Eine Frau wie du

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Eine Frau wie du
Eine Frau wie du.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Eine Frau wie du
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Stab
Regie: Viktor Tourjansky
Regieassistenz: Walter Fredersdorf
Drehbuch: Emil Burri, Peter Francke, Dinah Nelken
Vorlage: Dinah Nelken (Roman „Ich an Dich“)
Produktion: Bavaria Filmkunst GmbH (München-Geiselgasteig)
Musik: Lothar Brühne
Ton: Oskar Haarbrandt
Kamera: Karl Puth
Kameraassistenz: Hermann Dey
Standfotos: Walter Weisse
Bauten: Julius von Borsody, Herbert Hochreiter
Schnitt: Walter Fredersdorf, Tibor von Sillay
Herstellungsleitung: Carl W. Tetting
Produktionsleitung: Carl W. Tetting
Aufnahmeleitung: Fritz Schwarz, Carl Moos
Besetzung
Darsteller Rollen
Brigitte Horney Dr. Maria Pretorius
Joachim Gottschalk Rechtsanwalt Dr. Manfred Thiele
Charlotte Susa Lyda Lehmann
Hans Brausewetter Dr. Paul Hellmer
Volker von Collande Ingenieur Wallrodt
Kurt Meisel Felix Petersen
Charlotte Schultz Sekretärin Frl. Radtke
Albert Florath Fabrikarzt
Hans Leibelt Wachtmeister
Hubert von Meyerinck Verkäufer im Sportgeschäft
Renée Stobrawa Frau Haucke
Eduard Wenck Herr Haucke
Vera Hartegg Hilde Keller
Marjan Lex Fabrikarbeiterin Bahlke
Heinrich Kalnberg Angler Max Hähnchen
Hanna Lussnigg Tänzerin Kitty
Leonie Duval Verkäuferin im Delikatessengeschäft
Otto Sauter-Sarto Waldhüter
Eric Helgar Klavierspieler
Rudi Schuricke Klavierspieler
Margarete Kupfer Blumenfrau
Hans Waschatko Krankenhausarzt
Fritz Eckert Assistenzarzt
Maria Seidler Oberschwester
Ernst Rotmund Hotelportier in Venedig
Erich Haußmann Gondoliere
Else Reval Blumenfrau in der Bar
Walter Schenck Oberkellner

Eine Frau wie du ist ein deutscher Spielfilm von 1939 Der Film wurde in Umgebung von Berlin, Petzow am Schwielowsee in der Zeit vom 28. Juni August 1939 gedreht. Die Uraufführung fand am 16. Dezember 1939 in Berlin (Capitol) statt.

