Ein hoffnungsloser Fall
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Ein hoffnungsloser Fall |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Klagemann-Film GmbH |
Erstverleih: | Märkische-Panorama-Schneider-Südost |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Erich Engel |
Regieassistenz: | Hermann Kugelstadt |
Drehbuch: | Jochen Huth |
Produzent: | Eberhard Klagemann |
Produktionsleitung: | Eberhard Klagemann |
Musik: | Hans-Otto Borgmann |
Ton: | Herbert Janeczka |
Kamera: | Fritz Arno Wagner |
Kameraassistenz: | Karl Plintzner |
Bauten: | Karl Weber, Franz König |
Aufnahmeleitung: | Josef A. Vesely, Friedrich Reinberger |
Schnitt: | Carl Otto Bartning |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Jenny Jugo | Jenny |
Karl Ludwig Diehl | Prof. Dr. Bruchsal |
Hannes Stelzer | Hans Faber |
Leo Peukert | Jennys Vater |
Axel von Ambesser | Verehrer |
Heinz Salfner | Diener |
Theodor Danegger | Gotthelf Matthias |
Josefine Dora | Emma, seine Frau |
[[Richter, Hans (1919)<Hans Richter]] | 1. Student |
Erik Ode | 2. Student |
Julia Serda | |
Frida Richard | |
Gustav Waldau | |
Werner Pledath | |
Aribert Grimmer | |
Franz Pfaudler | |
Günther Markert | |
Gisela Wilke |
Ein hoffnungsloser Fall ist ein Lustspiel von 1939.
Die Uraufführung fand am 7. März 1939 statt.
Auszeichnung
- Prädikat
- künstlerisch wertvoll
Handlung
Jenny, ein reiches, verwöhntes und anspruchsvolles junges Mädchen, kommt durch einen Autounfall mit einem berühmten Chirurgen, Prof. Bruchsal, zusammen. Dieser flickt ihr zwar das zerschundene Lärvchen, lässt ihr aber keinen Zweifel daran, daß sie menschlich für ihn immer ein hoffnungsloser Fall bleiben wird, der nichts weiß, nichts kann und nichts tut. Dieser Stachel haftet in Jennys Seele. Mit ihrem gesunden Dickschädel möchte sie jetzt am liebsten aller Welt beweisen, daß sie doch zu etwas taugt, probiert ihre Wandlung leider an untauglichen Objekten aus, die in Scherben gehen oder Flecken hinterlassen und versetzt sowohl ihren Vater wie auch den jungen Mann, der sie gern heiraten möchte, in Aufregung mit der Tatsache, daß sie sich als Medizinstudentin in der Berliner Universität immatrikulieren lässt. - Das Aufsehen, das sie zu Hause damit erregt hat, lässt in der Universität freilich auf sich warten. Die elegante Junge Dame erweckt Missbilligung und Fremdheit bei den ernst arbeitenden Studenten und besonders bei dem med. Hans Faber, der als Famulus von Professor Bruchsal kurz vor dem Staatsexamen steht.
Er hat das Pech, immer wieder mit ihr zusammenzutreffen, und sie ist empört darüber, daß dieser an sich nette junge Mann anscheinend so gar nichts von ihr hält - Da Jenny aus lauter Eifer und bester Absicht, wirklich etwas zu lernen, sich ein Skelett zugelegt hat und das Personal des väterlichen Hauses mit ihren Diagnosen völlig krank macht, läuft der Vater zu Bruchsal, um ihn zu bitten, er möge seine Tochter zur Vernunft bringen. Als sich aber anlässlich dieser Visite herausstellt, daß der Vater wirklich wegen eines Gallenleidens, das Jenny herausgefunden hat, Diät hatten soll, platzt die Bombe. - Jenny verlässt die häusliche Fleischtöpfe und zieht mit hundert Mark Monatschek in eine kleine Studentenbude bei dem Pedell Mathias. Jetzt, wo sie selber nicht nur Gefallen an ihrem neuen Beruf, sondern auch Achtung für ihn gefunden hat, wird niemand mehr sie von dem Weg zum Erfolg abbringen. Leider wohnt neben ihrem Zimmer Herr cand. med. Hans Faber, der vor lauter Wut darüber, daß er dieses Mädchen nicht loswerden kann, in das gemeinsame Badezimmer stürzt. In dem sie bereits in der Wanne sitzt, Langsam aber freunden sich die beiden an, denn Faber erkennt in Jenny den guten Kern, nur Professor Bruchsal wundert sich, daß sein Famutus, der von den Frauen nichts wissen wollte, bis er eine gut gehende Praxis habe, so oft mit diesem verzogenen Mädchen zu treffen ist. Er warnt ihn, seine Gedanken durch Liebelei von seiner Arbeit und Zukunft ablenken zu lassen. Wirklich schneidet sich Faber auch bei der Abschlussprüfung in Sektion und verschleppt eine leichte Blutvergiftung, weil er mit Jenny auf den Medizinerball gehen will. -
Dort verschlimmert sich der an sich harmlose Fall durch Tanz und Alkohol. Und als Jenny, die nun Ihrerseits von Professor Bruchsal aufgefordert worden ist, ihre Händchen von seinem besten Famulus zu lassen, nach Haus kommt, liegt Faber in schwerem Fieber und gesteht ihr bei 39 Grad, was er ihr bei Normaltemperatur nie gesagt hätte, daß er sie liebt. - Noch bestandenem Staatsexamen verschafft Bruchsal seinem Famulus eine Assistentenstelle in Südamerika, um ihn von Jenny, zu trennen. Als Jenny ihm zur gratuliert, kommt es trotz Bruchsals Mahnen um ein Haar zur Verlobung, sorgte nicht die alte Emma Matthias für Moral und Sitte in ihrer Studentenwohnung. - So siegt denn die Vernunft, und als Jenny am nächsten Morgen mit ihrem Vater ankommt, dem sie ihren künftigen Gatten vorstellen will, ist dieser über alle Berge. Er will sich weder von ihr eine Praxis einrichten lassen, noch von ihr verlangen, daß sie ihm nach Südamerika folgt und ein geringes Monatsgehalt mit ihm teilt. -
So leicht aber ist Jenny nicht zu entmutigen. Daß sie trotz ihres guten Willens nie eine Ärztin werden kann, weiß sie. Aber wozu hat sie denn gelernt, daß Medizinstudieren in erster Linie heißt: helfen zu wollen. So bewirbt sie sich um die Stelle einer Laborantin an dem gleichen Krankenhaus, in dem Hans Faber als Arzt anfangen wird. Und Bruchsal, dem sie ihren Entschluss mitteilt, ist von ihrem Mut und Dickkopf so in seiner Meinung über sie erschüttert, daß er sich erbietet, sie in sechs Monaten in seinem Laboratorium persönlich anzulernen. - Auf dem Schiff, das neue Personal des deutschen Krankenhauses nach Südamerika bringen soll, treffen sich Hans und Jenny wieder. Es ist kein übereiltes Happy End, das sie verbindet, dafür aber der gleiche Beruf, gute Kameradschaft, wirkliche Liebe und die sichere Aussicht auf ein solides Glück.