Königreich Israel
Das Königreich Israel soll laut alttestamentarischer Überlieferung um das Jahr 1.000 v. d. Z. existiert haben. Es soll jedoch keineswegs ausschließlich nur das gegenwärtig als „Israel“ bezeichnete Gebiet umfaßt haben. Vielmehr soll Nord-Israel weitaus größer und mächtiger gewesen sein.
Inhaltsverzeichnis
Zwei „Königreiche“: Juda und Israel
Der Ausdruck „Königreiche“ muß in Anführungsstrichen stehen, da in den biblischen Schriften sogenannte Könige nicht die geringste Ähnlichkeit mit den sittlichen, normativen und kulturellen Standards eines aristokratischen Fürsten griechischer oder römischer Natur haben. Insbesondere reiten sie nicht voran. Pferde und Reiten sind den „Königen“ des Alten Testaments gänzlich unbekannt (Pferde gelten den biblischen „Propheten“ vielmehr als eine Art von Ungeheuern, denen man rasch die Achillesfersen durchschneiden muß, damit sie nicht „zurückkehren“ und noch mehr Unheil anrichten). Namentlich das fürstliche Voranstürmen, das Anführen und der verantwortliche Feldherr sind den Bibel-Autoren vollständig unbekannt. Ein solcher jüdischer „König“ sitzt vielmehr „im Zelt“ und „wartet auf Beute“. Hieraus wird ersichtlich, daß alle europäschen Begriffe seit Homer, die mit Adel und Aristokratie von Anfang an verknüpft sind, keinerlei Zusammenhang haben mit den Zuständen und Verhältnissen, die im Alten Testament dem Bibelleser als jüdisches „Königtum“ vorgestellt werden.
Ein „König“ Jerobeam, der laut Bibel gegen Salomon „rebellierte“, soll demnach der Begründer des Nordreiches Israel gewesen sein. Der Ausdruck „jüdisch“ bezog sich zunächst immer nur auf das südlich angrenzende und kulturell deutlich weniger entwickelte Königreich Juda mit seiner Hauptstadt Jerusalem. Die Verbindung beider Formationen (Königreiche Israel und Juda) bezeichnet die Gewaltgeschichte einer jüdischen Predigerkaste, die – auf blanken, aggressiven Machtwillen gegründet – jeden Widerstand gegen den selbstformulierten Tributanspruch mittels befohlener Massenausrottungen erstickt.
Erez Israel, das „gelobte“ (verheißene) Land
Da prophezeit wird, daß die Juden in ihr einstiges Königreich zurückkehren werden, muß dieses auch die Gebiete des derzeitigen Staates Syrien beinhalten. So heißt es im jüdischen Tanach, daß Israel erst vollendet sein wird, wenn die letzte Phase der Wiederherstellung des Königreichs beendet ist. Eine solche „Wiederherstellung“ ist nur möglich durch Zerstörung der dortigen Staatswesen und der anschließenden Entvölkerung des Landstriches, speziell Syriens, aber auch des Libanons und des Gebietes von Palästina. Da ein direkter Völkermord jedoch zu offensichtlich wäre, bietet sich eine indirekte Vertreibung der dortigen Einwohner an.