Handlung

Quelle
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In der Montagehalle eines großen Industriebetriebes sitzen Arbeiterinnen am Fließband. Mit stillen Gesichtern tun sie ihre Pflicht. Hin und wieder fällt ein besorgter Blick auf ein junges Mädchen, das sich nur mühsam aufrecht hält. Jede Hilfeleistung lehnt es ab, bis schließlich die Aufsicht dazukommt, eine Ablösung einstellt und das Mädchen zur Erholung hinausschickt. – Müde geht die junge Arbeiterin, Lotte Bahlke, über den großen Hof der Fabrik. Da - ein Schrei – im letzten Augenblick stoppt der Maschinist die heranfahrende Werkbahn: das Mädchen hat sich unter die Lokomotive werfen wollen. – Fräulein Dr. Maria Pretorius, die Leiterin der sozialen Beratung des Werkes, nimmt sich der jungen Arbeiterin an. Liebeskummer ist das Motiv des Selbstmordversuches. - Maria Pretorius lebt nur für ihren Beruf, der sie – wie sie sagt – vollkommen ausfüllt. Gewiß, sie hat Freunde und darunter als einen ihrer besten den Ingenieur Wallrodt, der im gleichen Werk arbeitet. Aber immer, wenn dieser Maria von seiner Liebe überzeugen will, von Verlobung und Heirat spricht, weist sie ihn mit liebenwürdigen Nachdruck ab. Doch da ist noch einer, Dr. Manfred Thiele, der es immer wieder versucht, sich Maria zu nähern. Mit vorbildlicher Beharrlichkeit verfolgt er sein Ziel. Endlich gelingt es diesem ebenso sympathischen wie verwöhnten jungen Herrn, Maria davon zu überzeugen, daß es in der Fülle des Lebens auch noch andere Freuden als die des Berufes geben müsse. – Unter Überwindung bequemerer Lebensgewohnheiten wird er ein begeisterter Angler und Zeltler, weil Maria ihre freien Stunden lieber in der Natur, am Wasser zubringt als in den Bars. Im sorgenlosen Paradies eines gemeinsamen Wochenendes draußen am See erlebt nun Maria jene Verwandlung, die sie aus der ehrgeizige Leiterin einer sozialen Beratung zur Frau, zur natürlichen, zur liebenden Frau macht. – Zum notwendige Requisit eines Paradieses scheint immer auch eine Schlange zu gehören Diese Schlange, mit bürgerlichem Namen Lyda Lehmann, leicht geschminkt und fraglos entzückend, hat es auf Manfred Thiele abgesehen. Sie zeig sich fast nie allein, sondern mit ihren Trabanten–Adoranten Paul und Felix, die sozusagen ihrem Bilde den Rahmen geben. Beide sind allerdings gute Bekannte Manfreds aus seiner erst wenige Tage zurückliegenden Zeit unverbindlichen Genießens. – Durch einen dieser Freunde, näimlich Felix, wird die Katastrophe heraufbeschworen: Felix ist wieder einmal in einer Geldklemme, und um ihn aus dieser herauszuhelfen, läßt sich Manfred in die Bar lotsen, zu deren lebendem Inventar der Freundeskreis um Lyda zählen dürfte – aber nur für eine Minute! Aus der „Minute“ werden Stunden, und Mafred ist zum Schluß alleiniger Begleiter eines kleinen Fräulein Kitty in seinem Auto. – Am nächsten Morgen erfährt Maria, daß Manfred im Krankenhaus liegt! Ein Autounfall. Sie eilt zu ihm. Ihr Herz ist bereit Manfred zu verzeihen; denn lieben heißt für sie nicht nur mit, sondern für einen anderen Menschen leben. — Insoweit wäre alles glatt verlaufen, denn auch Manfred liebt, liebt wirklich zum erstenmal in seinem Leben – wenn nicht Lyda Lehmann... zur gleichen Stunde biß also die Schlange zu, das Gift des Mißtrauens lähmte das zum Verzeihen bereite Herz, und in ihren Stolz tief verwundet verläßt Maria das Krankenzimmer, ohne Manfred anzuhören. – Briefe, die Manfred an Maria schickt, läßt sie ungeöffnet durch ihren Freund Wallrodt zurückbringen. In seiner eifersüchtigen Empörung spielt sich dieser derart als Anwalt Marias auf, daß Manfred annehmen muß, er habe nun ein Recht auf Maria. — So verläßt Manfred Berlin und versucht in Venedig die geliebte Frau zu vergessen. Und Lyda, die weiß, was sie will, und erfahren hat, wo sich Manfred aufhält, hat natürlich nichts Eiligeres zu tun als ihm nachzufahren. Auch Maria, die inzwischen von ihrem Urlaub zurückgekehrt ist, sucht ihre Liebe zu vergessen. Vergeblich. Es kommen die Zweifel: war es wirklich richtig, kein Wort der Erklärung anhören zu wollen, die Briefe zurückzusenden — und das durch Wallrodt, von dem Manfred wußte, wie er um sie geworben hatte? — Maria schreibt an Manfred nach Venedig. Sie erhält keine Antwort. Maria verzweifelt und schreibt ein letztes Mal. Ein Abschied von ihm — vom Leben. Im Büro ging bis dahin alles seinen Weg. Aber die Arbeit hat keinen Sinn mehr für Maria. Die kleine Arbeiterin Lotte Bahlke, jetzt glückliche Ehefrau, erinnert Mark dankend an ihre eigenen Worte, die ihr den Mut zu neuem Leben gaben: Habe den Mut, dich auszusprechen, es muß sein, auch wenn es noch so schwer ist! Klingt es nicht heute wie bittere Ironie? — Sie bricht zusammen. — Durch den Betriebsarzt erfährt Maria, daß sie ein Kind erwartet. Ein Kind? Wirklich? Da — seit langer Zeit wieder verklärt ein glückliches Lächeln Marias Gesicht. Nun hat das Leben für sie einen Sinn. — Lyda versucht in Venedig inzwischen alles, um Manfreds Gedanken von Maria abzulenken. Sie scheut vor keinem Mittel zurück. Als sie entdeckt, daß Briefe von Maria eingetroffen sind, nimmt sie diese kurzentschlossen an sich. Aber alles ist zwecklos. Da erlebt sie ihren — vielleicht ersten Sieg über sich. Sie begreift, daß Manfred die Geliebte nicht vergessen wird und gibt Manfred die Briefe Marias. Voller Sorge um Maria eilt nun Manfred nach Berlin zurück. Ein Telegramm benachrichtigt die Polizei, auf Maria zu achten. Alarm auf der ganzen Linie. Und schon am nächsten Tag kann Manfred seine geliebte Maria in die Arme schließen.

Quelle: Illustrierter Film-Kurier, Nr. 3006