Das Reich (deutsche Wochenzeitung)
Das Reich war eine deutsche Wochenzeitung, die von Ende Mai 1940 bis Mitte April 1945 in einer Auflagenhöhe von bis zu 1,4 Millionen Exemplaren erschien. Die erste Nummer erschien am 26. Mai 1940.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Der Stabsleiter im Verwaltungsamt der NS-Presse, Rolf Rienhardt, legte bereits Ende 1937 Max Amann ein Konzept für die zukünftige Zeitung vor. In jeder Ausgabe sollte ein „Höchstmaß an innerem Gehalt, Gedankenreichtum und Sachsubstanz“ erreicht werden.
Ziele
Die Zeitung wandte sich vorrangig an das Bürgertum und die Eliten des Landes. Vorbild war der englische Observer. Die Zeitung sollte sich durch ein hohes journalistisches Niveau von anderen Publikationen abheben. Sie war nach dem „Völkischen Beobachter“ die zweitwichtigste Zeitung. Themenkreis und Leserschaft waren in etwa vergleichbar mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ der BRD bis zu deren vollständigem Kipp nach links ab 1990, der Wochenzeitung „Wochenpost“ in der DDR oder auch der liberalkonservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ zwischen den Jahren 1995 und 2015. Als Schriftart wurde Antiqua gewählt. Inhaltlich gliederte sich die Wochenzeitung in sechs Teile:
- Weltgeschehen in Auslandsberichten
- Brennspiegel der Ereignisse und Kulturnachrichten
- Briefe aus dem Reich
- Bilder aus der deutschen Gegenwart
- Deutsche Wirtschaft und Weltwirtschaft
- Feuilleton
Mitarbeiter
Der Leitartikel wurde regelmäßig von Joseph Goebbels verfaßt, aber auch Max Planck, Theodor Heuss, Elisabeth Noelle, Werner Höfer und viele weitere Prominente schrieben für die Zeitung. 1940 bis 1942 war der stellvertretende Hauptschriftleiter unter Eugen Mündler und Leiter der Bildredaktion Wilhelm Reetz.
Auflage
„Das Reich“ wurde ein voller Erfolg. Die ursprünglich anvisierte Auflagenhöhe von 100.000 Stück mußte bereits für die Erstausgabe vom 26. Mai 1940 nachträglich verdoppelt werden. Bis 1944 stieg die Auflagenhöhe auf 1,4 Millionen Exemplare an. Der ursprüngliche Umfang von 32 Seiten schrumpfte zwar im Zuge der Papierzuweisung in den Folgejahren auf acht Seiten, die Hauptinhalte Kultur und Politik blieben jedoch in ihrem Konzept bis zum Schluß erhalten.