Besuden, Hermann
Hermann Johann Besuden ( 6. Juni 1905 in Lüerte, Oldenburg; 4. August 1988 in Leer, Friesland) war ein deutscher Arzt und Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Oberführer und Armeearzt der 6. Panzer-Armee im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hermann Besuden wurde als Sohn des gleichnamigen Gastwirts und vermögenden Besitzers eines Kolonialwarenladens in Lüerte geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München (wohnhaft in der Grimmstraße 1/4) Medizin und promovierte zum Dr. med. Er trat am 1. November 1931 in die SS (Mitgliedsnr.: 18.974) als SS-Anwärter ein und wurde später Mitglied der NSDAP (Nr.: 680.375). Am 15. Januar 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1932 zum SS-Sturmbann-Arzt befördert, einem Dienstgrad gleich einem SS-Sturmführer.
Chronologischer Werdegang
- 9. Januar 1935 SS-Obersturmführer (mit Wirkung vom 1. Januar 1935)
- 20. September 1935 SS-Hauptsturmführer (mit Wirkung vom 15. September 1935)
- 9. November 1939 SS-Sturmbannführer
- 3. Januar 1941 bis 15. Juli 1942 IVb (Divisionsarzt) der SS-Division „LSSAH“
- 21. Juni 1941 SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS
- 15. Juli 1942 bis 20. April 1943 IVb (Divisionsarzt) der SS-Division (mot.) „LSSAH“
- 18. September 1942 SS-Standartenführer der Waffen-SS (mit Wirkung vom 1. September 1942)
- 20. April 1943 bis 12. November 1944 Korpsarzt des I. SS-Panzerkorps „Leibstandarte“
- Sepp Dietrich wollte auf Besuden nicht verzichten und nahm ihn mit zum Korps, SS-Sturmbannführer Dr. Peter Liebrich (vom Sanitätsbataillon) übernahm die Stellung als Divisionsarzt.
- Armee-Arzt 6. Panzer-Armee/6. SS-Panzer-Armee
- Erneut nahm ihn Sepp Dietrich mit, als er die Armee übernahm. Besuden wurde befördert und wurde statt Korps- Armeearzt mit höchster Verantwortung.[1]
- 23. Januar 1945 SS-Oberführer der Waffen-SS (mit Wirkung vom 9. November 1944)
Invasion und Endkampf
Nach der Invasion in der Normandie begleitete Dr. Besuden sein Korps mit dem SS-Feldlazarett 501 (ab dem 20. Mai 1944 mit dem Decknamen „Menschenkenner“)[2] bei der Schlacht um Caen, dem Kessel von Falaise und dann die 6. Panzer-Armee bei der Ardennenoffensive, danach ging es an die Ostfront, wo er schon als Divisionsarzt gedient hatte. Hier standen die blutige Plattenseeoffensive und die heldenhafte, wenn auch aussichtslose Schlacht um Wien an.
Nachkriegszeit
Als der Armeearzt in Kriegsgefangenschaft geriet, durfte er vorerst die Verwundeten weiter versorgen. Da Hermann Johann Besuden sowohl fließend Englisch als auch Französisch sprach, wurde er von den Alliierten als kriegsgefangener Dolmetscher eingesetzt. Nach seiner Entlassung arbeitete er bis zu seiner Pension wieder als Mediziner. Sohn und Enkelsohn (Hermann-Jens Besuden) wurden ebenfalls Ärzte in Leer.
Auszeichnungen (Auszug)
- SS-Ehrenring
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
- SS-Dienstauszeichnung, 2. Stufe
- Deutsches Kreuz in Silber am 10. Januar 1945 als SS-Standartenführer und Korpsarzt der I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“