Die goldene Spinne
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Die goldene Spinne |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1943 |
Laufzeit: | 88 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Deutsche Filmvertriebs GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Erich Engels |
Drehbuch: | Wolf Neumeister, Ulrich Vogel, Erich Engels |
Musik: | Werner Eisbrenner |
Ton: | Albert Krämer, G. Olierhoek |
Kamera: | Ernst W. Fiedler |
Bauten: | Franz Bi, Bruno Lutz, Eugen Schmidt |
Kostüm: | Gerda Leopold |
Aufnahmeleitung: | Alfons Powollik-Ronay |
Herstellungsleitung: | Eduard Kubat |
Schnitt: | René Métain |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Kirsten Heiberg | Agentin Lisaweta |
Jutta Freybe | Dr. Christa Fischer |
Harald Paulsen | Agent Smirnoff |
Otto Gebühr | Geheimrat Fischer |
Rolf Weih | Axel Rüdiger |
Jaspar von Oertzen | Hauptmann Hartung |
Maly Delschaft | Rosa Sykora |
Josef Sieber | Berger |
Hermann Brix | Kriminalkommissar Freise |
Karl Dannemann | Bumm |
Ernst Schlott | Kriminalsekretär Zähringer |
Ewald Wenck | Kneisler |
Werner Pledath | Heinsius |
Robert Bürkner | Dr. Eberding |
Liselotte Schaak | Fräulein von Holleben |
Lutz Götz | Kriminalrat Vonhoff |
Eduard Wenck | |
Paul Mederow | |
Ludwig H. Schröder | |
Hermann Pfeiffer | |
Claire Reigbert | |
Gerti Gert | |
Conrad Curt Cappi | |
Käte Jöken-König | |
Ursula Voß |
Die goldene Spinne ist ein deutscher Spionagefilm aus dem Jahr 1943.
Der Film wurde vom 22. März bis Juli 1943 in der Umgebung von Berlin gedreht.
Die Uraufführung fand am 24. Oktober 1942 in Berlin statt.
Der Film ist in eine Reihe von Spionagefilmen einzuordnen, die vor allem die Aufgabe erfüllten, die deutsche Bevölkerung zu unterrichten über die Vorgehensweise feindlicher Agenten und ihre diversen Techniken, sich andere Personen gefügig zu machen, damit diese sie bei ihrer Spionagetätigkeit unterstützen, entweder durch Vermittlung von Arbeitsplätzen, Wohnungen und anderer logistischer Unterstützung oder durch direkte Informationsbeschaffung.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- Prädikate
- staatspolitisch wertvoll
- volksbildend
Besonderheiten
„Die Goldene Spinne“ ist insofern ein seltener Beitrag zum deutschen und internationalen Filmschaffen und eine Besonderheit der Filmgeschichte, als hier die tatsächliche Entwicklung der deutschen Waffentechnik während des Krieges thematisiert wird, in diesem Fall die Entwicklung der deutschen Kampfpanzer Tiger (im Film „Gigant“) und Panther (im Film „Super“) und sogar die Unzulänglichkeiten der bisherigen deutschen Panzer gegen die Panzer der Sowjets in einem Dialog zwischen dem Agenten Smirnoff/Petersen und dem Fahrer des Werkdirektors Berger thematisiert werden. Während in Spielfilmen mit historischem Charakter solche Themen sehr häufig eine Rolle spielen (z. B. die deutschen Vergeltungswaffen in dem amerikanischen Film „Unternehmen Crossbow“), gibt es kaum einen Film, der in einer kriegsführenden Nation gedreht wurde und deren gegenwärtige Entwicklung der Waffentechnik im aktuellen Krieg behandelt. In einer Anfangsszene des Films wird außerdem deutlich gesagt, daß der „Gigant“ bereits im Einsatz ist, der „Super“ aber noch in der Entwicklung. Diese Reihenfolge entspricht genau der tatsächlichen Situation bei der deutschen Panzerwaffe, der Tiger war bereits seit 1942 im Einsatz, der Panther dagegen erlebte erst seine Feuertaufe bei dem Unternehmen „Zitadelle“ im Sommer 1943, der Panzerschlacht von Kursk.
Handlung
Es geht den Russen um die Geheimnisse des neuesten deutschen Panzerwagentyps, und so sind die Kattenbeck-Werke das Einsatzgebiet des Agentenpaares. Geheimrat Fischer leitet diese Werke. Seine Tochter Christa, die als Ärztin im Werk arbeitet, ist mit Axel Rüdiger, einem begabten, aber etwas leichtsinnigen Ingenieur, verlobt. An diesen Axel Rüdiger macht sich die Agentin Lisaweta als Kabarettsängerin Agnes Jordan heran und versteht es, den Leichtverliebten in eine gefährliche Situation zu bringen. Während eines zärtlichen Zusammenseins mit ihr wird ihm seine Aktentasche mit wichtigen Papieren gestohlen. Als er dies anzeigen will, wird ihm klargemacht, daß damit seine Verlobung und seine Karriere beendet sein dürften. Er unterläßt die Anzeige und gerät so in die Hände des Agenten Smirnoff, der ihn damit erpreßt. Immer mehr Nachrichten über den neuen Panzer soll er ihm verschaffen. Axel versucht mit letzter Kraft, sich zu retten, indem er alles der Polizei anzeigen will. Aber auch das weiß der Agent zu verhindern.
Lisaweta hat sich inzwischen in eine Arbeiterin Klara Asmus verwandelt und spielt in den Kattenbeck-Werken dem Fahrer von Geheimrat Fischer, Berger, die Verliebte vor. Hier glückt es ihr durch Vertrauensseligkeit des sonst so zuverlässigen Mannes, nicht nur wichtige Beobachtungen über die Durchschlagskraft neuer Geschosse zu machen, sondern auch Sprengstücke der Panzerung an sich zu bringen, die später im Laboratorium wichtige Geheimnisse der deutschen Waffenfabrikation den Russen offenbaren sollen.
Als Axel den ungeheuerlichen Vertrauensbruch begeht, als Gast im Hause des Geheimrats Fischer, seines väterlichen Freundes, die endgültige Konstruktionsskizze des neuen Panzers nachts aus dem Tresor, dessen Schlüssel er aus Christas Handtasche entwendete, herauszunehmen – da übergibt Geheimrat Fischer den Fall sofort der Gestapo und der Spionageabwehr. Christa, die von der Harmlosigkeit Axels überzeugt ist, will ihn decken und sagt aus, daß er in ihrem Zimmer gewesen sei. Aber ihr Opfer nützt nichts mehr. Die Beamten finden Spur auf Spur, und Axel bezahlt seinen Landesverrat mit schmählichem Tod auf der Flucht. Die Agentin, die sich als Krankenschwester in einen Fronturlauberzug hineinschmuggelt, faßt der SD noch im letzten Augenblick. Smirnoff, der es wagte, während eines KdF-Werkkonzertes in die Geheimabteilung des Werkes einzudringen, ereilt hierbei sein Schicksal. Christa hätte beinahe sich von dem Verdacht der Beihilfe zum Landesverrat, den sie selbst heraufbeschworen hat, nicht mehr reinigen können, da Axel tot ist und die Agentin schweigt. Aber die Gestapo findet durch die Aussagen Smirnoffs den wahren Tatbestand heraus, sowohl zugunsten Christas als auch des Fahrers Berger. – So zeigt dieser Film die Gefahren auf, die Vertrauensseligkeit und leichtfertiges Verhalten des einzelnen für unser ganzes Land heraufbeschwören können.