Wehrwirtschaftsführer

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Wehrwirtschaftsführer (WeWiFü; auch Wehrwirtschaft-Führer) waren im Dritten Reich Leiter rüstungswichtiger Betriebe. Sie wurden im Wehrwirtschaftsführerkorps zusammengefaßt.

Erläuterung

Die Wehrwirtschaftsführer wurden ab 1935 durch das Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt im OKW ernannt. Nach 1938 erfolgte die Ernennung durch das Reichsministerium für Wirtschaft. Ab 1940 wurden immer öfter auch führende Vertreter von Unternehmen der Nicht-Rüstung dieser Ehrentitel verliehen, um die Umstellung der Betriebe auf die Belange der Kriegswirtschaft zu dokumentieren. Die organisatorische Durchführung der Aufrüstung erforderte enge Beziehungen zwischen Wehrmacht und Wirtschaft. Deshalb wurden die wichtigen Industrieführer mittels eines persönlichen Treueverhältnisses als Wehrwirtschaftsführer verpflichtet und für ihre Leistungen gewürdigt.

Nach dem Krieg wurden die Wehrwirtschaftsführer, die heldenhaft zum Kampf des Vaterlandes im Zweiten Weltkrieg beitrugen, ohne rechtlichen Bestand vor den Tribunalen der alliierten Siegerjustiz automatisch in die Kategorie II „Belastete“ eingestuft.

Wehrwirtschaftsführer (Auswahl)

Ab- bzw. Ehrenzeichen für Wehrwirtschaftsführer; für den zivilen Gesellschaftsanzug gab es zusätzlich eine kleine Nadel, der Brustorden war einer Uniform (z. B. NSDAP, SS usw.) vorbehalten.

Insgesamt wurden etwa 400 Personen zu Wehrwirtschaftsführern ernannt[1], darunter:

Literatur und Quellen

  • Klaus Drobisch: Dokumente über Vorgeschichte und Charakter des faschistischen Wehrwirtschaftsführer-Korps. In: Zeitschrift für Militärgeschichte 5, 1966, S. 323–337.
  • Jens Ulrich Heine: Namen und Herkunft der Wehrwirtschaftsführer des Deutschen Reiches am 1. Januar 1942. 1976

Fußnoten

  1. Paul Erker und Toni Pierenkemper: Deutsche Unternehmer zwischen Kriegswirtschaft und Wiederaufbau: Studien zur Erfahrungsbildung von Industrie-Eliten, Oldenbourg, 1999, ISBN 978-3486563634. S. 5.
  2. Gustav-Hermann Seebold: Ein Stahlkonzern im Dritten Reich – Der Bochumer Verein 1927-1945, Peter Hammer Verlag Wuppertal 1981, S. 242.
  3. Manfred Overesch: Bosch in Hildesheim 1937–1945: freies Unternehmertum und nationalsozialistische Rüstungspolitik, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 9783525367544
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 404.
  5. Simon Reich: Ford’s Research Efforts in Assessing the Activities of its Subsidiary in Nazi Germany, Pittsburgh PA, USA 2001, Seite 30