Die Julika
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Die Julika |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Laufzeit: | 89 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Vienna-Film Produktion |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Géza von Bolváry |
Regieassistenz: | Carl von Barany |
Drehbuch: | Philipp Lothar Mayring, Géza von Bolváry |
Musik: | Heinz Sandauer |
Kamera: | Franz Planer |
Bauten: | Julius von Borsody, Franz Meschkan |
Maske: | August Wukits, Rudolf Ohlschmidt |
Schnitt: | Hermann Haller |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Paula Wessely | Julika |
Attila Hörbiger | Rittmeister Karl von Tamassy |
Arthur Somlay | Georg von Tamassy |
Gina Falckenberg | Grit von Hellmers |
Gábor Rajnay | Kutscher Johann, Julikas Vater |
Johanna Terwin | Frau von Hellmers |
Fred Hennings | Baron Felix Sandberg |
Ferdinand Maierhofer | Pfarrer |
Alfred Neugebauer | Rechtsanwalt |
Otto Storm | Verwalter |
Karl Ehmann | Bahnhofsvorstand |
Gisa Wurm | Zofe |
Die Julika. Ernte ist ein deutscher Spielfilm von 1936. Die Uraufführung fand am 1. Dezember 1936 in Berlin statt.
Handlung
Man schreibt das Jahr des Herrn 1910. Karl Tamassy de Farkasfalva, der Sohn des in ganzen Ungarn berühmten Georg Tamassy, steht als Rittmeister bei den Husaren in Wien. Er macht reizenden jungen Damen den Hof und läßt sich als brillanten Reiter bewundern. Der Tod des Vaters macht diesem frohen Leben jäh ein Ende. Der alte Tamassy ist bei einer Nachtfahrt durch überschwemmten Gelände in den Fluten umgekommen, und mit ihm ist sein alter Kutscher verunglückt. Beide Männer lassen ihre Kinder als Weisen zurück, der Gutsbesitzer den Rittmeister und der Kutscher seine Tochter Julika, die auf dem Gut aufgewachsen ist.
In großen Speisezimmer des Schlosses Farkasfalva wickelt sich das Gespräch ab, daß Tamassys Leben eine neue Wendung gibt. Er mußte erkennen, daß der Vater mehr Schulden als Vermögen hinterließ. Mit hartem Entschluß entschied er sich zum Verkauf des Gutes, um alle Gläubiger befriedigen zu können. Nur das Schloß und vielleicht sechzig bis siebzig Joch Landes blieben ihm übrig. Der große Troß der Dienerschaft wurde entlassen, nur Julika durfte bleiben, um alles in einer Person zu sein: Kammerdiener, Köchin, Stubenmädchen, Kutscher usw. Karl Tamassy zog den Rock eines Husarenrittmeisters aus und wurde Bauer. Gemeinsam mit Julika bearbeitete er das Feld und kümmerte sich wieder um die Herren noch um die Bauern. Die Ernte war gut; noch vor Einbruch des Winters konnte Karl fünf Joch Land neu erwerben.
Im Winter gab es keine Arbeit. Der Rittmeister und Julika Bahn noch mehr aufeinander angewiesen als im Sommer, doch das Mädchen erwies sich als schlechte Gesellschafterin. Nicht einmal Karten spielen konnte sie. Dafür war ihr Bildungshunger um so größer. Heimlich boote sie sich das Konversationslexikon aus Kahrs Zimmer und lernte des Nachts ganze Seiten auswendig. Bis zum Bande F war sie schon vorgedrungen, als der junge Frühling zu neuer Feldarbeit rief. Und wieder stand eine Leiche nannte auf den Halmen, als eines Tages zwei Reiterinnen in das gelbe Korn des Rittmeisters galoppierten. Zur Rede gestellt, ob die eine die Reitpeitsche und schlug den Mann hart ins Gesicht. Versteinert, Kalk weiß Stand der ehemalige Offizier: Julika aber zu weinen, als habe sie den Schlag bekommen.
Am Nachmittag aber ging Karl Tamassy ins Herrenhaus, sich verwandelte sich vom Bauern in den Offizier, und begab sich nach Schloß Sandberg, vorher die beiden Damen gekommen waren. Indessen gelangte er nicht dazu die ursprünglich gehegte Absicht war zu machen sich und den Baron Felix von Sandberg wegen der ihm von der damals zugefügten Beleidigung zu fordern - Grit von Hellmers selbst trat dazwischen und bat ihn um Verzeihung. Es kam zur förmlichen Versöhnung, und im weiteren Gespräch mit seinem ehemaligen Standesgenossen wuchs die Änderung an vergangene Tage übermächtig in Karl Tamassy ein sorgt. Aus der halben Stunde, die er hatte fort bleiben wollen, oder Abend und aus dem Abend die Nacht. Er wurde wieder zum Kavalier, und das um dieses selben Mädchen willen, das ihn vor wenigen Stunden tätlich beleidigt hatte. Als er endlich Schloss Sandberg verließ, war er mit Grit von Hellmers einig: In acht Tagen wollen sie heiraten.
Mit Grit wollte Tamassy ernten; so hatten es die beiden in jener rauscherfüllten Nacht miteinander vereinbart. Arbeit die acht Tage gingen vorbei, ohne das Grit etwas von sich hören ließ. Der Weizen war längst reif, und die Spatzen fraßen sich satt an den fetten Körnern. Julika hatte die Erklärung ihres Brotherrn, heiraten zu wollen, gefaßt und ruhig hingenommen, ja sie hatte auf das Wohl Grit von Hellmers' getrunken und in nichts ihren tiefen Seelenschmerz verraten. Sie dachte nur an Tamassy und hatte nur sein Wohl im Auge. Dazu machte ihr die erste Sorge, Tamassy erlaubte es nicht, das Getreide zu schneiden; er hinderte Julika selbst daran, als sie mit der Sense aufs Feld ging, und auf die des Erntearbeiter gab es sogar einen Schuß ab, sich als Sieg gegen sein Verbot zu mähen begannen.
So ging die Zeit hin, und Grit kam nicht. Eines Tages fand sich Tamassy allein: Julika war nicht im Hause hatte aber einen Zettel hinterlassen, morgen früh wäre sie wieder da. Sie war es auch. Ein Tag hatte ihr genügt, um nach Wien zu fahren. Dort wollte sie Grit selbst den Brief aushändigen, den ihr Karl übergeben hatte, damit sie ihn zur Post bringe. In ihrer Herzensnot offenbarte sie der Dame, wie es um den dritten Meister stand, wie er auf sie wartete, wie die Ernte gefährdet war. In fassungslosen Staunen, daß er, wie sie meinte, mit seiner Magd seine Herzensgeheimnisse teilte, zerriß Grit von Hellmers den Brief, ohne ihn auch nur geöffnet zu haben, und war in voller Verachtung Julika vor die Füße.
Diese Fetzen brachte das Mädchen Karl Tamassy als Antwort. Er blieb ruhig und zwang sie nur, den Brief zu lesen – Tamassy hatte Grit gebeten, ihm sein Wort zurückzugeben. Ungläubig lächelnd steht es Julika und stammelt nur: „Dann können Sie es doch Anfang mit der Ernte!“ und Karl antwortet nur: „Natürlich! Ich habe ja nur auf dich gewartet.“.