Die Grenze (Film)

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FILM

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Filmdaten
Produktionsland: BRD
Erscheinungsjahr: 1010
Laufzeit: 181 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: TeamWorxX Television & Film GmbH
Im Auftrag von: Sat.1 GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Roland Suso Richter
Drehbuch: Friedemann Fromm,
Christoph Fromm,
Christoph Darnstädt
Produzenten: Nico Hofmann,
Jürgen Schuster,
Katrin Weigel
Produktionsleitung: Sascha Schwill
Musik: Martin Todsharow,
Maurus Ronner
Kamera: Holly Fink
Optische Spezialeffekte: Denis Behnke,
Sven Martin
Kostüm: Manuela Nierzwicki
Maske: Gregor Eckstein
Schnitt: Bernd Schlegel
Besetzung
Darsteller Rolle
Benno Fürmann Rolf Haas
Thomas Kretschmann Maximilian Schnell
Marie Bäumer Nadine Manz
Anja Kling Linda Jehnert
Uwe Kockisch Erich Manz
Katja Riemann Carla Reuer
Jürgen Heinrich Franz Geri
Inka Friedrich Rike Dreher
Vinzenz Kiefer Kai Jansen
Lea Müller Paula Manz
Ronald Zehrfeld Robert Klaars
Gotthard Lange Haimann
Jean Denis Römer Hajo
Thomas Goersch Sicherheitsbeamte

Die Grenze ist ein von Nico Hofmann produzierter BRD-Propagandaspielfilm. Die Erstausstrahlung war am 15. und 16. März 2010 auf dem Privatsender Sat1. Die öffentlich-rechtlichen Sender weigerten sich zuvor, den Film bei sich auszustrahlen.

Nach dem ersten Teil der Erstausstrahlung folgte eine „Dokumentation“ über „Neonazis“ und die „NPD“, nach dem zweiten Teil eine Diskussion bei „Kerner“ über den Film, wo auch ein ehemaliger „Neonazi“ von seiner „terroristischen Vergangenheit erzählte“.

Handlung

Als inmitten einer Wirtschaftskrise weltweit Terroranschläge auf Ölraffinerien verübt werden, regiert in der BRD das Chaos. Benzin, Öl und Lebensmittel werden knapp, die Arbeitslosigkeit steigt rapide an.

Während die Regierung immer mehr an Einfluß verliert, nutzen linke und rechte Parteien die Krise für ihren Wahlkampf im norddeutschen Mecklenburg-Vorpommern. Allen voran die rechte Partei „Deutsch National Sozial“ (DNS), an deren Spitze der charismatische Maximilian Schnell (Thomas Kretschmann) steht. Mit seinem Sinn für mediale Inszenierung und volksfreundliche Aktionen, wie etwa der Verteilung von Benzin, zieht er die Menschen auf seine Seite.

Für die politischen und wirtschaftlichen Kräfte in der Republik ist Schnell eine unberechenbare Größe. Es besteht die reale Gefahr, daß er die Wahl gewinnt, und Mecklenburg-Vorpommern zu einem eigenständigen Staat formt. Angesichts der bürgerkriegsähnlichen Zustände und der wachsenden Macht der rechten DNS fasst der Krisenstab der Regierung einen waghalsigen Plan: Der Spitzenkandidat der Neuen Linken, Franz Geri (Jürgen Heinrich) soll heimlich unterstützt werden, um einen Wahlsieg von Schnell zu verhindern. Der linksextreme Geri plant jedoch ebenfalls die wirtschaftliche und gesellschaftliche Abspaltung Mecklenburg-Vorpommerns. In geheimer Mission bemüht sich der „Verfassungsschutz“ derweil um die Unterwanderung der rechten DNS, indem man Franz Haas, einen früheren Freund von Schnell erpreßt und in die Partei einschleust.

Haas findet heraus, daß die DNS heimlich eine brutale Schlägertruppe ausbildet, die als bewaffnete Polizeieinheiten verkleidet auf die Bevölkerung losgeht, um die DNS als Retter und Befreier von diesen Mißständen hinzustellen. Schnell wird von seinen eigenen Leuten erschossen, die DNS versinkt anschließend in der Bedeutungslosigkeit.

Dank Hilfe der BRD-Regierung gelingt es Geri am Ende, aus Mecklenburg-Vorpommern eine zweite DDR zu aufzubauen, Tausende von BRD-Bürgern strömen in das neue Wunderland im Norden Deutschlands. Haas selbst lebt glücklich mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter in Rostock.

Kosten und Unterstützung

Das Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern hatte die Produktion mit 160.000 Euro gefördert. Ebenso gab es finanzielle Unterstützung von den Filmförderungen der Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg und Bayern, auch das Media-Programm der Europäischen Union steuerte Gelder bei.

Kritiken

Der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU) kritisierte, es sei eine „völlig abstruse Idee, daß Rechtsradikale an die Macht und Deutschland in ein totalitäres System drängen wollen und andererseits eine Neue Linke Mecklenburg-Vorpommern zur Deutschen Sozialistischen Republik ausrufen würde“. Die Darstellungen gingen „völlig an den wirklichen Herausforderungen, vor denen unser Land derzeit steht, vorbei“.[1]

Die Junge Freiheit sprach davon, daß ein „durchaus faszinierender Filmstoff“ für „ein antifaschistisch getrimmtes Hochglanzlehrstück in der Tradition von 'Die Welle'“ verschenkt wurde. [2]

Darstellung der Rechten im Film

Der Film bricht bedient sich nicht der auch häufig gebrauchten Darstellung von Rechten als typisch minderbemittelte Personen, die lediglich „Sieg Heil“ und „Ausländer raus“ schreien können, sondern verwendet das BRD-Propagandaklischee der sogenannten „rechten Biedermänner“, also von Personen, die in der Handlung zuerst vorgeben, es gut zu meinen, aber letztendlich als gewalttätig-grausame, meist auch korrupte Verbrecher entlarvt werden. Die Mitglieder der DNS treten in weißen Anzügen auf, die Parteizentrale in Rostock ist besonders modern gestaltet, wirkt stellenweise futuristisch. Wie der zweite Teil vermittelt, hat sich jedoch an sich nur das Äußere verändert, denn nach wie vor sind die Rechten nichts als brutale Schläger, die über Leichen gehen, um ihre Ziele zu erreichen. Verräter werden in gewohnter Manier mit dem Genickschuß getötet oder in Tanks mit kaltem Wasser ertränkt. Untypisch für die Darstellung der Rechten in den Medien ist, daß sich keine wirklichen Bezüge zum Nationalsozialismus finden. Auf die Ideologie der DNS wird im Film nie eingegangen, der Zuschauer weiß nur, daß Schnell und seine Leute die Wahlen gewinnen wollen. Insgesamt vermittelt der Film zwar ein etwas eniger gebräuchliches, aber dennoch nicht wirklich neues Bild der Rechten, die Zuschauer sollen darauf eingestimmt werden, daß jeder Rechte, der seriös auftritt, doch nur eine Maske trägt, unter der ein Unmensch lauert. Aufgrund der starken Negativdarstellung der Rechten ist der Film daher eindeutig als „Gegen Rechts“-Film und politische Propaganda zu sehen.

Verweise

Fußnoten

  1. ddp Deutscher Depeschendienst GmbH, 16. März 2010: Kritik an «Die Grenze» hält an
  2. „Mit Links gegen Rechts“ Artikel auf der Weltnetzpräsenz der Jungen Freiheit