Fischer, Udo von

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Oberst von Fischer mit dem „Blauen Max“

Ottomar Udo Adalbert Hellmuth Fischer, ab 1882 von Fischer (Lebensrune.png 7. August 1868 in Schleswig; Todesrune.png 14. Dezember 1938 in Blankenburg), war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr, zuletzt Generalmajor und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ .

Leben

Ottomar Udo Adalbert Fischer wurde am 7. August 1868 als zweiter Sohn des preußischen Hauptmanns (und späteren Generals der Infanterie) Emil von Fischer (1831‒1912; am 24. Juni 1882 in den Adelstand erhoben) und dessen am Gemahlin Marion Sarah, geb. Barfield (1831‒1913) in Schleswig geboren.

Nach seiner Ausbildung im Kadettenkorps wurde von Fischer 1887 als Secondelieutenant an das 5. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) überwiesen. Seit 1894 Premierlieutenant, absolvierte er von 1996 bis 1899 die Kriegsakademie. 1901 zum Hauptmann befördert, kam er zum Großen Generalstab, von dort 1902 in den Generalstab des XIV. Armee-Korps nach Karlsruhe. Von 1904 bis 1906 Kompaniechef, wurde er 1907 zum Major befördert und 18. Dezember 1913 zum Oberstleutnant.

Erster Weltkrieg

Mit diesem Dienstgrad zog er im August 1914 ins Feld und übernahm verschiedene Regiments-Kommandos. Mit diesen hat er an den Schlachten und Gefechten von Metz-Conflans, an der Combres-Höhe, in der Champagne und bei Verdun teilgenommen, in deren Verlauf er zweimal verwundet wurde. 18. August 1916 zum Oberst befördert, erkrankte er an einer Herzmuskelschwäche. Im Sommer 1917 übernahm er die 231. Infanterie-Brigade, mit der er an den Stellungskämpfen vor Reims, an der Durchbruchsschlacht von Saint-Quentin-La Fère und an der Schlacht bei Soissons und Reims teilnahm. Im Verlauf letzterer erwarb er den Pour le Mérite.

Pour le Mérite

In der Begründung des Antrages zur Verleihung führt von Fischers Divisions-Kommandeur Generalmajor Bernhard von Hülsen (1865‒1950) aus:

„Oberst v. Fischer hat als Kdr. der 231. Inf.Brig. bei Beginn der Offensive am 27. Mai den Angriff des Detachements Goerne auf die Bergnasen zwischen Vauslers und St. Victor-Ferme geleitet, dessen Gelingen von entscheidendem Einfluß auf die Erstürmung der schwierigen Höhenstellungen des Winterberges und des Chemin des Dames war. Nach Einsetzen der Division in vorderster Linie [. . .] gelang es der Infanterie dank seiner besonnenen und umsichtigen Führung, mit dem I.R.444 bei Mt St.Père und 443 bei Glandes in unaufhaltsamem Vormarsch noch am Abend des 30. Mai als erste der am Angriff beteiligten die Marne zu erreichen und damit einen tiefen Keil in die fdl. Linie zu treiben. Am 31. Mai erstürmte unter seiner Leitung als Brig.Kdr. das Rgt. 442 die Höhe 204 und damit die Schlüsselstellung des Feindes bei Château-Thierry. Am 1. Juni wurde die zäh verteidigte Stadt von den Regimentern 442 und 443 genommen. Diese Erfolge sind in erster Linie der hervorragenden Führung dieses bewährten Brig.Kdrs. zu verdanken, den ich schon wegen seiner hohen Verdienste in der Offensive von St. Quintin bis Montdidier zu einem allerhöchsten Gnadenerweis eingegeben haben, den ich hiermit erneut erbitte.“[1]