Ein gewisser Israel Finkelstein hat in seinem Buch „Das vergessene Königreich“ diese These erneut ausführlich dargelegt. Wenn es auch keine archäologischen Funde gebe, so bestehe dieses „Israel“ dennoch als „ideelles Konzept“ fort.[1]
Die messianische Aussage der Rückkehr in das von Gott den Juden versprochene (verheißene) Land hat allerdings ihren ersten Ursprung schon in prophetischen Festlegungen des Ersten Buches Mose (Genesis). In Genesis 15,13 bis 15,21 findet sich ein detaillierter Ausrottungsplan gegen die benachbarten Völker, weil sie „schuldig“ sind, auf dem Gott den Juden – seinem, wie die Propheten wissen, Lieblingsvolk – geschenkten (verheißenen) Land zu leben. Diese Schuld wird gesühnt durch Völkermord an den „schuldigen“ Völkern. Wichtig für das Verständnis ist noch zu sehen, daß immer wieder Gott selbst handelt. Gott selber führt Krieg, nicht seine Juden. Er selber straft immer wieder, nicht zunächst seine Juden. Dieses Motiv der betrachtenden Passivität des jüdischen Priesters, während „sein“ Gott handelt gegen die anderen (sogenannten übrigen) Völker, zieht sich durch das gesamte Alte Testament in exakt derselben Form hindurch. Da der Text so gut wie nie ungekürzt zitiert wird, soll hier einmal eine längere ungekürzte Passage (mitsamt der Ausrottungsliste) zu stehen kommen:
- „Gott sprach zu Abraham: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen und man wird sie vierhundert Jahre lang hart behandeln. Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten und nachher werden sie mit reicher Habe ausziehen. Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern heimgehen; in hohem Alter wirst du begraben werden. Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn noch hat die Schuld der Amoriter nicht ihr volles Maß erreicht. Die Sonne war untergegangen und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch. An diesem Tag schloß der Herr mit Abraham folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom Euphrat, [das Land] der Keniter, der Kenasiter, der Kadmoniter, der Hetiter, der Perisiter, der Rafaïter, der Amoriter, der Kanaaniter, der Girgaschiter, der Hiwiter und der Jebusiter“ (= 1. Buch Mose [Genesis]; 15,13–15,21).
Wie die – aus der linksextremen Szene herstammenden – Eheleute Trimondi in ihrem Buch „Krieg der Religionen“ (2006) anschaulich geschildert haben, hat der jüdische Messianismus keineswegs nur geschichtlichen Rang. Die orthodoxen Strömungen der großen Religionen haben ausnahmslos einen apokalyptischen Zweig. Im Falle des Judentums agiert dieser Zweig auch entschieden aktiv, in dem Sinne, daß politisch und militärisch Handelnde die Situation der Wiederkehr des eigenen Führers – durch Herbeiführung der apokalyptischen Situation – befördern.
Washingtoner Regierungskreise, die einen Kranz von Vernichtungskriegen den näheren und ferneren Nachbarn des heutigen Staates Israel auferlegt haben (für Ägypten hat man sich mit einer vollständigen Verwüstung des dortigen politischen Lebens begnügt), setzen sich personell in hohem Grade aus VS-Amerikanern zusammen, die neben dem VS-Paß zusätzlich noch den israelischen Paß eignen. Dieser Sachverhalt ist niemals Gegenstand politischer Auseinandersetzungen in den VSA, weil die bloße Erwähnung der Tatsache als „Antisemitismus“ gilt (der das Abschalten der Mikrophone und die Ächtung des Betreffenden „Antisemiten“ für alle folgenden politischen Auseinandersetzungen zur Folge hat).
Siehe auch: Altes Testament – Zweifel an der biblischen Geschichte der Israeliten
Siehe auch
- Yinon-Plan
- Shemittah-Zusammenbruch
- Weltjudentum • Israel-Connection
- Mischling (Abschnitt: Fremdvölkische Absonderung als biblischer Wert)
- American Israel Public Affairs Committee (AIPAC)
- Republican Jewish Coalition (RJC)
- Die Psychopathologie des Judentums (Hervé Ryssen)
- Holocaustreligion • NWO • ZOG
Literatur
- Alexandra Pontzen / Axel Stähler (Hgg.): Das gelobte Land. Erez Israel von der Antike bis zur Gegenwart. Quellen und Darstellungen. [= Rowohlts Enzyklopädie] Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-55656-1
- Victor Trimondi / Victoria Trimondi: Krieg der Religionen. Politik, Glaube und Terror im Zeichen der Apokalypse. Wilhelm Fink, München 2006, ISBN 3-7705-4188-X
Verweise
- Ein Abschied von der Bibel fällt schwer, NZZ, 6. August 2014