Deutsche Kriegsgräberstätte Langemarck

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Die Deutsche Kriegsgräberstätte Langemarck/Langemark erinnert an die deutschen Gefallenen des Ersten Weltkrieges während der Schlacht bei Langemarck in Westflandern. Langemark ist als der Friedhof der Kriegsfreiwilligen von 1914 in die Geschichte eingegangen. Etwa 15 % der Kriegsfreiwilligen waren tatsächlich Studenten und Abiturienten. Gesamte Hörsäle und Abitursklassen nebst Professoren und Lehrern meldeten sich zum Kriegsdienst. 44.304 Soldaten des Deutschen Heeres ruhen hier, die während der Flandernschlacht von 1914 für Kaiser, Volk und Vaterland fielen – unter ihnen der berühmte junge Fliegerheld Werner Voß.

Geschichte

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„Die Freiwilligen von 1914 gaben ihr Letztes für uns her. Nun ist es an uns, für sie zu opfern.“ — Der Vorstand der Deutschen Studentenschaft, 1929

Im Jahr 1928 standen deutsche Studenten an den Gräbern ihrer 1914 gefallenen Kommilitonen in Langemarck. Was sie sahen war eine mangelnde Pflege des belgischen Staates. Im Gegensatz zu den Anlagen der anderen Nationen wurden die deutschen Anlagen vernachlässigt. Erst 1925 gelang es dem Reich, in einem Abkommen mit Belgien die Pflege der Gräber in Verantwortung des Deutschen Reiches durchzuführen. Die öffentlichen Mittel waren nicht gerade reichlich vorhanden. Der Entschluß, hier zu helfen, war schnell gefaßt. Im Rahmen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, in dem auch die Deutsche Studentenschaft Mitglied war, wurde die Patenschaft für das Gräberfeld übernommen. Die Geschäftsführung der Geldsammlung übernahm die Studentenschaft, ein Ehrenausschuß aus Studenten, Professoren und Veteranen verantwortete die Mittelvergabe und der Volksbund sorgte für die Gestaltung. Die Ersten Spender waren die Regimenter und Verbände des Kampfes, die jeweils einen Ehrenstein für die erstarrte Front gaben.

Die in den Jahren 1930 bis 1932 hergerichtete Kriegsgräberstätte wird durch einen Torbogen aus roten Wesersandsteinquadern betreten. Im Weiheraum sind auf Eichenholztafeln die Namen von 7000 Gefallenen eingeschnitzt – die der identifizierten Kameraden. In einem Gemeinschaftsgrab liegen die nicht identifizierten Kameraden – die Untrennbaren. Nach dem Weiheraum kommt der Ehrenhof für Ansprachen und Kranzniederlegungen. In der Durchgangsachse hängt ein Kranz an einem Steinnagel. Darüber die Worte:

Deutschland muß leben, auch wenn wir sterben müssen! (Nach einer Zeile aus dem Gedicht Laß mich gehn Mutter laß mich gehn von Heinrich Lersch)

Bewegt man sich durch das Gittertor auf dem von Buschhecken umsäumten Gang vor, gelangt das Ehrenfeld in Sicht. Auf dem alten Kampfgelände - drei erhaltene Bunker - geschwungene Linie kleiner Blöcke = Erstarrung der Front - überall roter Mohn ... die Blume des Niemandslandes - ein Wassergraben, die kampfbedingte Überflutung des Landes verdeutlichend - wird dem Besucher das Schicksal der Gefallenen nahegebracht. Im Eichenhain warteten dann die damals noch vorhandenen Holzkreuze auf ein Gedenken.

Einweihung 1932

Am 10. Juli 1932 wurde die Kriegsgräberstätte eingeweiht. 10.143 Gefallene, davon 6.313 namentlich bekannt waren damals auf dem unteren Teil des Friedhofes bestattet. Die Namen dieser Toten sind auf den Eichenholztafeln im „Weiheraum“ verzeichnet. Mehr als 44.300 deutsche Gefallene ruhen heute in Langemark.

