Externsteine
In der mittleren Gebirgskette des Teutoburger Waldes (Westfalen) ragen mehrere senkrecht stehende Sandsteinfelsen fast 40 Meter hoch auf, bekannt als Externsteine (richtig: Sternensteine an der Egge).
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Zur Religionsgeschichte
Die Externsteine bildeten in der germanischen Frühgeschichte einen spirituellen Kultort. Ausgrabungen von 1934/35 bestätigten durch Funde und Schichtlagerung die bereits früher aufgestellte These, daß die Externsteine eine alte germanische Kultstätte darstellen, die infolge der Christianisierung z.B. Karls des Großen gewaltsam zerstört wurde. Die Anlage der Felsräume und Nischen weisen- soweit sich der frühere Zustand erkennen läßt auf ein Sonnenheiligtum für die Feier der Sonnenwenden hin.[2] Die heute auch von Jungheiden zur Sommersonnenwende besuchte Natursehenswürdigkeit liegt im Nordostteil von Nordrhein-Westfalen. Im Südteil des Kreises Lippe verortet, gehören die Externsteine zu Horn-Bad Meinberg (in der Nähe von Detmold) und sind von einer weitläufigen parkartigen Anlage in einer sonst steinfreien, hügeligen Gegend umgeben.
Zur Geologie
Die Felsen sind ein Teil der mittleren Gebirgskette des Teutoburger Waldes. Sie liegen genau im Südosten dieses Mittelgebirges, angrenzend an das Eggegebirge. In Richtung Nordwesten gehen die Externsteine direkt in die ansteigenden waldreichen Hänge des Bärensteins und nach Südosten unmittelbar in jene des Knickenhagens über. Direkt vorbei an der Felsengruppe fließt im Einzugsgebiet der Weser die Wiembecke, die am Fuß der Felsen zum „Wiembecketeich“ aufgestaut wird.
Im Zuge der Gebirgsbildung, der sogenannten saxonischen Rahmenfaltung vor etwa 70 Millionen Jahren, wurden die ehemals waagerecht liegenden Gesteinsschichten dann lokal genau senkrecht hochgewölbt.
Einschränkung dieses Kulturortes
Bis 2010 fanden an Vatertagen, insbesondere aber an Sonnenwenden Feiern statt, bei welchen sich eine bunte Mischung an Besuchern, wie an germanischer Geschichte und Kultur Interessierter, zusammenfand. Die Verwaltung der Region Lippe hat dieses nun aber mit Vorschriften weitestgehend unterbunden. Erlaubt seien weiterhin zwar „friedliches Feiern und Musizieren“, das „Zelten, jeglicher Alkoholkonsum und offenes Feuer oder Grillen“ sind am Vatertag und an beiden Tagen der Sonnenwende jedoch verboten und es wird vor Ort kontrolliert.[3]
Literatur
- Gisela Graichen: Das Kultplatzbuch. Ein Führer zu den alten Opferplätzen, Heiligtümern und Kultstätten in Deutschland. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1988, ISBN 3-86047-176-7
- Wilhelm Engelbert Giefers: Die Externsteine im Fürstenthum Lippe-Detmold, eine historisch-archäologische Monographie, 1851 (PDF-Datei)
- Hans F. Massmann, Ernst von Bandel: Der Egsterstein in Westfalen. Nochmals besprochen. Nebst getreuen Abbildungen, 1846 (PDF-Datei)
- Wilhelm Teudt: Die Externsteine als germanisches Heiligtum. (Bestellmöglichkeit des Originalnachdrucks, preiswerter Nachdruck in Textform)
- Heiko Petermann: Die Externsteine – Eine Wanderung durch Mythos und Geschichte. (Bestellmöglichkeit)
- Die Externsteine: Festprogramm zu Winckelmann's Geburtstage an 9. December 1858 (PDF-Datei)
- Ernst von Bandel: Die Kreuz-Abnahme an den Externsteinen, 1900 (Netzbuch und Möglichkeit zum Herunterladen als PDF-Datei)
- Ferdinand Seitz: Irminsul im Felsenrelief der Externsteine, 1953
- Dieter Vollmer: Bronzezeitliche Nutzung der Externsteine, in: DGG (1/1992)
Verweise
- Externsteine – Mächtiger Kraftort unserer Vorfahren
- Die Irminsul am Externstein (Artgemeinschaft: Asatru.de)
- Schutzgemeinschaft Externsteine e.V.