Ehrlich, Herbert

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Kapitänleutnant Herbert Ehrlich

Herbert Ehrlich (Lebensrune.png 20. März 1884 in Dresden; Todesrune.png 12. Dezember 1921 in Schwenningen) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und Luftschiffer im Ersten Weltkrieg, zuletzt Korvettenkapitän. Sein Vater war der Vizeadmiral Alfred Ehrlich, eine direkte Verwandtschaft zum U-Boot-Kommandanten Günther Ehrlich ist nicht gegeben.

Werdegang

Ansichtskarte: Feindfahrt deutscher Zeppeline über dem Ärmelkanal
  • Unterricht am Gymnasium in Kiel und Eutin; Abitur
  • 10. April 1901 Seekadett (Crew 01)
  • 22. April 1902 Fähnrich zur See
    • Dienst auf der SMS „Hansa“
  • 29. September 1904 Leutnant zur See
    • Dienst auf dem Linienschiff SMS „Schwaben“
  • 27. April 1907 Oberleutnant zur See
    • Dienst in der Minen-Kompanie in Cuxhaven
    • 1908 Kommandant des Torpedoboots „S. 53“ bei der II. Minensuch-Division, zugleich Kompanieoffizier in der nun ausgebauten Minen-Abteilung
    • 1909 Kommandant des Torpedoboots „S. 55“ bei der II. Minensuch-Division
    • 1910 Dienst auf dem Schulschiff SMS „König Wilhelm“
    • 1911 Kompanieoffizier bei der I. Werftdivision in Kiel
    • 1912 Dienst auf der SMS „Moltke“
  • 19. Oktober 1912 Kapitänleutnant
    • Lehrer auf dem Spezialschiff SMS „Albatros“ unter Fregattenkapitän Hans Klappenbach bei der Minenversuchskommission in Kiel, die wiederum der Inspektion der Küstenartillerie und des Minenwesens unter Konteradmiral Trummler in Cuxhaven
    • Dezember 1914 Übertritt zu der Marine-Luftschifftruppe
      • Mai 1915 (ab 1. Juli Kommandant) bis 7. August 1915 auf dem Luftschiff „LZ 28“ (Marine-Luftschiff „L 5“) gefahren
        • Im Juni 1915 verlegte L 5 von Fuhlsbüttel zur Ostsee und war ab dem 14./15. Juni 1915 im Luftschiffhafen Seddin stationiert. Seit dem 1. Juli 1915 war Ehrlich Kommandant, sein 1. Offizier war Oberleutnant zur See Werner Dietsch. Von dort führte L 5 Aufklärungsfahrten und Bombenangriffe gegen russische Ziele an der Ostfront durch. Am 6./7. August 1915 wurde das Luftschiff bei einer Feindfahrt von Dünamünde und Mitau in Kurland aus durch russisches Abwehrfeuer so schwer beschädigt, daß es abgewrackt werden mußte. Ehrlich war es dennoch gelungen, die Bruchlandung gefaßt durchzuführen, es gab insgesamt nur einen leicht Verwundeten.
      • 20. Oktober 1915 bis 10. August 1916 Kommandant von Luftschiff „LZ 53“ (Marine-Luftschiff „L 17“)
        • Die Übernahme des Luftschiffes erfolgte erst am 22. Oktober 1915 durch Ehrlich und Dietsch in Nordholz. Zu den bekannten Feindfahrten unter Kapitänleutnant Ehrlich gehört der Geschwaderangriff (neun Luftschiffe) in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 1916 (70 Tote und 113 Verletzte und einem Vermögensschaden in Höhe von £ 53.832; → Untergang des Marine-Luftschiffs „L 19“)[1] und dem Angriff der Marine-Luftschiffe „L 11“ und „L 17“ auf London in der Nacht vom 1. zum 2. April 1916 (22 Tote und 130 Verletzte und einem Vermögensschaden in Höhe von £ 25.568).[2]
      • 12. Oktober 1916 bis September 1917 Kommandant von Luftschiff „LZ 80“ (Marine-Luftschiff „L 35“)
      • 29. Oktober 1917 bis 21. Mai 1918 Kommandant von Luftschiff „LZ 106“ (Marine-Luftschiff „L 61“)
        • 13. Mai 1918, namentliche Erwähnung im deutschen Heeresbericht: „In der Nacht vom 12. zum 13. März hat eines unserer Marineluftschiffgeschwader mit gutem Erfolg befestigte Plätze und militärische Anlagen am Humber und in der Grafschaft York angegriffen. Die Schiffe stießen auf starke artilleristische Gegenwehr, die den Angriff jedoch nicht aufhalten konnte. Alle Schiffe sind ohne Beschädigungen zurückgekehrt. Die Führung hatte auch diesmal wieder Fregattenkapitän Strasser. Aus der Zahl der Kommandanten verdienen als oft bewährte Englandfahrer erwähnt zu werden: Korvettenkapitän d. R. Proehls, Kapitänleutnant Freiherr Treusch v. Buttlar-Brandenfels, Kapitänleutnant Ehrlich (Herbert), Hauptmann Manger und Kapitänleutnant v. Freudenreich. — Der Chef des Admiralstabes der Marine“[3]
      • 22. Mai bis August 1918 Kommandant von Luftschiff „LZ 80“ (Marine-Luftschiff „L 35“); in der Halle Niedergörsdorf (Jüterbog) abgerüstet
        • Der letzte Testflug des Siemens-Torpedosegelflugzeuges (oft als Lufttorpedo bezeichnet) wurde am 2. August 1918 durchgeführt. Bei diesem Flug wurde ein 1.000 Kilogramm schwerer Doppeldecker vom Zeppelin LZ 80 (L 35) gestartet. Das Segelflugzeug (es bestand aus einem Marinetorpedo mit einer angebrachten Flugzeugzelle, die ferngesteuert drahtgeführt werden sollte) wurde aus 1.500 Metern über der Havel losgelassen und funktionierte wie erwartet, bis sein Steuerdraht, der das Segelflugzeug am Zeppelin befestigte, riß und das Segelflugzeug außer Kontrolle geriet.
      • August 1918 III. Admiralstabs-Offizier beim Befehlshaber der Seestreitkräfte der Nordsee in Wilhelmshaven

Nachkriegszeit

Nach der Novemberrevolution und seiner Verabschiedung aus der Marine am 11. August 1919 mit dem Charakter als Korvettenkapitän trat Ehrlich ein Studium der Volkswirtschaft und Germanistik in Leipzig an.

Tod

Korvettenkapitän a. D. Herbert Ehrlich verstarb am 12. Dezember 1921 während bzw. nach eines chirurgischen Eingriffes in Schwenningen und wurde dort auf dem „Alten Friedhof“ beigesetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Siehe auch

Fußnoten