Dürr, Emil

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Emil Dürr (1920–1944)

Emil Dürr (Lebensrune.png 11. Juni 1920 in Mühlacker, Kreis Vaihingen, Volksstaat Württemberg; Todesrune.png gefallen 27. Juni 1944 bei Saint Mauvieu, heute Saint-Manvieu-Norrey, westlich Caen, Frankreich) war ein deutscher Unterführer (Unteroffizier) ohne Portepee der Waffen-SS, zuletzt SS-Unterscharführer, Panzergrenadier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Panzergrenadier der 12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“.jpg
Ritterkreuz für Emil Dürr.jpg
Georg Jestadt, Ohne Siege und Hurra – Erlebnisse eines jungen Soldaten 1939–1945, S. 196.png
SS-Unterscharführer Emil Dürr ruht auf der Deutschen Kriegsgräberstätte La Cambe.jpg

Zweiter Weltkrieg

Schlacht um Caen

Der in Mühlacker geborene und in Kornwestheim aufgewachsene Emil Dürr, der zuerst Kriegsdient im Heer ableistete, trat schließlich der Waffen-SS bei und kam 1944 zur 12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“. Er wurde mit seinen Kameraden an der Invasionsfront im Raum Caen eingesetzt. Dort wurde ein Bataillonsgefechtsstand des SS-Panzergrenadier-Regiments 26 bei St. Mauvieu von überlegenen britischen Panzerkräften in einem Park eingeschlossen. Diese waren auf dem Weg nach St. Andre, wo sich die letzte noch intakte Brücke über die Orne befand. Nur so konnte man die Straße Caen–Falaise erreichen und Caen vom Süden her umfassen. Dieser Plan wurde nur noch durch den Bataillonsgefechtsstand verhindert. Als ein gegnerischer Flammpanzer den Park bedrohte, faßte Dürr den Entschluß, diesen Panzer mittels Nahkampf auszuschalten. Jedoch war es schwer, an das feindlichen Ungetüm heranzukommen, da er von drei Seiten gesichert war. Dennoch griff Dürr an. Der erste Schuß mit der Panzerfaust durchschlug den Gegner nicht, statt dessen wurde Dürr getroffen. Er gab dennoch nicht auf, besorgte sich eine zweite Panzerfaust und schoß den Panzer durch einen Kettentreffer manövrierunfähig. Dies verbesserte die Position der Verteidiger nicht. Mit einer Hafthohlladung vernichtete er den Panzer aus nächster Nähe.

