Deutsche Bewegung

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Deutsche Bewegung ist eine von Wilhelm Dilthey geprägte und durch den Pädagogen Herman Nohl ausgeführte Bezeichnung für die Blütezeit der deutschen Geistesgeschichte zwischen 1770 und 1830.

Erläuterung

Nach den Epochen überwiegender Einflüsse von außen (Renaissance, Humanismus, Barock, Klassizismus) stellte die Deutsche Bewegung die erste Epoche eigenständiger deutscher Kulturentwicklung nach dem Mittelalter dar: in der Dichtung (Sturm und Drang, Klassik, Romantik), der Philosophie (deutscher Idealismus), der Entdeckung der geschichtlichen Welt und des deutschen Mittelalters (Justus Möser, Johann Gottfried Herder, Romantik), der Neubegegnung mit der Antike (Johann Joachim Winckelmann, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin), der Sprachdeutung und -erforschung (Johann Georg Hamann, Johann Gottfried von Herder, Jacob Grimm, Wilhelm von Humboldt), der Entstehung des Nationalbewußtseins (Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt, Friedrich Ludwig Jahn), der Staatsauffassung (Wilhelm von Humboldt, Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein).

Die Epoche hat die Entwicklung der europäischen Geistesgeschichte nachhaltig beeinflußt.

Siehe auch

Literatur

  • Herman Nohl: Die Deutsche Bewegung. Vorlesungen und Aufsätze zur Geistesgeschichte von 1770–1830, herausgegeben von O.F. Bollnow und F. Rodi (1970)
  • Daniela Gretz: Die deutsche Bewegung. Der Mythos von der ästhetischen Erfindung der Nation, München 2007