Fischer, Emil von
Johann Heinrich Friedrich Wilhelm Emil Fischer, seit 1882 von Fischer ( 16. April 1831 in Luxemburg; 8. Februar 1912 in Unterlauter, Kreis Coburg), war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Kadett in Bensberg
- auf Wunsch des Vaters vorzeitig entlassen, dann Privatunterricht
- 1.10.1850: Eintritt als Einjährig-Freiwilliger in das 34. Infanterie-Regiment (2. Reserve-Regiment)
- am 4.7.1860 in Pommersches Füsilier-Regiment Nr. 34 und am 5.10.1908 in Füsilier-Regiment „Königin Viktoria von Schweden“ (Pommersches) Nr. 34 umbenannt
- 1.10.1857 bis 1.7.1860: Kommandiert zur Kriegsakademie Berlin
- 1.7.1858 bis 30.9.1858: zur Dienstleistung beim 6. Artillerie-Regiment kommandiert
- 4.3.1861 bis 25.3.1862: Regimentsadjutant
- 1.4.1862 bis 31.3.1864: nach Paris beurlaubt zur Erlernung der französischen Sprache
- 17.10.1864 bis 14.6.1866: Adjutant des Gouvernements Mainz
- 1866: Deutscher Bruderkrieg
- 5.3.1867 bis 15.2.1869: Adjutant des Generalkommandos des IX. Armee-Korps
- 25.9.1867: Versetzung in das Infanterie-Regiment Herzog Karl von Mecklenburg (6. Ostpreußisches) Nr. 43
- 16.2.1869: Versetzung zum Generalstab des IX. Armee-Korps
- 7.11.1869: Versetzung zum Generalstab der 17. Division
- 1870/71: Deutsch-Französischer Krieg
- 20.8.1870 bis 27.10.1870: Belagerung von Metz
- 16.8.1870 bis 23.9.1870: Belagerung von Toul
- 19.9.1870 bis 28.1.1871: Belagerung von Paris
- 2.12.1870 Schlacht von Loigny-Poupry
- 3. bis 4.12.1870. Schlacht von Orléans
- 8. bis 10.12.1870: Schlacht von Beaugency-Cravant
- 10. bis 12.1.1871: Schlacht von Le Mans
- Gefecht von bei Dreux
- Gefecht bei La Madeleine-Bouvet
- Gefecht bei Bellême
- Gefecht bei Meung
- Gefecht bei Fréteval
- Gefecht bei Connerée
- Gefecht bei Boillé
- Gefecht bei Pont de Gènes
- 14.2.1874: Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27
- 12.2.1876: Kommandeur des Füsilier-Bataillons des Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27
- 13.4.1878: mit der Führung des 6. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 68 beauftragt und à la Suite desselben gestellt
- 20.4.1878: zum Kommandeur des 6. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 68 ernannt
- 24.6.1882 von König Wilhelm I. in den erblichen Adelstand erhoben
- 6.12.1883: unter Stellung à la Suite des Regiments mit der Führung der 33. Infanterie-Brigade beauftragt
- 12.1.1884: zum Kommandeur der 33. Infanterie-Brigade ernannt
- 22.3.1886: Kommandeur der 34. Infanterie-Brigade (Großherzoglich Mecklenburgische)
- 10.7.1888: mit der Führung der 14. Division beauftragt
- 4.8.1888: zum Kommandeur der 14. Division ernannt
- 24.3.1890: Gouverneur vom Gouvernement Metz
- 2.09.1892: Charakter als General der Infanterie
- 13.3.1894: Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disposition gestellt
Familie
Emil war der Sohn von Johann Wilhelm Abraham Fischer (1803–1883) und dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene Martini (1803–1879). Sein Vater war Lehrer am Kadettenkorps.
Ehe
Premierlieutenant Fischer heiratete am 1. Juni 1865 in Hannover seine Verlobte Marion Sarah Barfield ( 9. Juni 1831 in Thatchham, England; 12. Januar 1913 in Unterlauter bei Coburg). Sie war die Tochter des Rechtsanwaltes (seit 1795) John Barfield (1772–1851; Herr auf „The Priory“ in Church Lane), der 1808 anläßlich dem Krieg auf der Iberischen Halbinsel gegen Napoleon eine Reiter-Miliz („Thatcham Corps of the Berkshire Yeomanry Cavalry“) aufbaute. An der Nordwand der „United Reformed Church“ befindet sich noch heute ein Denkmal für Barfield. Ihre Mutter, die zweite Frau des Vaters (seine erste Frau Mary, 1787, war am 13. Dezember 1820 verstorben) war Sarah, geb. Brooke. Ihr 1829 geborener Bruder war der bekannte Rechtsanwalt Samuel Barfield, esq.
