Episode (1935)

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FILM

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Filmdaten
Originaltitel: Episode
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Laufzeit: 107 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Viktoria-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Walter Reisch
Regieassistenz: Willy Zeyn jun.
Drehbuch: Walter Reisch
Produzent: Walter Reisch
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Ton: Alfred Norkus
Kamera: Harry Stradling
Bauten: Oskar Strnad
Aufnahmeleitung: Maximilian Nekut
Schnitt: Willy Zeyn jun.
Besetzung
Darsteller Rolle
Karl Ludwig Diehl Kinz, Lehrer
Paula Wessely Valerie Gärtner
Otto Tressler Torresani, Kunsthändler
Erika von Wagner Seine Frau
Georg Tressler Eugen, beider Sohn
Wolf-Dieter Tressler Toni, beider Sohn
Friedl Czepa Mizzi Maranek
Walter Janssen Rechtsanwalt
Ferdinand Maierhofer Professor an der Kunstgewerbeschule
Rosa Albach-Retty Frau Gärtner, Valeries Mutter
Fritz Imhoff Kinoausrufer
Ernst Arnold Straßensänger
Lisl Handl Dienstmädchen
Wilhelm Heim Selbstmörder
Dorothy Poole Barsängerin
Maria Eis Kammersängerin
Eva Maria Jobst

Episode ist ein Spielfilm von 1935. Die Uraufführung fand am 11. August 1935 in Venedig (Italien) statt.

Auszeichnung

Paula Wessely wurde als beste Schauspielerin für den Film Episode im Jahre 1935 bei den Internationalen Filmfestspiele von Venedig geehrt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Wien 1922. Das ist nicht die unbekümmerte Stadt der Lieder und des Weins; das ist die „sterbende Stadt!!“ jener furchtbaren Inflationsjahre, in denen das Büro des Kaufmanns vom Kaffeehauslisch und die Oper von der Bar mit Jazzmusik und Negertänzen verdrängt wurden. - unter den Menschen dieser schrecklichen Zeit, in der der tägliche Börsenbericht als Evangelium galt, lebt Valerie Gärtner. Tochter eine alten Rentnerin in Salzburg, als Schülerin der Kunstgewerbeschule. Durch die Spekulation eines fragwürdigen Bankpräsidenten verliert die alte Frau ihr gesamtes kleines Vermögen, und damit steht auch Valerie nach dem Bankenkrach vor dem Nichts. Freilich könnte sie sich leicht alle Sorgen um das tägliche Brot vom Halse schaffen, wenn sie erst einigen ihrer Kameraden in gleich tut und die Nächte in Bars und Tanzlokalen verbringen wollte. Aber ihr innerstes Wesen lehnt sich dagegen auf. Eine tiefe Kluft, von Herkunft und Sitte gezogen, trennt sie von den krankhaften Erscheinungen der Zeit.

Deshalb fasst sie auf das Anerbieten des Wiener Kunsthändlers Torresani falsch auf, als er ihr ein paar ihre Keramiken abkaufen und ihr dafür monatlich einen Scheck zukommen lassen will. Nach ein paar Wochen bittet Valerie indessen dem Kunsthändler selbst zu sich und sagt ihm, jetzt sei sie so weit, wie er sie haben wolle. Torresani gesteht, ihre Modelle in der Tat nicht zu brauchen, er habe ihr nur ein wenig aus der Klemme helfen wollen, aber ganz ohne Gegenleistung. Das sei möglicherweise etwas altmodisch von ihm, aber es sei nun einmal so, er möchte nicht, dass alle Maädel, denen es schlecht geht, auch schlecht werden. Allerdings sei nicht ausgeschlossen, dass sie beide in und wieder zusammen in ein Theater ging oder dass er bei ihr eine Tasse Tee trinken. Und so werden die beiden wirklich gute Freunde. - es kommt ein Tag, an dem der alte und das junge Mädchen ein Besuch der Konzerthaussäle miteinander verabredet haben. In letztes Stunde ist Torresani verhindert und schickt den Huslehrer seine Söhne zu Valerie, um sein Fernbleiben zu entschuldigen. Aus dieser Entschuldigung für eine Stellvertretung, und die beiden jungen Leute tanzen die ganze Nacht durch. Kurz, der Hauslehrer, hatte Feuer gefangen, ohne es sich selbst gestehen zu wollen. Valeri hat ihm eine Besuchskarte mit ihrer Adresse überlassen, wie er in einem Schuatlas vergisst, und als Eugen und Toni seine beiden Zöglinge, diese Karte für sich, kommt er zwischen den Brüdern zum Streit. Jeder behauptet, der andere kenne die Dame und wolle ihm diese Bekanntschaft verheimlichen. So geschieht es, dass schließlich vier Menschen das Interesse an Valeri Gärtner nehmen: der Kunsthändler Torresani, der Hauslehrer Kinz und die beiden Söhne Torresani. – Kinz bietet alles auf, um eine Begegnung zwischen seinen Zöglingen und dem jungen Mädchens zu verhindern: er klärt Valerie über die Familienverhältnisse seines Brotgebers auf und handelt dabei in dem Glauben Sie unterhalte gewisse Beziehungen zu dem Kunsthändler. Diese Sache, meint er, sei doch nichts Rechtes, nur eine vorübergehende Begebenheit, eine Episode.

Aber das Zusammentreffen der beiden Jünglinge mit Valeri kann Kinz doch nicht verhindern und um die Verwicklung vollzumachen, sehen diese bei ihr einen Scheck mit der Unterschrift ihres Vaters. Ein böser Verdacht steigt in ihnen auf: sie halten ihren Hauslehrer Kinz, in dessen Besitz sie Valeries Karte gefunden haben, für einen Scheckfälscher. Es kommt darum zu einer erregten Szene zwischen Kinz und seinen Zöglingen: Valerie ist nach der ihr gewordenen Aufklärung entschlossen, mit Torresani zu brechnen und ihnen den letzten Scheck, den sie von ihm erhalten hat, zurückzugeben. Aber eine Freundin hat ihn ihr in höchster Not entrissen und das Geld abgehoben. Spät erst erkennt diese das Verhängnisvolle ihrer Handlung und eilt nach der Villa Torresani, um ihr Unrecht wiedergutzumachen. Sie wird nicht vorgelassen, stattdessen drückt man ihr einen an Valerie einen an ihr gerichteten Brief in die Hand. Das Mädchen glaubt von Torresani den Abschiedsbrief erhalten zu haben und stürmt nunmehr ihrerseits nach der Villa des Kunsthändlers wo ein großes Fest gefeiert wird.

Zum Fassungslosen Staunen des Vaters und der Söhne erscheint sie plötzlich im Festsaal, wo ihr die Dame des Hauses entgegentritt und sie aufs freundlichste begrüßt - der Brief, den ihr die Freundin gebracht, war keine Absage Torresani, sondern eine Einladung seiner Frau zu dem Familienfest. Kinz hatte die Dame des Hauses in alle Einzelheiten der „Episode“ Valeri Gärtner eingeweiht, er sieht sich jetzt von Frau Torresani beschämt und zugleich durchschaut –. Sie hat das wahre Gefühl des Hauslehrers für die junge Kunsteleven erkannt und will nun bis zur Mittleren zwischen den beiden.


Anmerkungen

Otto Treßler, der in diesen Film einen reichen Mäzen spielte, hatte zwei Filmsöhne, diese zugleich seine leiblichen Söhne waren.[1]

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 1, 5. Januar 1936