Fräulein (Film)

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FILM

Fräulein (Film).jpg
Filmdaten
Originaltitel: Fräulein
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 88 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Erich Waschneck
Regieassistenz: Bruno Carstens
Drehbuch: Walther von Hollander,
Christian Hallig
Vorlage: Paul Enderling (Motive des Romans)
Musik: Werner Eisbrenner
Ton: Walter Rühland
Kamera: Robert Baberske
Bauten: Otto Hunte,
Karl Vollbrecht
Aufnahmeleitung: Eberhard Schmidt,
Horst Kyrath
Herstellungsleitung: Eberhard Schmidt
Schnitt: Arnfried Heyne
Besetzung
Darsteller Rolle
Ilse Werner Annemarie „Fräulein“ Tessmer
Mady Rahl Thea
Hans Leibelt Hermann Schilling
Erik Frey Dr. Richard Rauh
Annemarie Holtz Anna Schilling
Karl Schönböck Fred Möller
Egon Müller-Franken Kurt
Doris Krüger Tagesmädchen Frieda
Roma Bahn Tante Laura
Gisela Scholtz Erika
Vera Comployer Köchin Rosa
Vilma Bekendorf
Eduard Bornträger
Ursula Herking
Willi Schur
Erika Streithorst
Alice Treff
Helmut Weiss

Fräulein ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1939. Der Film wurde vom 10. März bis April 1939 gedreht. Die Uraufführung fand am 20. Juli 1939 in Berlin (Tauentzien-Palast) statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Annemarie Tessmer hat es im Hause des reichen Fabrikanten Schilling nicht besser und nicht schlechter wie tausend andere. Sie ist eben das „Fräulein“, d. h. ein Zwischending zwischen Personal und Herrschaft, dem die gedankenlose und fahrige, stets mit Nichtigkeiten überlasteten Hausfrau jede Arbeit aufbürdet, ohne jemals daran zu denken, daß auch das Fräulein ein junges, sehnsüchtigen Weib ist und doch eben auch so etwas wie eine Seele hat. Und so ruft dann jeder im Haus auch nach dem „Fräulein“: der Hausheer, die Hausfrau, Thea, die erwachsende Tochter, und schließlich auch die Köchin und das Tagesmädchen. Annemarie rennt treppauf, treppab, ist immer willig und freundlich, nur, wenn sie abends auch noch bei der albernen Patience der Hausfrau zusehen darf, fallen ihr die Augen zu. „Ja, ja“ seufzt dann Frau Anna Schilling, „zu meiner Zeit waren die jungen Mädchen ganz anders, zur Fastnacht jeden Abend ein Ball und doch nie müde ...“

So wäre das jahrelang fortgegangen, wenn nicht das Schicksal eingegriffen hätte. Kurt, der Sohn des Hauses, kommt vom Arbeitsdienst zurück. Die Eltern sind auswärts eingeladen, die oberflächliche Thea ist wahrscheinlich wieder in irgendeiner Bar mit ihrem Flirt Fred Möller, einem hübschen, strammen Autoverkäufer. Als Kurt das Elternhaus betritt, sitzt ein Mädchen einsam am Flügel und spielt selbstvergessen und vollendet schön. Entzückt lauscht Kurt, bis Annemarie ihn sieht und ihr Spiel abbricht. Sie umsorgt ihn und erklärt die Abwesenheit seiner Eltern. Die zwei jungen Menschen finden harmlos Gefallen aneinander. Kurt, der künstlerische Neigungen hat, beschließt, das reine Profil des hübschen Mädchens zu modellieren.

Dr. Richard Rauh, der Auslandsvertreter der Firma Schilling, trifft nach allerhand Erfolgen wieder in der Heimat ein. Dem Fabrikbesitzer liegt daran, den befähigten Menschen auch weiterhin an sein Haus zu fesseln. Ein neuer Vertrag ist fällig. Da kann die hübsche, rassige Thea etwas nachhelfen, und schließlich, wenn Dr. Rauh sich da verlieben sollte, warum nicht. Der Herr Papa würde nicht nein sagen. Thea ist den Eltern sowieso über den Kopf gewachsen. Als Rauh seinen Antrittsbesuch bei Schillings macht, empfängt ihn Annemarie, da Thea sich noch anzieht. Dann sieht er das Fräulein wieder abends im Hause Schilling bei einer Gesellschaft, wo Annemarie auf Kurts Bitte ihr meisterhaftes Klavierspiel zeigen muß. Sie gefällt so, daß Frau Schilling das Fräulein brüsk hinausschickt, um nach der kleinen vierjährigen Erika zu sehen und bei ihr zu bleiben. – Rauh schickt dem Fräulein heimlich ein Konzertbillet, und nach dem Konzert geleitet er sie nach Hause, Thea erfährt es und nimmt den Kampf auf, denn ihr gefällt der gewandte, hübsche Ingenieur, und das Fräulein, also jemand vom Personal, dürfte doch für sie kaum eine Konkurrenz sein. Sie entdeckt die Tonbüste, die Kurt nach dem Gedächtnis gemacht hat, und versteht es geschickt und perfide, in Rauh den Eindruck zu erwecken, als wenn Annemarie dem Sohn des Hauses als Modell gedient hätte usw. Rauh ist tief enttäuscht und ist nun bereit, sich mit Thea zu verloben.

Als Annemarie ihr Zimmerchen betritt, findet sie Frau Schilling und die bösartige Tante Laura dort vor, die in den Sachen des Fräuleins wühlen, um nach einem verlorenen Ring der Hausfrau zu suchen. – Herr Schilling findet den Ring in der Handtasche seiner Frau und entschuldigt sich bei Annemarie. Aber das Maß ist voll, das Fräulein will sofort das Haus verlassen. Eilig packt sie ihre Sachen. Die kleine Erika, der einzige Mensch im Hause, der „Fräulein“ wirklich liebt, hängt sich flehend an den Hals ihrer treuen Freundin, und Annemarie bringt die Kleine noch zu Bett. Dann geht sie, allein wie sie gekommen ist, hinaus auf die Straße. Plötzlich sieht sie, wie das Kind im Nachthemdchen hinter ihr hergelaufen kommt. Sie hüllt das zitternde Geschöpfchen in ihren Mantel und bringt es zurück. Kurt öffnet ihr, er will wissen, was eigentlich vorgefallen ist und warum sie sein Elternhaus so plötzlich verlassen will. – Noch immer sind die Gäste im Hause, um Theas Verlobung mit Richard Rauh zu feiern, auch Fred Möller, leicht angetrunken, hat sich eingefunden. Kurt dringt ein und verlangt laut und erregt Auskunft, was mit Annemarie geschehen sei. Zögernd gesteht Thea ihre Lüge. Als Annemarie mit ihrem Handkoffer zum zweiten Male die Treppe herunterkommt, um das Haus zu verlassen, in dem sie beschimpft und verachtet wurde, gibt Richard Rauh ihr das Geleit. Zwei tapfere junge Menschen haben sich endlich gefunden.