Deutsches Kreuz
Das Deutsche Kreuz wurde am 28. September 1941 von Adolf Hitler gestiftet und erstmalig am 18. Oktober 1941 in Gold verliehen.
Inhaltsverzeichnis
Stiftungsverordnung
Artikel 3 der Stiftungsverordnung vom 28. September 1941 lautete:
- Das Deutsche Kreuz in Gold wird verliehen, für vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeit oder für vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung.
Absatz 1):
- Das Deutsche Kreuz in Silber wird verliehen für vielfache außergewöhnliche Verdienste in der militärischen Kriegführung.
Arten
Das Deutsche Kreuz ist ein achtstrahliger Stern aus Silber. Auf ihm befindet sich ein stilisierter Lorbeerkranz aus Gold (oder Silber), auf dem die Jahreszahl der Stiftung eingraviert ist. Der Lorbeerkranz umfaßt ein schwarzes Hakenkreuz.
DKiG mit Brillanten
1942 wurden zwanzig Exemplare des Deutschen Kreuzes in Gold mit Brillanten angefertigt, jedoch nie offiziell gestiftet und verliehen. Drei Exemplare davon werden im Museum der United States Military Academy in West Point aufbewahrt, sind aber nicht öffentlich zu besichtigen.
Deutsches Kreuz in Gold
Das Deutsche Kreuz in Gold sollte an diejenigen Soldaten verliehen werden, die nach der Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse (oder der Spange zum Eisernen Kreuz) eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Tapferkeitstaten bzw. vielfach hervorragende Verdienste in der Truppenführung erbracht haben, die jedoch nicht zur Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes führten. Als Faustregel galt:
- Für Mannschaften und Unteroffiziere sechs, für Offiziere acht Taten, die zur Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse geführt hätten.
Deutsches Kreuz in Silber
Das Deutsche Kreuz in Silber sollte an diejenigen Soldaten verliehen werden, die nach der Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes I. Klasse eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Verdiensten in der militärischen Kriegführung erbracht haben. Als Faustregel galt:
- Für Mannschaften und Unteroffiziere sechs, für Offiziere acht Taten, die zur Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes I. Klasse geführt hätten.
Deutsches Kreuz in gestickter Form
Im Juni 1942 gab das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) bekannt, „daß der Führer das Tragen des Deutschen Kreuzes in Gold – in gestickter Form auf Stoffunterlage – genehmigt” hat.
Ein Jahr später teilte das Oberkommando des Heeres (OKH) mit, daß
- „die Aushändigung des Deutschen Kreuzes in Gold in gestickter Form vorläufig nur durch die Feldtruppen erfolgt. Dort sind diese in erster Linie an solche Soldaten auszugeben, bei denen aufgrund ihrer Verwendung am ehesten eine Beschädigung des Originals möglich ist.”
Das Deutsches Kreuz in Gold in gestickter Form kommt in folgenden Farbvarianten der Stoffunterlage vor: auf Heeresstoff (feldgrau/grün), Marinestoff (dunkelblau), Luftwaffenstoff (graublau), Schwarz (für Angehörige der Panzertruppe), Grau (für Angehörige der SS). Bei den existenten Stücken in Weiß und Khaki handelt es sich um vorschriftswidrige Anfertigungen.
DKiS
Das Deutsche Kreuz in Silber, in gestickter Form, durfte offiziell nicht hergestellt und getragen werden, die wenigen existierenden Exemplare sind reine Privatanfertigungen.
Verleihungsgrund
Weder das Deutsche Kreuz in Gold noch in Silber waren Voraussetzung für die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes. Es konnte jedoch an Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes verliehen werden.
Das Deutsche Kreuz wurde an alle Angehörigen des Heeres, der Luftwaffe, der Kriegsmarine und der Waffen-SS durch den Oberbefehlshaber der Wehrmacht verliehen. Ab Oktober 1942 konnte das Deutsche Kreuz in Gold auch an Angehörige der befreundeten bzw. verbündeten Länder verliehen werden, wenn sie bereits im Besitz des Eisernen Kreuzes 2. und 1. Klasse waren.
Laut einer am 30. Januar 1943 vom Oberkommando der Wehrmacht bekanntgegebenen Entscheidung des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht konnte das Deutsche Kreuz in Gold auch nach der Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber verliehen werden. Dann war jedoch nur das Deutsche Kreuz in Gold zu tragen. Im Jahre 1944 wurde die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber von Adolf Hitler gesperrt.
Punktesystem
Die Kriegsmarine führte im Oktober 1944 ein Punktesystem für die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold ein. Z. B. erhielt der betreffende Soldat für die Entschärfung einer unbekannten feindlichen Fernzündungsmine 500 Punkte, für die Entschärfung einer bekannten feindlichen Fernzündungsmine jedoch nur 100 Punkte; für das Deutsche Kreuz in Gold waren mindestens 6.000 Punkte erforderlich.