Langemarck-Rede (Wehner)

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht beim Betreten des Ehrenmals von Langemarck
Erwin Koopmann am Heldengrab seines Bruders Hermann auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Langemark, 1940
Langemarck-Denkmal Mundenheim
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Aus einer am 10. Juli 1932 zur Stunde der Übernahme des Gefallenen-Friedhofs in Langemarck durch die Deutsche Studentenschaft von Josef Magnus Wehner gehaltenen Rede, verlesen an allen deutschen Hochschulen:

In dieser Stunde, deutsche Studenten, übernimmt euer erster Vorsitzender die Schlüssel zum Friedhof von Langemarck. Seht ihn stehen inmitten der unendlichen kreuztragenden Hügel: keine Fahne weht, keine Waffe glänzt; nun sinkt in eurem Namen, Studenten, ein Kranz auf die sonnigen Todesdühnen der flandrischen Erde. Vielleicht bricht jetzt ein Lichtblitz aus dem Herzen des verhüllten Reiches, dessen Leibes die Niederen Lande einst waren, vielleicht auch hüllt ein Regen, vom Meere herkommend, das uralte Land und die Toten und Lebendigen in die Dämmerung eines Totenreiches, in dem nur die Schatten Recht haben – genug: in dieser Stunde übernehmt ihr, deutsche Studenten, die Totenwache an den namenlosen Särgen deutscher Jünglinge des großen Krieges. Euer Leben wallt opfernd zu den Toten hinab, und das verwandelte Leben der schönen Helden quillt leuchtend herauf und vermählt sich mit dem euren, Gestalt um Gestalt und Hand in Hand und Glaube um Glaube und Ehre um Ehre und Treue bis in den Tod. Indem ihr die Sorge übernehmt für den Frieden und die Freude jener opferfrohen Geister, die singend ihr Leben von sich warfen, im Namen des Reiches, werdet ihr mündig und Söhne jenes Reiches, das sich nicht erschöpft in Grenzen und Hoheitszeichen und Schichtungen der Geschichte, sondern das unendlich ist wie die Welt selbst, eingesetzt vom Herrn des Himmels und der Erde, der Welt Ordnung und Gesetz zu geben die Jahrtausende hinauf; Söhne seid ihr von Stund an des heiligen deutschen Reiches, für das eure Brüder im Anfang des großen Krieges fielen, um verklärt und Gestalt zu werden.
Wie war es doch? Als der Deutsche, von allen Seiten gepreßt und umschnürt, endlich aufstand und, festen Fußes auf dem Gebirge stehend, mit gewaltigem Arme nach Westen griff, sich freien Odem zu schaffen, als seine Hand die Völker vor sich her fegte und endlich das freihin atmende Meer den Sturmheeren sich opferte, da, im Vorhofe des Sieges, brach der Greis, der die Armeen führte, in sich selbst krank und weinend zusammen. Er war Schlieffens geschautem, nicht erdachtem Plane in der Tiefe nicht gewachsen; ohne Vertrauen, mit Wissen beladen, aber der lebendigen Naturkraft des Deutschen nicht teilhaftig, starb sein Mut im ersten Anlaufe und mit ihm alles, was äußerlich war am Reiche ...
Die Heere rennen die schräge Ebene hinab ... Antwerpen fällt, Ostende ist bedroht ... Am Bergring, der Ypern schützend umgibt, staut sich die deutsche Sturmflut. Eilig herangeführte Korps aus Studenten, Arbeitern und Kaufleuten, von Greisen spöttisch Kinderkorps genannt, stürzen heldenmütig gegen die feuerspeienden Berge, tagelang, blutend, weithin sichtbar im Scheine brennender Windmühlen, dem Feinde ein leichtes Ziel ... Sie stürmen auf Boden, der einst unser war, sie gewinnen die Höhen, sehen die flammende Martinskirche ... dürfen den Sieg nicht vollenden, der schon einmal unser war. Sie fallen in Reihen, schmucklos oder das farbige Band über der Brust. Stürmend und sterbend werden sie die Träger des letzten Willens des Reiches. Mit dem Tode dieser Kinder erstarrt die Front vom Meer bis zum Gebirge für immer ... Doch war die Sage schon geschehen. In jenem, dem Reiche abgestorbenen, flachen und scheintoten Lande, seit dem Glaubenskriege abgeschieden von der großen Welt und nur noch fröhlich der kleinen Welt des Eigentums lebend, stark aber und heldisch im Willen zur Freiheit, war die unsterbliche Tat schon geboren, die Tat des Liedes. Ehe das Reich sich verhüllte, sangen die von Langemarck. Sterbende sangen! Stürmende sangen, sie sangen in Reihen, die Kugel im Herzen, sie sangen im Lauf, die jungen Studenten, sangen in die eigene Vernichtung hinein, vor dem übermächtigen, aus tausend Geschützen brüllenden Feinde:
„Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt.“