Tapferkeitstat zum Ritterkreuz

Wir schreiben das Jahr 1944, im Juni. Eine Stunde nach Angriffsbeginn waren die alliierten Panzerrudel in die deutsche HKL eingebrochen. Wenn es ihnen nun noch gelang, ins Tal der Odon zu kommen und nach Osten einzudrehen, dann war Caen verloren. Die 4. Kompanie des SS-PGR 26, die mit Ihren schweren Waffen an einer der Einbruchstellen stand, hatte dem Druck dieses Gegners standzuhalten. Mit Granatwerfern wurde die Infanterie des Gegners aufgehalten. Dann schoben sich die Panzer vor. Es waren mindestens acht. „Panzerfäuste und Ofenrohre klarhalten!“ rief Obersturmführer Haumann[1] seinen Männern zu. Als Er die erste Panzerfaust abschoß, wurde er von einer MG-Garbe getroffen und zu Boden geschleudert. „Emil, paß auf, da kommen mehrere!“ rief Rottenführer Gelhaar, als er vier, dann einen fünften feindlichen Panzer erkannte, die in Reihe hintereinander aus einer Bachsenke auftauchten. SS-Unterscharführer Emil Dürr griff nach der Panzerfaust und kroch ein Stück nach vorn, wo er aus einem Deckungsloch schießen konnte, wenn der Feindpanzer nahe genug herangekommen war. Er erreichte das Loch, richtete sich halb auf und spähte nach vorn. Da kamen die Panzer, es waren „Sherman Firefly“. Er visierte den ersten an, wartete noch. Donnernd und rummpelnd, mit knallendem Abschuß seiner Kanone kam der erste Panzer heran. Noch 50 m Distanz. Wenn Dürr schoß, mußte er seine Deckung verlassen. Dann war es soweit. Er erhob sich ganz, das Rohr der Panzerfaust ragte nun über den rückwärtigen Rand des Loches hinaus, damit der Flammenrückstoß hinauspuffen konnte. „Schieße mit der Panzerfaust!“ warnte Dürr die hinter ihm liegenden Kameraden. Dann zog er den Abzug und das Geschoß peitschte, von flammendem Rückstrahl angetrieben, dem „Sherman“ entgegen. Es traf frontal, bohrte sich durch den Stahl und vernichtete den Panzer. Der nächste wurde von einem Kameraden in Brand geschossen. Ein weiterer kam genau auf Dürr zu. Er griff nach der Hafthohlladung, hielt sich in Deckung, sah, wie der Panzer aus Kanone und MG feuerte und näher kam. Das Ungetüm rollte bis auf 10 m an Dürr heran. Als es wieder Schießhalt machte, sprang Dürr hoch, rannte die wenigen Schritte und schlug die Hafthohlladung gegen die Flanke dieses Panzers, der als Deckung für die nachfolgende Infanterie wichtig war. Die Ladung fiel aber ab. Offenbar hatte der Gegner den Wagen präpariert. Wieder versuchte es Dürr. Der Panzer schoß, irgendwo weiter rückwärts ein mächtiger Einschlag. Dürr griff wieder nach der Hafthohlladung. Er knallte sie gegen den Panzer, hielt sie fest und zündete. Mit einem ohrenbetäubendem Knall flog der Panzer in die Luft und nahm den Unterscharführer mit. Die entsetzten Kameraden sahen, wie Emil Dürr zerrissen wurde. Aber sein Einsatz hatte an dieser Stelle die Entscheidung erzwungen. Der Gegner drehte ab und verschwand nach Norden. Emil Dürr hatte dies erreicht!

Tod

Der 24jährige Emil Dürr fiel am 27. Juni 1944 bei St. Mauvieu, Caen/Frankreich und erhielt als erster Unterführer der „Hitlerjugend“ am 23.  August 1944 posthum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Seine Heldentat hatte nicht nur den Feind zur Flucht gezwungen, sondern eröffnete auch einen Rückzugsweg für den Bataillonsstab und für die an vorderster Front eingesetzten und noch lebenden 40 Kameraden.

Ruhestätte

Zuerst einem Kriegsgrab beigegeben, wurde Dürr später auf die Deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe umgebettet. Endgrablage: Block 18, Grab 349.

Beförderungen

  • 1942: Gefreiter
  • 1944: SS-Unterscharführer

Auszeichnungen (Auszug)

  • Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
    • 2. Klasse am 23. Juni 1944
    • 1. Klasse am 24. Juni 1944
  • Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 23. August 1944 (posthum) als SS-Unterscharführer und Geschützführer in der 4. (schweren) Kompanie des SS-Panzergrenadier-Regiments 26/12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“
  • Ehrenblattspange am 15. September 1944 (posthum) als SS-Unterscharführer und Geschützführer in der 4. (schweren) Kompanie des SS-Panzergrenadier-Regiments 26/12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“[2]

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5
  • Georg Jestadt: Ohne Siege und Hurra – Erlebnisse eines jungen Soldaten 1939–1945, 2005, S. 196, ISBN 978-3833429651

Verweise

Fußnoten

  1. Hierbei könnte es sich um den späteren Literaturwissenschaftler, Romanist und Mitbegründer der Forschungsgruppe „Poetik und Hermeneutik“ Professor Dr. phil. Hans Robert Jauß handeln, der zuletzt hochdekorierter SS-Hauptsturmführer der Reserve (u. a. DKiG) und Ia unter Gustav Krukenberg war.
  2. Ritterkreuzträger Emil DürrRitterkreuzträger-1939-45.de