Am 30. Juni 1918 entsprach Kaiser Wilhelm II. der Eingabe mit Allerhöchster Kabinettsordre und verlieh Oberst von Fischer als 599. Ritter den Verdienstorden Pour le Mérite. Die Verleihung erfolgte für das Unternehmen „Blücher-York“, die am 27. Mai 1918 beginnende Angriffsschlacht zwischen Soissons und Reims. In dieser kämpfte Oberst von Fischer mit seiner Brigade erst ab dem 30. Mai 1918 in vorderster Linie. Noch am gleichen Tag erreichte er als erster die Marne. Damit war ein tiefer Keil in die feindliche Linie getrieben. Am 31. Mai 1918 wurde unter Führung des Brigadekommandeurs die Höhe 204 und damit die Schlüsselstellung des Feindes bei Château-Thierry erstürmt. Die Stadt selbst konnte am 1. Juni nach schweren Kämpfen ebenfalls genommen worden. Udo von Fischer war schon für das Unternehmen „Michael“ zum PLM eingereicht worden.

Nachkriegszeit

Nach dem Waffen-Stillstand von Compiègne am 11. November 1918 führte dieser seine Brigade zurück ins Deutsche Reich, worauf ein kurzfristiges Regimentskommando und das Kommando der Infanterie-Schießschule in Wünsdorf folgten. 1920 in das Übergangsheer übernommen, wurde er als Kommandeur des Truppenübungsplatzes Zossen am 16. Juni 1920 zum Generalmajor (nach manchen Quellen mit dem Charakter als Generalmajor) befördert, worauf er am 4. November 1920 seinen Abschied nahm.

Kommandos und Dienststellen

  • Eintritt in das 1702 und 1762 gestiftete 5. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen)
    • 1912 in Infanterie-Regiment „Großherzog von Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94 umbenannt
  • 1. März 1891 bis 31. März 1894 Adjutant des II. Bataillons in Eisenach
  • 1. Oktober 1902 Generalstab des XIV. Armee-Korps Karlsruhe
  • 27. Januar 1904 bis 19. März 1906 als Kompaniechef im Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80
  • Erster Generalstabsoffizier im Stab der 18. Division in Flensburg sowie im Stab der Kommandantur Graudenz
  • 27. Januar 1911 Adjutant der II. Armee-Inspektion in Meiningen
  • 1. April 1912 erneut in den Großen Generalstab
  • 27. Januar 1913 Kommandeur des II. Bataillons im Füsilier-Regiment „Graf Roon“ (Ostpreußisches) Nr. 33 in Gumbinnen
  • 22. April 1914 beim Stab des Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93 in Dessau
  • 4. August 1914 Kommandeur des Landwehr-Infanterie-Regimentes Nr. 66 (Westfront)
  • 27. September 1914 Kommandeur des 3. Niederschlesischen Infanterie-Regimentes Nr. 50
    • 5. Oktober 1915 schwer verwundet, nach Lazarett zu den Offizieren von der Armee überführt
  • 27. Februar 1916 Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regimentes Nr. 16
    • 17. Mai 1916 erneut schwer verwundet, anschließend zu den Offizieren von der Armee überführt
  • 6. September 1916 Kommandeur des Infanterie-Regimentes Nr. 398
  • 9. Juni 1917 Kommandeur der 231. Infanterie-Brigade der 231. Division unter Generalmajor Bernhard von Hülsen
  • 5. bis 28. Februar 1919 Kommandeur des Anhaltischen Infanterie-Regimentes Nr. 93
  • März 1919 Kommandeur der Infanterie-Schießschule in Wünsdorf
    • am 1. Oktober 1919 unter Versetzung zu den Offizieren von der Armee dem Kommandeur der Infanterie-Schule zur besonderen Verwendung (z. b. V.) als Lehrgangsleiter zugeteilt
  • 1. April 1920 Kommandeur des Truppenübungsplatzes Zossen

Tod

Generalmajor a. D. Udo von Fischer verstarb am 14. Dezember 1938 in Blankenburg im Harz.

Auszeichnungen (Auszug)

Pour le Mérite von Udo von Fischer bei Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG

Fußnoten