[...] Sie fielen alle oder verstummten später, die da sangen. Aber mit dem Liede, mit dem sie starben, sind sie wieder auferstanden, tausendmal, und werden wieder auferstehen, tausendmal bis zum Ende des Reiches, und das ist: unserer Welt. Denn auf dem Grunde dieses Liedes marschiert nicht der dürre Dienstbote „Pflicht“, sondern webt der ewige siegreiche, unsterbliche Geist deutschen Lebens selber, dem der Tod ein Überschwang der Natur ist; der kriegerische Geist des Deutschen, der nicht zittert vor dem Schicksal, wann ein Volk von Männern zusammentritt zur furchtbaren Tat. Der Krieg ist schrecklich, aber der Mann stellt sich! Mag den Spottgeburten aus Dreck und Feuer der Krieg einzig aus den Elementen bestehen, aus denen sie selbst zusammengesetzt sind: Kot singt nicht, und die Feigheit schwatzt nur. Wer aber über die Steine eines Domes weint, daß sie behauen wurden, der ist des Reiches nicht würdig.
Singend starben die von Langemarck im Reiche und sind im Reiche begraben. Denn noch einmal: das heilige deutsche Reich ist nicht gebunden an Grenzen und Länder, es ist unendlich wie die Welt selber, eingesetzt von Gott, und den Deutschen als Auftrag der Ewigkeit gegeben, in der sichtbaren Welt Ordnung und Gesetz zu schaffen. Wie es zuerst erschien zur Zeit des Christ in Armin dem Deutschen, so brach seine innerliche Macht an dieser Weltwende aus den jungen Deutschen, die singend in den Tod gingen. Sie hatten nicht den äußeren Sieg, aber sie haben die Innerlichkeit des Reiches, seine Seelenfülle und Gemütskraft offenbart. Zum ersten Male tönt in ihrem Liede das andere, das ewig junge Deutschland auf, das Jahrzehnt um Jahrzehnt gegen den Geist des Alters und des Stoffes, der Angst und des Verstandes kämpft – wie lange noch? Dieses junge siegreiche Deutschland hat die untrennbare Einheit von Macht und Innerlichkeit des Reiches begriffen, es weiß, daß es keine Freiheit ohne die inneren, die göttlichen Mächte gibt. Es umarmt in sich die ewigen Gestalten deutscher Vergangenheit, die Helden, Dichter und Seher, die ihr Studenten jetzt im Geiste die Brüder von Langemarck umarmt, die singenden.
Das Lied starb nicht mit denen von Langemarck. Es wurde ein Zeichen für die Deutschen, die Todeshelden. Es erklang in den Stürmen des Ostens, im Kaukasus und in Palästina; wo ein kaiserliches Schiff flaggenwehend zugrunde ging, schritt es über die Flut, die Ebene hat es gehört und das Gebirge. Ja, es hat den Tod überwunden, das Lied, und das Reich ist uns in seinem Namen, dem, dem Namen „Deutschland“ geblieben. Wir werden das Haus der Not bauen müssen, den Staat, nicht als Staatsdiener, sondern als freie, weitsinnige Söhne des Reiches. Aber so wahr wie der Krieg nicht nur um die Verdauung der Völker ging, sondern um die geistige Grundlegung der Welt, aus der das körperliche Wachstum erst hervorgeht, um die Umartung der Völker nach dem siegreichen Volke: so wahr wird uns das Reich erst dann gegeben werden, wann Macht und Innerlichkeit zusammenströmen im Geiste. Nicht die Waffen allein, sondern auch das Lied, das Freiheit atmet, der überwindende Geist, sind die Bürgen unserer Zukunft. Laßt uns den Staat bauen aus der Fülle des Reiches, nicht nur aus dem Zwang zum Verstand. Die Völker haben uns gefürchtet und geliebt, nicht nur weil wir mächtig waren, sondern vor allem weil wir unbegreiflich waren, unbegreiflich wie die singenden Kinder von Langemarck. Kein anderes Volk steht so nahe an Ur trotz der höchsten Bildung wie das unsere. Noch können wir aus dem Dunkel unsere Kräfte holen, wenn das Licht sie uns verwehrt, das gnadenlose; noch sind die barbarischen Wurzeln unseres Lebens voll von heimlichem Saft, noch sind wir jünger als alle anderen, obwohl wir schon oft und härter und bitterer gestorben sind als die anderen, die uns das Feuer der Auferstehung ersticken – wie lange noch?
Die heilige Unruhe des früh vergossenen Blutes treibt auch uns, die Lebenden, an, das Reich zu vollenden. [...]
Stärker werden die Chöre der Feldgrauen. Überall ist das Reich und überall schimmern seine Blutzeugen. So glänzt sein Himmel, und seine Toten leuchten wie die Sterne. So blitzt es von Ur zu Ur als Zeichen des Bundes, von den Toten zu den Lebendigen, zu uns, den Deutschen. Laßt uns schweigen und sinnen:
„Pflanzt die Säulen des Reichs
In die Verwesung der Welt!“

Gedicht

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein (Jesaja 43, 1)
Politisch-korrekte BRD-Propaganda statt Ehrung

„Auf den Tod der jungen Kriegsfreiwilligen bei Langemarck“ von Will Vesper:

Wir haben ein Grab gegraben
für lauter junge Knaben;
ist jeder noch ein Kind.