Trageweise
Die Auszeichnung wurde als Steckorden (im Gegensatz zu anderen Orden, wie etwa dem Eisernen Kreuz) auf der rechten Brustseite getragen. Neben der üblichen Ausführung in Metall wurde der Orden auch in gestickter Ausführung vergeben und konnte so von denen, die ein Metallorden bei ihrer Tätigkeit gestört hätte (Piloten, Panzerfahrer etc.), getragen werden, ohne dabei beschädigt zu werden.
Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold an Besitzer der Nahkampfspange in Gold
Im August 1944 stellte Hitler bei der Verleihung goldener Nahkampfspangen fest, daß einer der beliehenen Soldaten noch nicht im Besitz des Eisernen Kreuzes 1. Klasse war. Er ordnete daraufhin an, daß Trägern der goldenen Nahkampfspange ohne weitere Begründung das Deutsche Kreuz in Gold verliehen werden konnte, da sie allein durch die Anzahl ihrer Nahkampftage ihre Tapferkeit wiederholt bewiesen hatten.
Verleihungsdaten:
Heer und Waffen-SS
Für Angehörige des Heeres und der Waffen-SS:
- Deutsches Kreuz in Gold ca. 16.000
- Deutsches Kreuz in Silber ca. 900
Marine
Für Angehörige der Kriegsmarine:
- Deutsches Kreuz in Gold ca. 1.250
- Deutsches Kreuz in Silber
Luftwaffe
Über Angehörige der Luftwaffe gibt es das 1992 erschienene Buch:
- Veit Scherzer, Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold der Luftwaffe 1941 – 1945, Scherzer's Militaer Verlag, Bayreuth, 1.Auflage, 1992, ISBN 3-925-480-10-2, Druck und Auslieferung: Verlag Heinz Nickel, 6660 Zweibrücken, in dem die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold mit Vor- und Zunahmen sowie genauem Verleihungsdatum, soweit bekannt, einzeln erwähnt sind.
Bildergalerie
Sanitäter der Waffen-SS mit DKiG
Major Walter Vogel, DKiG am 9. Oktober 1942
Fritz Witt (links mit seinem Deutschen Schäferhund „Bully“) mit seinem Ia Hubert Meyer, beides Inhaber des DKiG
Ernst Metelmann ( 28. Juni 1915; ⚔ 7. August 1943 bei Ragodino bzw. im Raum Olschanez); DKiG am 24. Dezember 1941 als Oberleutnant in der 3. Kompanie/Schützen-Regiment 11
Eduard Ritter von Bergler ( 15. Februar 1920 in Mödling) erhielt am 21. August 1942 das DKiG als Oberleutnant und Adjutant in der II. Abteilung/Panzer-Artillerie-Regiment 27;[1] er fiel am 17. August 1943 2 km westlich Krasnopolje und ruht auf der Kriegsgräberstätte in Charkow.
Deutsches Kreuz für Major der Reserve Karl Bäsch am 16. November 1943 als Kommandeur der Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 275 der 17. Armee an der Ostfront (Pforzheimer Anzeiger vom 9. Dezember 1943). Bäsch, auch NSKK-Obersturmführer, hochdekorierter Veteran des Ersten Weltkrieges, anschließend Lehrer, dann Schulleiter. Ob er noch Oberstleutnant oder gar Oberst wurde und ggf. den Krieg überlebte, konnte nicht ermittelt werden.
Oberleutnant Ernst Mössinger (ggf. Bruder des Majors Manfred Mössinger, zuletzt Kommodore des Schlachtgeschwaders 77): Er diente beim 1. Fallschirmjäger-Regiment der 7. Fliegerdivision, er war als Leutnant Zugführer (36 Mann) und Stellvertreter des Kompaniechefs Oberleutnant Herbert Schmidt, gehörte zu den Helden von Dombås (April 1940 mit nur 185 Mann gegen Tausende Norweger) und war bei der Luftlandeschlacht um Kreta im Einsatz. Er erhielt am 1. Oktober 1944 das DKiG bei einem Kampfgeschwader, so daß man vermuten kann, daß er zu den 400 Fallschirmjägern des KG 200 gehörte.
Literatur
- Klaus D. Patzwall / Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945. Geschichte und Inhaber, Bände 1&2
- Volker A. Behr: Deutsche Auszeichnungen: Orden und Ehrenzeichen der Wehrmacht 1936–1945, Motorbuch (2012), ISBN 978-3613034839
- Mark C. Yerger: German Cross in Gold – Holders of the SS and Police, 7 Bände