Humboldt-Dachroeden, Franz Günther Wilhelm Alexander von

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Franz Günther Wilhelm Alexander von Humboldt-Dachroeden, seit 1875 Freiherr von Humboldt-Dachroeden[1] (Lebensrune.png 25. September 1858 auf Gut Ottmachau, Kreis Grottkau, Provinz Schlesien; Todesrune.png 6. Juni 1942 in Berlin), war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Generalleutnant im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Freiherr von Humboldt-Dachroeden trat der Reiterei der Preußischen Armee bei und war 1877 Sekondeleutnant im 5. Eskadron (Stendal, später Saarbrücken) des Westfälischen Dragoner-Regiments Nr. 7. Zu diesem Zeitpunkt wurde er noch als Humboldt-Dachröden geführt, ab der Rangliste 1879 dann als Humboldt-Dachroeden. Später wurde er Adjutant seines Regiments. 1887, nun Premierleutnant im 4. (später 3.) Eskadron, wurde er zur Preußischen Kriegsakademie kommandiert. 1889 befand er sich wieder im Regiment, nun im 1. Eskadron, 1890 dann im Großen Generalstab, wohin er kommandiert worden war. Nach einer erneuten Kommandierung zur Dienstleistung war er 1891 und 1892, inzwischen Rittmeister à la suite seines Regiments, als Adjutant bei der 6. Kavallerie-Brigade. 1893 befand er sich nach seiner Versetzung im 2. Eskadron des Dragoner-Regiments „Freiherr von Derfflinger“ (Neumärkisches) Nr. 3. Erneut zur Dienstleistung kommandiert, befand sich Rittmeister Freiherr von Humboldt-Dachroeden in der Adjutantur des General-Kommandos des XI. Armee-Korps. Am 10. September 1898 wurde er zum Major befördert. 1901 befand er sich nach einer Versetzung als Chef des Stabes im Dragoner-Regiment „von Bredow“ (1. Schlesisches) Nr. 4.

Am 22. April 1905 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Vom 18. Juli 1905 bis 19. März 1911 war er als Nachfolger von Oberst Adalbert von Rothkirch und Panthen (1853–1923; zuletzt Generalleutnant) Kommandeur des Braunschweigischen Husaren-Regiments Nr. 17, seit dem 21. März 1908 als Oberst. Sein Nachfolger als Kommandeur wurde Major Ernst von Uechtritz und Steinkirch, der kurze Zeit später zum Oberstleutnant befördert wurde. Am 20. März 1911 wurde als Nachfolger von Oberst Bolko Ludwig Erdmann Melchior Julius Nikolaus Graf von Roedern (1853–1931) Kommandeur der 22. Kavallerie-Brigade bei der 22. Division in Kassel. Am 13. September 1911 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 21. März 1913 schied Freiherr von Humboldt-Dachroeden aus dem Heer aus, Oberst Adalbert von Wurmb wurde sein Nachfolger als Brigadekommandeur.

Erster Weltkrieg

Generalmajor Freiherr von Humboldt-Dachroeden wurde anläßlich des Ersten Weltkrieges reaktiviert und wurde zum Kommandeur der Stellvertretenden 40. Infanterie-Brigade in Hannover ernannt, wo er an der Heimatfront für Rekrutierung, Ausbildung und Ersatz für die sich an der Kriegsfront befindlichen 40. Infanterie-Brigade zuständig war. Vom 4. September 1915 bis 16. April 1917 war er Kommandeur der Landwehr-Brigade Nr. 182, als solcher erhielt er am 18. November 1915 den Charakter als Generalleutnant. Am 16. April 1917 erhielt er sein Patent als Generalleutnant und wurde nach dem Kriege mit der gesetzlichen Pension zur Disposition (z. D.) gestellt.

