Engel, Erich

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Erich Engel (Aufnahme von 1938)
Erich Engel während der Dreharbeit zum Film „Die Stimme des Anderen“ (1951)
Erich Engels Grab
Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde
Inschrift des Grabsteins

Erich Gustav Otto Engel (Lebensrune.png 14. Februar 1891 in Hamburg; Todesrune.png 10. Mai 1966 in Berlin) war ein deutscher Film- und Theaterregisseur.

Selbst in seriösen Nachschlagewerken wird Erich Engel gelegentlich mit dem Lustspiel- und Kriminalfilmregisseur Erich Engels verwechselt.

Leben

Engel schloß sich frühzeitig der linksextremen USPD an, wurde aber dennoch im Nationalsozialismus einer der meistbeschäftigten Filmregisseure.

In den 1920er Jahren stellte Erich Engel sein Können zunächst als Theaterregisseur unter Beweis. Ab 1930 etablierte er sich auch als sensibler Spielleiter publikumswirksamer Filme.

Engel kam am 14. Februar 1891 in Hamburg zur Welt. Er besuchte die Kunstgewerbeschule in Hamburg. Nach dem Abschluß arbeitete er kurz als Journalist; am Thalia Theater in Hamburg durchlief er die Schauspielausbildung. Einige Jahre verbrachte er auf Wanderbühnen. Seinen künstlerischen Weg begann er mit einer Ausbildung an der Schauspielschule Leopold Jessner. 1917 wurde er Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, wechselte dann an die Kammerspiele der Hansestadt und 1922 nach München. Dort traf er mit Bertolt Brecht zusammen, dessen Stücke Engel ab 1924 auch in Berlin auf die Bühne brachte – 1928 etwa mit legendärem Erfolg die „Dreigroschenoper“ am Theater am Schiffbauerdamm. Mit Brecht entwickelte Engel auch sein erstes Filmprojekt, die Karl-Valentin-Groteske „Mysterien eines Frisiersalons“ (1923). Von 1930 bis 1935 konzentrierte er sich ausschließlich auf den Tonfilm und drehte bevorzugt Komödien – meist mit Jenny Jugo.

In diesen Jahren war Theo Mackeben ein ständiger Begleiter als Komponist und musikalischer Leiter für Engels Filme. Daneben war er weiterhin als Regisseur am Berliner Deutschen Theater engagiert.

Während der Zeit des Nationalsozialismus drehte er zahlreiche Filme für die UFA.

Nach 1945 zunächst Intendant der Münchner Kammerspiele, inszenierte Engel 1948/49 mit Brecht am Deutschen Theater in Berlin. Daneben verfolgte er als DEFA-Regisseur seine Filmkarriere. Ab 1950 drehte er auch für das westdeutsche Kino.

Er erhielt für seine zahlreichen DEFA-Produktionen den Nationalpreis der DDR. Engel führte aber auch für Artur Brauner im Westen Regie.

Nach Brechts Tod 1956 leitete Engel das Berliner Ensemble und wirkte an anderen Ostberliner Bühnen, wohnte jedoch in Westberlin. Dort starb er am 10. Mai 1966.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl) 

Schriften

  • mit Robert A. Stemmle: Affäre Blum, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg um 1970
  • Schriften Über Theater und Film, Henschel, Berlin 1971
  • Schriften über Theater und Marxismus. Reflexionen, Bekenntnisse, Arbeitserfahrungen, Kindler, München 1972, ISBN 3-463-00533-6

Quelle

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 10. November 1935
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 9, 25. Februar 1938