Kabisch, Ernst

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Kabisch, Ernst.jpg

Ernst Friedrich Karl Albert Kabisch (Lebensrune.png 2. Juni 1866 in Kemnitz; Todesrune.png 23. Oktober 1951 in Stuttgart) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt mit dem Charakter als General der Infanterie (Tannenberggeneral) sowie Militärhistoriker und Militärschriftsteller.

Werdegang

Invalidenfriedhof, Grabmal Kabisch.jpg
Kabisch, Ernst – Das Volksbuch vom Weltkrieg.jpg
Deutscher Siegeszug in Polen von Ernst Kabisch.jpg
Ernst Kabisch trat am 29. März 1884 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 1. Westpreußisches Fußartillerie-Regiment Nr. 11. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 16. September 1885 zum Sekondeleutnant befördert. Ab dem 1. Oktober 1891 wurde er als Premierleutnant für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Danach wurde er in den Großen Generalstab kommandiert. Er wurde dann mit seiner Beförderung zum Hauptmann am 22. März 1897 in den Großen Generalstab versetzt. Ab September 1901 wurde er für zwei Jahre als Kompaniechef im 3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf Schwerin" Nr. 14 eingesetzt. Danach wurde er wieder in den Großen Generalstab versetzt. Dort wurde er Anfang 1905 zum Major befördert. Als solcher wurde er Ende 1905 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 39. Division ernannt. Im Frühjahr 1911 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15 ernannt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1912 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wiederum wurde er am 22. April 1912 zum Chef des Generalstabes vom Gouvernement Metz ernannt. Am 22. März 1914 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 30. Mai 1914 zum Kommandeur vom 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144 ernannt. In dieser Funktion rückte er auch bei Beginn vom 1. Weltkrieg an die Front. Dort wurde er Anfang September 1914 verwundet. Danach wurde er die nächsten Jahre in verschiedenen Stäben als Chef des Generalstabes eingesetzt. Bereits sehr früh im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 11. Juni 1917 wurde er als Chef des Generalstabes der Armee-Abteilung von Scheffler zum Generalmajor befördert. Im November 1917 wurde er zum Kommandeur der 81. Reserve-Infanterie-Brigade ernannt. Anfang März 1918 wurde er zum Kommandeur der 54. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde ihm am 9. Oktober 1918 der Pour le merité verliehen. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm noch andere Orden verliehen. […] Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann eine gewisse Zeit als Abschnittskommandant in Wesel bei den Sicherheitstruppen in der Neutralen Zone eingesetzt. Danach wurde er in das Reichsheer übernommen. Anfangs wurde er als Infanterieführer der Reichswehr-Brigade 31 eingesetzt. Danach kam er dann im Übergangsheer im Frühjahr 1920 als Befehlshaber der Reichswehr-Brigade 13 zum Einsatz. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er zum Infanterieführer V in Stuttgart ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1920 zum Generalleutnant befördert. Am 15. Juni 1921 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. In den folgenden Jahren machte er als Schriftsteller von sich reden. Er veröffentlichte unter anderem folgende Bücher: "Streitfragen des Weltkrieges 1914-1918" (1924); "Die Entwaffnungsnote" (1925); "Die Führer des Reichsheeres 1921 und 1931" (1931); "Das Volksbuch vom Weltkrieg" (1931); "Der schwarze Tag - Die Nebelschlacht von Amiens, 8./9. August 1918" (1933); "Lüttich" (1934); "Die Marneschlacht 1914" (1934); "Verdun - Wende des Weltkrieges" (1935); "Michael" (1935); "Um Lys und Kemmel" (1936); "Helden in Fels und Eis" (1937); "Somme 1916" (1937); "Gegen englische Panzerdrachen" (1938); "Mackensen rettet Berlin" (1939); "Der Rumänienkrieg 1916" (1939). Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg trat er dann wieder zur Verfügung des Heeres. Am 27. August 1939 wurden ihm als so genannten Tannenberg-General die Charakter als General der Infanterie verliehen. Er wurde zum Stab der Heeresgruppe Nord kommandiert. Nach der Umbenennung des Stabes gehörte er ab Oktober 1939 zur Heeresgruppe B. Am 15. Juni 1940 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er wurde jetzt wieder als Schriftsteller aktiv und veröffentlichte unter anderem im Union-Verlag in Stuttgart noch die Bücher "Deutscher Siegeszug in Polen" und "Deutscher Siegeszug im Westen". Außerdem veröffentlichte er im Frühjahr 1941 die Geburtstagsschrift "Held der Sommeschlacht. General von Soden 85 Jahre".[1]

Tod

General der Infanterie a. D. Kabisch verstarb im Oktober 1951 und ruht gemeinsam mit seiner Gemahlin, die ihm 1938 vorausgegangen war, im Grab seines einzigen und 1916 vor Verdun gefallenen Sohnes auf dem Invalidenfriedhof in Berlin.

