Demeter

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Büste der Demeter. Römische Kopie nach einem griechischen Original aus dem 4. Jahrhundert v. d. Z.

Demeter (altgr. Δημήτηρ - Dēmētēr; lat. Ceres) ist in der Mythologie der Alten Griechen eine der ältesten Göttinnen und wurde im gesamten Griechenland der Antike als mütterliche Erdgöttin, welche die Gaben des Feldes, namentlich das Getreide, aber auch andere Feldfrüchte spendet, verehrt. Demeter ist die Tochter des Kronos, Schwester des Zeus und Mutter der Persephone. Die Römer übernahmen die Demeter, welche im Lateinischen Ceres hieß, in ihre im wesentlichen dem Hellenentum entnommene Göttermythologie.

Unter den olympischen Göttern der Ilias hat Demeter keine Stelle gefunden, jedoch wird in den Homerischen Gedichten ihre Gabe (die Feldfrüchte) sowie ihre Vermählung auf einem dreimal geackerten Brachfeld mit Iasion erwähnt. Unter den Grundbesitzern und Bauern war ihr Kult stets hoch angesehen, insbesondere in Attika. Sie galt auch als die Urheberin des Segens, den der Ackerbau im Gefolge hat, d.h. eines durch feste Wohnsitze und Gesetze geordneten Lebens. Zugleich wurde sie namentlich in den Thesmophorien von den Frauen als die Göttin gefeiert, von welcher man nicht nur die Fruchtbarkeit des Feldes, sondern auch den Ehesegen, also vor allem Fruchtbarkeit, erhoffte. An diesem Fest, wie überhaupt gewöhnlich, wurde Demeter gemeinsam mit Persephone verehrt. Hauptsitze ihres Kults waren außer Attika Megara, Arkadien, Messenien, Hermione in Argolis, Thessalien, Kreta und die ionischen Kolonien in Kleinasien, Knidos und Sizilien.

Mythologie

Den Mittelpunkt ihres Sagenkreises und zugleich den Hauptinhalt der Mysterien, die vor allem zu Eleusis in Attika, ähnlich aber auch an anderen Orten, wie zu Andania in Messenien, gefeiert wurden, bildete die Sage von der gewaltsamen Entführung ihrer Tochter Persephone (die auch Kora, „die Tochter“, „das Mädchen“ schlechtweg genannt wurde) durch Hades, den Gott der Unterwelt, welcher, plötzlich aus dem Erdboden emportauchend, das Mädchen, während es aus blühender Aue (nach der verbreitetsten Tradition bei Eleusis oder bei Enna in Sizilien) mit ihren Gespielinnen Blumen pflückte, auf seinen Wagen gehoben und in sein dunkles Reich hinabgeführt haben sollte. Neun Tage lang irrte die Mutter jammernd und in Trauerkleidern auf der ganzen Erde umher, bis sie von dem allsehenden Helios über das Schicksal ihrer Tochter Auskunft erhielt; da mied sie den Olymp und verbarg sich zürnend in eine Einöde (oder in unscheinbarer Gestalt als Dienerin bei Menschen), sodaß die Erde keine Frucht mehr trug, bis Zeus bestimmte, daß Persephone, die durch den Genuß einiger Kerne von einem Granatapfel bereits als Gemahlin des Hades der Unterwelt verfallen war, einen Teil des Jahres (Frühling und Sommer) auf die Oberwelt zur Mutter zurückkehren, den anderen (die Wintermonate, während deren die Vegetation erstorben ist) bei dem Gemahl im Hades verweilen sollte.

Als Liebling der Demeter und Vermittler ihrer Gaben für die Menschen wird von der Sage Triptolemos bezeichnet. In Rom wurde dann die Gestalt der Ceres mit ihr verschmolzen.

Rezeption in der Kunst

Dichterisch verarbeitet ist der Mythos der Demeter in Schillers „Klage der Ceres“ und „Das Eleusische Fest“. Die bildende Kunst stellt die Demeter in vollen und reifen Formen, als Matrone, reich bekleidet, das Hinterhaupt öfter mit einem Schleier bedeckt, bisweilen mit Ähren bekränzt, und Ähren, Mohnstengel, oder Fackeln in den Händen haltend dar. Während die Kunst des 5. Jahrhunderts in Demeter noch mehr die hoheitsvolle und gütige Göttin als solche darstellte, drückte die spätere Kunst in den Zügen der Demeter öfter auch den Schmerz der um die verlorene Tochter trauernden Mutter aus. Statuen von ihr sind unter anderem erhalten im Vatikan und im Kapitolinischen Museum in Rom; eine thronende Demeter stellt ein herrliches pompejanisches Wandgemälde (Museum in Neapel) dar.

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Johannes Adolf Overbeck: Griechische Kunstmythologie. Bd. 2, Tl. 3 (Leipzig 1878).