Krukenberg, Gustav

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Generalmajor Günther Niedenführ (links) und Oberstleutnant Gustav Krukenberg (rechts) 1943 in Borissow (Weißrußland)

Gustav Alexander Peter Krukenberg (Lebensrune.png 8. März 1888 in Bonn; Todesrune.png 23. Oktober 1980 in Bad Godesberg) war ein deutscher Burschenschafter, Rechtswissenschaftler, Offizier im Ersten Weltkrieg, Privatsekretär und Wehrmachtsoffizier sowie SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Der junge Leutnant Gustav Krukenberg
Gustav Krukenberg (links) mit Reichsaußenminister Friedrich Rosen (Mitte) und Staatssekretär Edgar Haniel (rechts), Juni 1921
General der Artillerie Alfred von Vollard-Bockelberg (Mitte) mit Major d. R. Dr. jur. Gustav Krukenberg in Paris, Juli 1940

Abstammung

Gustav Krukenberg wurde in Bonn als Sohn des Hochschulprofessors Dr. med. Georg Heinrich Peter Krukenberg (1856–1899) und dessen Ehefrau, der späteren Klinikleiterin und Schriftstellerin Elsbeth Constanze Marie Louise Sophie, geb. Conze (1867–1954), Tochter des Archäologen Prof. Dr. Alexander Christian Leopold Conze, geboren. Er hat noch zwei Brüder: Ernst und Werner Krukenberg.

Studium

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften promovierte er 1911 in Heidelberg zum Dr. jur.; die Dissertation über den „Reichsmilitärfiskus“ widmete er seiner seit 1899 verwitweten Mutter. Er studierte in Lausanne, Freiburg, Berlin, Bonn und Heidelberg, gehörte einer Verbindung an (Hasso Borussia zu Freiburg), aber auch dem Wandervogel.

Militär

Schon 1907 trat er als Fähnrich in eine Kadettenschule der Kaiserlichen Armee ein. Für das Studium wurde er freigestellt und später dem 6. Garde-Feldartillerie-Regiment (3. Garde-Feldartillerie-Brigade/3. Garde-Infanterie-Division/Garde-Reserve-Korps/2. Armee) zugeteilt. 1912 heiratete er eine wohlhabende Erbin, ebenfalls aus Bonn.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg diente er als Ordonnanz (von General der Infanterie Litzmann) und Adjutant (u. a. in der 6. Garde-Infanterie-Brigade), bevor er schließlich 1918 nach der Absolvierung des Generalstabslehrganges Sedan zum Hauptmann i. G. (Generalkommando 58) befördert wurde. Er war sowohl im Osten wie im Westen eingesetzt (3. Garde-Infanterie-Division), zuletzt bewegte er sich im Umkreis der Berliner Heeres- und Reichswehrführung. Auf diese Weise rutschte Krukenberg gleichsam von Position zu Position: Erst wurde er Adjutant beim Oberquartiermeister für Kriegsgeschichte, Generalleutnant Hermann Mertz von Quirnheim, der die Gründung des Potsdamer Reichsarchivs vorbereitete; dann schloß er sich dem Freikorps „Reinhard“ (unter Wilhelm Reinhard) an, das Anfang 1919 den bolschewistischen Spartakusputsch niederschlug; von dort gelangte er ins Reichswehrministerium, wo er als Pressereferent fungierte, und ins Auswärtige Amt, wo er in den ersten Jahren der Republik den Ministern Simons und Rosen als Privatsekretär bzw. Büroleiter (Leiter Ministerbüro Auswärtiges Amt) diente. Anschließend wechselte er – vermittelt durch dessen Präsidenten, Hermann Bücher – zum Reichsverband der Deutschen Industrie, der ihn 1922 unter anderem nach Genua zur Wirtschaftskonferenz schickte.

Drittes Reich

1932 trat er in die NSDAP (Mitgliedsnummer 1.067.635) ein, diente beim NSKK und war nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler im Propagandaministerium als Reichs-Rundfunk-Kommissar tätig (zuerst Referent des Reichs-Rundfunk-Kommissars im Reichsministerium des Innern und ab März 1933 Unterstaatssekretär und Chef der Abt. III/Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda). Außerdem war er seit dem 30. Mai 1933 Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 116.686; 6. SS-Standarte in Berlin). 1932/33 gehörte er der SA an.

Zweiter Weltkrieg

Im September 1944 wurde Krukenberg zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS befördert und zum Generalinspekteur der neugebildeten und von Edgar Puaud kommandierten französischen SS-Division ernannt, der heldenhaften Brigade „Charlemagne“. Dr. Krukenberg fügte sich leicht ein, seine diplomatischen Kenntnisse aus der Zeit der Weimarer Republik und sein perfektes Französisch erleichterten den Vorgang.

Im April 1945 (nach Übernahme der Truppe von Joachim Ziegler) wurde Dr. Krukenberg Kommandeur der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ und Befehlshaber der Reste der ihm unterstellten 33. Waffen-Grenadier-Division der SS „Charlemagne“ (französische Nr. 1) nun SS-Standartenführer Walter Zimmermann während der Schlacht um Berlin unter Kampfkommandanten Wilhelm Mohnke.

Gefangenschaft und Nachkriegszeit

Nach der Kapitulation hielt sich SS-Brigadeführer Krukenberg kurze Zeit in Berlin-Dahlem versteckt. Er stellte sich am 12. Mai 1945 der sowjetischen Besatzungsbehörde in Berlin-Steglitz und war bis 1956 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, engagierte sich der Spätheimkehrer Dr. Krukenberg im Verband der Heimkehrer (VdH), wobei er sich wieder vor allem für die deutsch-französische Verständigung einsetzte.

Leutnant Gustav Krukenberg heiratete am 18. September 1912 in Freiburg seine Verlobte Charlotte „Lotte“ Margarethe Hedwig Schumm

Tod

Generalmajor a. D. Dr. jur. Krukenberg starb 1980 in Bad Godesberg und ruht im Familiengrab Schumm auf dem Neuen Friedhof in Kessenich (Bonn, Am Buchenhang) u. a. an der Seite seiner Frau; Endgrablage: Abteilung VI, Grab 24/27. Auf dem Grabstein ist auch eine Gedenkschrift für den Flugzeugführer Carl Schumm (Lebensrune.png 28. Juni 1893 in Mühlheim; Lottes jüngerer Bruder), der als Leutnant der Fliegertruppe (Fliegerabteilung 18 Lb) in der Grafschaft Boulogne (Flandern) am 30. September 1917 fiel. Mit Carl/Karl fiel sein Beobachter und Alter Adler Hauptmann Hans Albert Speer (Lebensrune.png 11. Februar 1888 in Rastatt).

Familie

Der Historiker Werner Conze ist der Vetter, der Historiker Peter Schöttler der Enkel Gustav Krukenbergs. Leutnant Krukenberg heiratete am 18. September 1912 in Freiburg seine Verlobte Charlotte „Lotte“ Margarethe Hedwig Schumm (Lebensrune.png 16. Juni 1890 in Mühlheim; Todesrune.png 1972), Tochter des Fabrikdirektors Carl Johann Hermann Schumm (1841–1901) in Bonn und dessen Gemahlin Charlotte Caroline Johanne, geb. Walter (1860–1947).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Grabstätte