Flieger-Tapferkeits-Orden
Der Flieger-Tapferkeits-Orden (ro. Ordinul „Virtutea Aeronautica“) wurde am 31. Juli 1930 durch König Karl II. von Rumänien gestiftet und vorwiegend an Angehörige der Luftwaffe des Königreichs Rumänien in fünf Klassen für fliegerische Tapferkeit bzw. Tugend, aber auch für zivile Verdienste um die Luftfahrt verliehen, seit 1938 auch mit Schwertern.
Der Flieger-Tapferkeits-Orden steht auf der Ordenrangstufe gleich zur Militär-Tapferkeitsmedaille und unterhalb des Militärordens „Michael der Tapfere“.
Inhaltsverzeichnis
Deutsche Namensvarianten
- Königlich Rumänischer Orden „Aeronautische Tugend“
- Königlich Rumänischer Orden „Fliegerische Tapferkeit“
- Königlich Rumänisches Luftwaffenverdienstzeichen
Erläuterung
Modelle
Das 1. Modell bis 1940 zeigte das Monogramm Carols II. von Hohenzollern-Sigmaringen, der als Karl II. König von Rumänien war; das 2. Modell ab 1940 dann das Monogramm seines Sohnes, des Prinzen von Hohenzollern König Michael I., der den Waffenbruder Deutsches Reich 1944 an die sowjetischen Bolschewisten Stalins verriet und verkaufte – im Gegensatz zum treuen Marschall Ion Antonescu.
Aussehen
Das Ordenszeichen ist ein aus vergoldetem Silber bestehendes, hellblau emailliertes Kreuz, unter dessen Kreuzarmen ein dunkelgrün emaillierter Lorbeerkranz verläuft. In der Mitte ist ein weiß emailliertes Wappenschild mit einem nach links blickenden goldenen Adler zu sehen. Auf dem Adler befindet sich wiederum ein kleines Wappenschild mit der gekrönten und gespiegelten Initiale C (Carol) – ab 1940 die Initialen M I (Michael I). Rückseitig mittig die Jahreszahl 1930. Das Kreuz der III. Klasse ist aus Silber, das der IV. Klasse aus Gold (Bronze vergoldet) gefertigt.
Schwerter und Spangen
Für Militärverdienste wurde die Auszeichnung mit zwei gekreuzten Schwertern durch die Kreuzarme verliehen. Ebenso konnten goldene Spangen verliehen werden, die eine mehrfache Verleihung des Ordens oder der Medaille symbolisierten.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Auszeichnung auch an Angehörige der deutschen Luftwaffe verliehen, insbesondere an Angehörige der Jagdgeschwader, die in Rumänien gemeinsam mit dem Waffenbruder die „Rote Luftwaffe“ bekämpften und die Ölfelder des Landes beschützten. Nicht wenige deutsche Flugzeugführer erhielten auch das Königlich Rumänische Flugzeugführerabzeichen.
Nach dem Waffenverrat Rumäniens an Deutschland im August 1944 war es deutschen Soldaten strikt verboten, rumänische Orden und Ehrenzeichen zu tragen.
Ordensklassen
Bis 1947
- I. Klasse: Kommandeur (Halsorden, zu tragen an einem hell-violettblauen Band mit einem silbernen Mittel- und Randstreifen)
- II. Klasse: Offizier (mit Lorbeerkranz am Band, zu tragen auf der linken Brustseite)
- III. Klasse: Ritter (am Band, zu tragen auf der linken Brustseite)
- IV. Klasse: Goldenes Kreuz für Fliegerverdienst (Cruce de Aur am Band; vornehmlich an Unteroffiziere und Mannschaften verliehen)
- V. Klasse: Medaille am Band für die Große Ordensschnalle
Ab 2000
Im Jahre 2000 wurde der Orden erneut eingeführt, wobei die I. Klasse nun den Großoffizier (mit Bruststern) darstellt, dann Kommandeur, Offizier und Ritter, wobei Goldenes Kreuz und Medaille wegfielen.
Medaille
Am 24. Februar 1931 wurde auch eine Luftwaffenverdienstmedaille (auch: Flieger-Medaille) für das Personal gestiftet, die Medalia Aeronautică, 1938 wurde diese in Medalia „Virtutea Aeronautică“ (Medaille „Aeronautische Tugend“) umbenannt, umgestaltet (für militärische Dienste mit gekreuzten Schwertern und einer Königskrone) und ebenfalls in drei Klassen (Gold, Silber und Bronze) ähnlich dem Flieger-Tapferkeits-Orden verliehen. Die I. Klasse der Medaille steht im Rang unterhalb des Ritterkreuzes des Ordens.
Bildergalerie
Flieger-As Edmund Roßmann mit dem Ritterkreuz des Flieger-Tapferkeits-Ordens (links neben der Frontflugspange)