Familie

Alexander war der Sohn von Wilhelm Karl Theodor August von Humboldt-Dachroeden (Lebensrune.png 23. Juli 1823 in Breslau; Todesrune.png 16. April 1867 auf Gut Ottmachau) und dessen Frau Hermine Franziska Wilhelmine, geb. von Werder (Lebensrune.png 30. Dezember 1830 in Potsdam; Todesrune.png 15. Juni 1903 auf Gut Ottmachau). Sein ältester Bruder war der Jurist und Diplomat Hans Paul Wilhelm Alexander Freiherr von Humboldt-Dachroeden (Lebensrune.png 26. März 1857 auf Gut Ottmachau; Todesrune.png 2. Februar 1940 in Wünsdorf).[2] Am 7. Oktober 1860 kam Schwester Eugenie Elisabeth Mathilde Margarete zur Welt (∞ 10. April 1885 Ottmachau den späteren Generalleutnant Friedrich Wilhelm Karl Theodor von Busse, Herr auf Möhnersdorf, Kreis Bolkenhain, Schlesien), am 3. April 1863 dann Bruder Bernhard Wilhelm Alexander Constantin, der Stabsoffizier im Garde-Korps wurde, zuletzt Generalmajor.

Sein Großvater war Theodor Emil Eduard von Humboldt, seit 27. August 1809 von Humboldt-Dachroeden (Lebensrune.png 19. Januar 1797 in Jena; Todesrune.png 26. Juli 1871 in Berlin), der selbst 1815 dem 8. Dragoner-Regiment beitrat, am 25. Juli 1815 (kurz nach dem Siebten Koalitionskrieg) zum 8. Husaren-Regiment (1. Westfälisches) übertrat und am 26. Januar 1822 als Sekondeleutnant zum 1. Kürassier-Regiment übertrat. Sein Urgroßvater, der Vater Theodors, war Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt.

Ehe

Sekondeleutnant Freiherr von Humboldt-Dachroeden heiratete am 26. September 1885 in St. Johann an der Saar seine Verlobte Charlotte Ida Julie Wagner (21. April 1862 in Luxemburg; Todesrune.png 30. Juni 1935 in Berlin), Tochter eines Glashüttenbesitzers. Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen:[3]

  • Alexander Wilhelm Ernst Bernhard, Rittmeister und SA-Brigadeführer
  • Elisabeth „Ellen“ (Lebensrune.png 29. September 1889 in Berlin) ∞ 19. Juni 1909 in Braunschweig Leutnant im Infanterie-Regiment Nr. 92 Thilo Friedrich Wilhelm von Trotha, zuletzt Major, zwei Kinder; die Ehe wurde am 1. November 1927 in Berlin geschieden.

Auszeichnungen (Auszug)

Preußische Rangliste 1912

Fußnoten

  1. Um 1871 begann Hermine von Humboldt-Dachroeden, geb. von Werder (1830-1903) und Ehefrau des 1867 verstorbenen Enkels, der wie sein Großvater Wilhelm hieß, in Angriff, die Reputation der Familie zu stärken. Es gelang ihr, eine Reihe von Angelegenheiten zu ordnen, die für die Familie von Bedeutung waren. So erreichte sie im Jahre 1875 auch die Anerkennung des Freiherrntitels durch Kaiser Wilhelm I. und erhielt das Recht, ab dem 11. Juni 1875 den Freiherrntitel zu führen. Das war besonders wichtig für die Söhne, die in den militärischen und diplomatischen Dienst strebten. Mit viel Fleiß und Energie schrieb sie die Familienchronik, die dann 1877 in den „Gothaischen genealogischer Hof-Kalender“ oder „Gothaisches Genealogisches Handbuch des Adels“, Unterreihe „Freiherrliche Häuser“ erstmals wieder erschien.
  2. Nachdem er 1886 das Assessorexamen bestanden hatte, schlug er die diplomatische Laufbahn im Auswärtigen Amt ein. 1887 wurde er Vizekonsul in London, 1893 Konsul in Moskau, 1901 Konsul in Alexandrien, 1905 Generalkonsul in Kapstadt und 1915 stellvertretender Generalkonsul in Amsterdam. Von 1920 bis 1923 war von Humboldt-Dachroeden deutscher Gesandter in Lima.
  3. Franz Günther Wilhelm Alexander Freiherr VON HUMBOLDT-DACHRÖDEN