]. Theodor Fontane widmete ihm drei Gedichte: „Herr Seydlitz auf dem Falben“, „Seydlitz und der Bürgermeister von Ohlau“, „Und Calcar, das ist Sporn“.[4] Anton Mayer und Eckart von Naso widmeten ihm Romane.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Friedrich Wilhelm von Seydlitz, Portal Rheinische Geschichte
  2. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Anna Louisa Karsch: Gedichte. Hrsg. v. Karoline Louise von Klenke, Berlin 1792, S. 24 f.
  4. Theodor Fontane: Romane, Erzählungen und Gedichte, Bd. 6, Hanser, München 1986, S. 210-214.