Sie liegen in langen Reihen,
und auch zu zweien und dreien,
wie sie gefallen sind.

Sie haben brav gestritten,
den bittren Tod erlitten,
getrunken, als wäre es Wein.
Sie liefen mit Gesange –
es war ihnen gar nicht bange -
weit in den Feind hinein.

Sie trieben ihn über die Eyser.
Da blühten Lorbeerreiser
rings aus dem flandrischen Feld.
Und noch im Taumel des Falles
klang: Deutschland über alles,
:über alles in der Welt!


Nicht eine Hand voll Erden
soll ihnen davon werden.
Sie liegen in fremden Land.
Das macht ihnen wenig Kummer,
weil jeder in tiefem Schlummer
nun ewige Heimat fand.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Deutsche Studentenschaft ging in den Wirren des nächsten Großen Kriegs verloren, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sorgte weiter. Die Holzkreuze wurden zu Stein und dann zur Grabplatte, weitere Identifizierte wurden in Bronze verewigt, aufgelassene Soldatengräber hierhin umgebettet, das Gemeinschaftsgrab immer größer. Das einige Dinge aus den 1930er Jahren der heutigen „Museumspädagogik“ zum Opfer gefallen sind muß eigentlich nicht weiter erwähnt werden.

„Mit der Zusammenlegung aller deutschen Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Flandern (1956–1958) auf die drei großen Friedhöfe Langemark, Menen und Vladslo erfolgten weitere Zubettungen. 24 917 untrennbare Gefallene wurden in einem neu angelegten Gemeinschaftsgrab in Langemark beigesetzt. 10 000 bis dahin in Einzelgräbern ruhende Gefallene in den Ortschaften Staden, Westroosebeeke, Passendale, Poelkapelle, Moorslede, Zonnebeke und Zillebeke wurden ausgebettet und erhielten auf dem so genannten ‚Mohnfeld‘ in Langemark (erhöhter Teil des Friedhofes) eine endgültige Ruhestätte. Das Gemeinschaftsgrab ist belegungsmäßig das größte auf deutschen Kriegsgräberstätten weltweit. 1956 schuf der Münchener Bildhauer Prof. Emil Krieger vier Plastiken (‚Trauernde Soldaten‘), die zunächst an der rückwärtigen Mauer des Eingangsbereichs zum so genannten ‚Ehrenhof‘ aufgestellt wurden.“Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

1983/1984 wurde die Kriegsgräberstätte erneute umgestaltet. Um das Gemeinschaftsgrab herum wurden Steinstelen mit Bronzetafeln, auf denen die Namen der 17.342 bekannt gewordenen Gefallenen. Die an der Wand des Eingangsgebäudes (in dem mit Mauern umgebenden Ehrenhof) zum Soldatenfriedhof hin stehenden Skulpturen „Trauernde Soldaten“ des Bildhauers Emil Krieger wurden an den hinteren Friedhofsrand versetzt. Der Besucher betritt nun durch das monumentale Eingangsgebäude den Friedhof. Über das im Anschluß an den offenen Ehrenhof liegende Gemeinschaftsgrab schweift der Blick über das mit Eichen bestandene Gräberfeld mit Symbolkreuzgruppen und trifft schließlich auf die nun gegen den Horizont nebeneinander stehenden, dem Gräberfeld zugewandten trauernden Soldaten. Sie sollen quasi Bindeglied zwischen den davor ruhenden Soldaten und dem Besucher sein, den sie förmlich anziehen. Die Figuren schaffen somit auch die Verbindung zwischen den Toten und den Lebenden.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Hallbaum, Franz: Langemarck in Flandern - Feltre in Oberitalien. Zwei Ehrenstätten, erbaut vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. In: Baugilde. Heft 8. 1938. S. 261-268.

Fußnoten

  1. In verschiedenen Versionen unter verschiedenen Titeln veröffentlicht. Hier nach Karl Rauch (Hg.): Feldgraue Ernte - Der Weltkrieg im Gedicht. 1935. S. 46f.