Keitel, Bodewin

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Bodewin Keitel, hier als Generalmajor des Heeres und Chef des Heerespersonalamtes

Bodewin Claus Eduard Keitel (Lebensrune.png 25. Dezember 1888 in Helmscherode; Todesrune.png 29. Juli 1953 in Göttingen) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Bodewin Keitel wurde am 25. Dezember 1888 als jüngster Sohn des Gutsbesitzers Carl Heinrich Wilhelm Keitel (1854–1934) und dessen Frau Apollonia Vissering (1855–1888) in Helmscherode bei Gandersheim geboren. Sein älterer Bruder war Wilhelm Keitel, Generalfeldmarschall und von 1938 bis 1945 Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Keitels Mutter starb 1888 am Kindbettfieber. 1900 heiratete sein Vater die junge Hauslehrerin Anna Grégoire (Lebensrune.png 1874). Aus dieser Ehe ging am 26. Februar 1902 in Helmscherode Annemarie Keitel hervor, Halbschwester von Wilhelm und Bodewin.

Am 1. März 1943 wurde Keitel stellvertretender Kommandierender General des XX. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis XX in Danzig, 1944 Chef des Wehrkreiskommandos XX. Keitel wurde am 3. Mai 1945 von den Briten gefangengenommen, dort erkrankte er schwer an der Parkinsonschen Krankheit, die im englischen Lazarett nicht behandelt wurde. Am 17. April 1947 wurde er deshalb aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Er zog zu seiner Schwester Annemarie nach Bodenfelde. Wohnraum war wegen der vielen Flüchtlinge äußerst knapp, und man lebte auf engstem Raum. So lebte er völlig zurückgezogen auf dem Götzenhof, benannt nach der Eigentümerfamilie Götz von Olenhusen. Mit den Bodenfelder Leuten suchte er keinen Kontakt. Dazu war er wegen der fortschreitenden Erkrankung kaum in der Lage.

Bald konnte er wegen teilweiser Körperlähmung auch nicht mehr sprechen. Meistens saß er in seinem Zimmer still am Fenster und schaute hinaus. Seine Frau Ilse (geb. Roth, 1893–1981) führte ihn manchmal auf dem sogenannten Schwarzen Weg spazieren.

Dahin hatte ihn nun sein Lebensweg geführt: Von der Pike auf hatte er das Soldatenhandwerk gelernt. Seine Karriere hatte ihn vom preußischen Leutnant (1910 im Hannoverschen Jäger-Bataillon Nr. 10 in Goslar) geradewegs durch die Feuer zweier Weltkriege an den Gipfelpunkt jeder Soldatenlaufbahn gebracht: dem Rang des Kommandierenden Generals. Was folgte, waren jahrelange Internierung, Entlassung als Todkranker und Endstation Bodenfelde.

Infolge seiner Erkrankung wurde ein Krankenhaus in Göttingen am 29. Juli 1953 General a. D. Bodewin Keitels Sterbeort. Er liegt mit seiner Frau in einem Gemeinschaftsgrab in Bad Gandersheim, daneben befindet sich das Grab zu Ehren seines von den Alliierten ermordeten Bruders und dessen Sohn Hans Georg, der im Juli 1941 an der Ostfront nach einem sowjetischen Fliegerangriff gefallen war.

Familie

Bodewin hatte auch zwei Töchter:

  • Ingeborg (Lebensrune.png 27.9.1919; 2012 lebte sie noch in Wiesbaden)
    • ∞Berlin 1.10.1941 Christoph Kutscher, Pfarrer (1953-1956 Fürstenhagen, 1975-1979 in Windhuk) und (1956-1973) Oberst im Generalstab der Bundeswehr, (Todesrune.png Wiesbaden 2004)
  • Oda (Lebensrune.png 16.12.1924 in Braunschweig)
    • ∞Erich Adolf Grün (Künstler in Hannover).

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Beförderungen

  • Fahnenjunker-Oberjäger, 1. August 1909
  • Fähnrich, 19. November 1909
  • Leutnant, 22. August 1910
  • Oberleutnant, 25. Februar 1915
  • Hauptmann, 18. Dezember 1917
  • Ordnungsoffizier, 1. Juli 1922
  • Major, 1. Oktober 1929
  • Oberstleutnant, 1. Oktober 1932
  • Oberst, 1. Oktober 1934
  • Generalmajor, 28. Februar 1938
  • Generalleutnant, 1. März 1940
  • General der Infanterie, 1. April 1941
  • Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
  • Ritterkreuz II. Klasse des Kgl. Sächs. Albrechts-Ordens mit Schwertern
  • Hanseatenkreuz Hamburg
  • Militärverdienstkreuz (Österreich), III. Klasse mit der Kriegsdekoration
  • Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Bewährungs-Abzeichen
  • Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz I. Klasse

Drittes Reich

Literatur

  • Fritz Jung: Die Goslarer Jäger im Weltkriege, Bd. 2 - Hildesheim, Buchdruckerei Lax, 1934.

Verweise