Familie

Ernst Kabisch wurde als Sohn des Pastors Albert Kabisch und Anna Vogt 1866 in Kemnitz bei Greifswald geboren, wo er auch die Schule besuchte. Später zog er nach Greifswald und besuchte das dortige Gymnasium. Sein jüngerer Bruder war der evangelische Theologe, Pädagoge und Schriftsteller D. theol. Richard Martin Kabisch (Lebensrune.png 21. Mai 1868 in Kemnitz bei Greifswald, Pommern). Richard war ab Juli 1910 Regierungs- und Schulrat in Düsseldorf. 1914 wurde er nach Bromberg versetzt. Mitte des Jahres 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Der vierfache Familienvater fiel am 30. Oktober 1914 bei der Ersten Flandernschlacht in der Nähe von Bikschote an der Spitze seiner Kompanie.

Ehe

Premierleutnant Kabisch heiratete 1894 seine Verlobte Johanna Elisabeth Martens (1862 1938), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: Brunhild Anna Bertha, verheiratet Bernhardt (Lebensrune.png 23. Juni 1895 in Berlin), Helmuth Kabisch (Lebensrune.png 20. April 1898; 22. Februar 1916) und Gudrun Elisabeth, verheiratet Burchard (1901–1955).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Streitfragen des Weltkrieges 1914–1918. Berger. Berlin 1924.
  • Die Entwaffnungsnote. Weise. Stuttgart 1925.
  • Das Volksbuch vom Weltkrieg. in 10 Einzelexemplaren. Mit 374 Abbildungen und 60 von Generalmajor a. D. H. Flaischlen handgezeichneten Kartenskizzen. Union Deutsche Verlagsgesellschaft. Berlin 1931.
  • Die Führer des Reichsheeres. 1921 und 1931. Dieck. Stuttgart 1931.
  • Schicksalsschlachten der deutschen Geschichte (mit Hans Härlin und Winfried Gurlitt), Frank'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1933
  • Der schwarze Tag. Die Nebelschlacht vor Amiens. (8./9. August 1918). Mit vielen Bilder und drei von Generalmajor a. D. H. Flaischlen handgezeichneten Kartenskizzen. Vorhut-Verlag. Berlin 1933.
  • Lüttich. Deutschlands Shicksalsschritt in den Weltkrieg. Mit 17 Bildern und 5 Kartenskizzen von Generalmajor a. D. H. Flaischlen. O. Schlegel. Berlin 1934.
  • Die Marneschlacht 1914. Eine deutsche Tragödie. Mit 8 Bildern und drei von Generalmajor a. D. H. Flaischlen handgezeichneten Kartenskizzen. Vorhut-Verlag. Berlin 1934.
  • Michael. Die große Schlacht in Frankreich im Lenz 1918. O. Schlegel. Berlin 1935.
  • Verdun. Wende des Weltkrieges. Vorhut-Verlag. Berlin 1935.
  • Um Lys und Kemmel. Vorhut-Verlag. Berlin 1936.
  • Somme 1916. Mit 16 Bildern und mit Kartenskizzen von Generalmajor a. D. H. Flaischlen. Berlin 1937.
  • Der Rumänienkrieg 1916. Mit 14 Bildern und 18 Kartenskizzen von Generalmajor a. D. H. Flaischlen. O. Schlegel. Berlin 1938.
  • Gegen englischen Panzerdrachen. Loewes Verlag. Stuttgart 1938.
  • Mackensen rettet Berlin. Loewes Verlag. Stuttgart 1939.
  • Deutscher Siegeszug in Polen. Union Deutsche Verlagsgesellschaft. Stuttgart 1940.
  • Helden in Fels und Eis. Bergkrieg in Tirol und Kärnten. Loewes Verlag. Stuttgart 1941.
  • Deutscher Siegeszug im Westen. Union Deutsche Verlagsgesellschaft. Stuttgart 1942.
  • Held der Sommeschlacht. General von Soden 85 Jahre, 1941

Fußnoten

  1. Kabisch, Ernst, Lexikon der Wehrmacht