Marion war zuvor (∞ 1852) mit Charles John McTaggert Adams verheiratet, ob diese Ehe geschieden wurde oder ob sie vor ihrer zweiten Ehe Witwe war, konnte nicht ermittelt werden. Aus der Ehe mit Fischer sind zwei Söhne entsprossen:
- Hermann Emil Woldemar ( 19. März 1866 in Mainz), preußischer Offizier und zuletzt als Hauptmann im 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 tätig
- Ottomar Udo Adalbert Hellmuth (1868–1938), zuletzt Generalmajor und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ .
Beförderungen
- 1.10.1850: Einjährig-Freiwilliger
- 1.10.1851: Unteroffizier
- 1.10.1851: Ernennung zum Portepee-Fähnrich mit Wirkung vom 30.9.1851
- 16.11.1852: Secondelieutenant
- 31.5.1859: Premierlieutenant
- 18.4.1965: Hauptmann
- 10.3.1870: Major
- 18.1.1875: Oberstleutnant
- 18.4.1878: Oberst
- 12.1.1884: Generalmajor
- 4.8.1888: Generalleutnant
- 2.9.1892: Charakter als General der Infanterie
Auszeichnungen (Auszug)
Preußen
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Erinnerungs-Kreuz für den Feldzug von 1866
- Eisernes Kreuz (1870), II. und I. Klasse
- II. Klasse am 8.11.1870
- I. Klasse am 25.12.1870
- Kaiserliche Kriegsdenkmünze 1870/71
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz, 1875
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife am 18. Januar 1880
- Preußischer Kronenorden, IV. bis II. Klasse
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub und Stern
- II. Klasse mit Eichenlaub am 23.1.1887
- Stern zur II. Klasse mit Eichenlaub am 21. September 1889
- Preußischer Kronenorden, I. Klasse am 18. Januar 1891
- Roter Adlerorden, I. Klasse mit Eichenlaub am 8. September 1893
- Jubiläums-Eichenlaub „25“ 1870/1895 zum EK II
- Zentenarmedaille, 1897
Andere Deutsche Staaten
- Mecklenburg-Strelitzsches Verdienst Kreuz für Auszeichnung im Kriege 1870/71
- Königlich Bayerischer Militär Verdienst Orden
- Komturkreuz mit Schwertern
- Januar 1891 Großkomturkreuz
- Dezember 1893 Großkreuz
- Ritterkreuz I. Klasse des Großherzoglich Hessischen Verdienst Ordens Philipps des Großmütigen
- Großkomturkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Ordens der Wendischen Krone
- September 1888 Stern zum Großkreuz
- Kaiserlich und Königlich Österreichische Eiserne Krone II. Klasse
- Ritterkreuz des Kaiserlich und Königlich Österreichischen Franz-Joseph-Ordens
- Großkomturkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Greifen Ordens
- Militär Verdienst Kreuz I. Klasse des Großherzogtums Mecklenburg
- Komturkreuz II. Klasse des Sachsen-Ernestinischen Hausordens
- Oktober 1893 Großkreuz des Königlich Sächsischen Albrechts Ordens
Ausländische Orden
- Offizierskreuz des Königlich Belgischen Leopold Ordens mit Schwertern
- Kommandeurs Kreuz des Königlich Italienischen St. Mauritius- und Lazarus-Ordens
- Kaiserlich und Königlich Russischer St. Stanislaus Orden II. Klasse
- Geboren 1831
- Gestorben 1912
- Deutscher Adliger
- Deutscher General der Infanterie
- General der Infanterie (Königreich Preußen)
- Gouverneur (Preußen)
- Person im Deutschen Krieg
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Eisernen Kreuzes 1. Klasse
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens
- Träger des Ordens der Wendischen Krone
- Träger des Ordens der Eisernen Krone (II. Klasse)
- Träger des Franz-Joseph-Ordens (Ritter)
- Träger des Greifenordens
- Träger des Mecklenburgischen Militärverdienstkreuzes
- Träger des Albrechts-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Leopoldsordens (Offizier)
- Träger des Ordens der hl. Mauritius und Lazarus (Komtur)
- Träger des Sankt-Stanislausordens (Rußland)
- Nobilitierter (Preußen)