Panzergrenadier

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Ein Panzergrenadier ist in Deutschland ein Grenadier, der aufgesessen mittels Schützenpanzer oder abgesessen infanteristisch kämpft. Panzergrenadiere begleiten die eigenen Kampfpanzer der Panzertruppe und bekämpfen in Operationen verbundener Kräfte (ehemals: Gefecht der verbundenen Waffen) auf- und abgesessen feindliche Infanterie sowie mittels Panzerabwehrhandwaffen auch gepanzerte Fahrzeuge.

„Alle für einen!“ Illustrierter Beobachter, 28. September 1944

Geschichte der Truppengattung

Heldenmütiger Stellungskampf der Panzergrenadiere der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ im Kurland-Kessel.

Bedeutung

Ursprünglich beschreibt das Wort Grenadier den im Werfen von Granaten speziell ausgebildeten Infanteristen. Vorläufer der berittenen und damit beweglichen Infanterie waren Dragoner. Im Zweiten Weltkrieg wurden die infanteristischen Truppenteile in den Panzerdivisionen der Wehrmacht erstmals als Panzergrenadiere bezeichnet.

Aufstellung

Die Aufstellung von Panzergrenadierverbänden geht auf Heinz Guderian zurück, der maßgebend an der Gründung und strategischen Nutzung von spezialisierten Panzerverbänden beteiligt war. Sein Konzept sah dabei vor, daß mit den Panzerverbänden die notwendige Unterstützung in einem Großverband zusammengefaßt wurde. Dazu gehörten Pioniere, Artillerie, Instandsetzung und Infanterie. Für die Panzergrenadiere sah sein Konzept vor, daß diese mit einem gepanzerten Fahrzeug, dem Schützenpanzerwagen, ausgerüstet den auf- und abgesessen Kampf führen sollten.

Zweiter Weltkrieg

Zu Beginn des Krieges waren die Panzergrenadierverbände unter der Bezeichnung Schützen und Kavallerieschützen in Regimentern gegliedert den Panzerdivisionen und Leichten Divisionen zugeordnet und mit LKW motorisiert. Die im engen Verbund mit den Kampfpanzern operierenden Verbände waren die mit Beiwagen-Krädern beweglich gemachten Krad-Schützen, die als die eigentlichen Vorläufer der Panzergrenadiere gelten können.

Nach dem Polenfeldzug wurden die leichten Divisionen in Panzerdivisionen umgegliedert, so daß nun alle infanteristischen Verbände als Schützen bezeichnet wurden. Am 5. Juli 1942 wurden diese dann in Panzergrenadiere umbenannt, unabhängig davon ob sie über gepanzerte Fahrzeuge verfügten. Tatsächlich verfügten nur etwa 25 % der Panzergrenadiere im Verlauf des Krieges bedingt durch die Rüstungslage über Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 250 oder Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251. Als einziger Großverband der Wehrmacht war die Panzer-Lehr-Division eine voll gepanzerte Division.

Waffenfarbe

Als Waffenfarbe wurde 1943 Wiesengrün festgelegt. Einige Verbände der Wehrmacht behielten jedoch aus Traditionsgründen das Weiß der Infanterie oder das Gelb der Kavallerie.

Kavallerie-Schützen-Regiment

Ein Kavallerie-Schützen-Regiment war im Ersten Weltkrieg ein für den Stellungskrieg umgewandeltes abgesessenes Kavallerie-Regiment einer Kavallerie-Schützen-Division.

Es entsprach in seiner Kampfkraft etwa einem Infanterie-Bataillon, seine drei bis vier Schützen-Eskadrons jeweils den Infanterie-Kompanien. Zusätzlich verfügte es über eine Maschinengewehr-Eskadron mit sechs schweren Maschinengewehren und vier Minenwerfern. Insgesamt mussten bis Frühjahr 1918 51 Kavallerie-Regimenter absitzen, bei Kriegsende bestanden noch 32 unberittene bzw. Kavallerie-Schützen-Regimenter.[1]

Im Zuge der Aufstellung Leichter Divisionen wurden ab Herbst 1937 eine Reihe von Kavallerie-Schützen-Regimentern aufgestellt. Diese Regimenter bildeten, zusammen mit den Krad-Schützen-Abteilungen, die infanteristische Komponente der Leichten Divisionen und gehörten zu den Schnellen Truppen. Sie bestanden aus zwei Kavallerie-Schützen-Abteilungen zu drei Schützenschwadronen, einer schweren Schwadron mit drei 3,7-cm-PaK 36, zwei leichten Infanterie-Geschützen 18 und sechs schweren (später mittleren) Granatwerfern 34.

Panzergrenadiere der Bundeswehr in Afghanistan, 2014

Mit der Umwandlung der Leichten Divisionen in Panzer-Divisionen Ende 1939/Anfang 1940 wurden die Kavallerie-Schützen-Regimenter in Schützen-Regimenter umgewandelt die später in Panzergrenadier-Regimenter umbenannt wurden.

Panzergrenadiere des 21. Jahrhunderts

Die Panzergrenadiertruppe nutzt dazu das Gelände zum eigenen Vorteil. In den deutschen Heeren der Bundesrepublik Deutschland (Bundeswehr) und Österreichs (Bundesheer) ist die Panzergrenadiertruppe eine eigene Truppengattung, in der Schweizer Armee bilden sie einen Teil der Panzertruppen.

Dienstgrad

In der Bundeswehr bezeichnet Panzergrenadier außerdem den niedrigsten Dienstgrad in Panzergrenadiereinheiten.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Edgar Graf von Matuschka: Organisationsgeschichte des Heeres 1890 bis 1918, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.) Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648 - 1939 Band 3, München 1983, S. 157 - 311. ISBN 3-88199-112-3