Franzosen
Die Franzosen sind ein in Europa beheimatetes romanisches Kulturvolk, welches in Frankreich, im westlichen Teil der Schweiz sowie in Teilen Walloniens beheimatet ist. Noch bis in das 19. Jahrhundert sprach man vielerorts von „Franken“, nicht Franzosen, so z. B. Phillip Jakob Siebenpfeiffer anläßlich seiner Eröffnungsrede des Hambacher Festes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entstehung
Die Franzosen als Volk entstanden im Laufe des Mittelalters aus dem (unter anderem) römisch-keltischen, aber vor allem und vorwiegend fränkischen-normannischen Völkergemisch des Westfränkischen Reiches. Frühestens im Spätmittelalter verstanden sich die vormals germanischen Stämme des einstigen westlichen Frankenreiches zunehmend als homogenes „Volk der Franzosen.“
Kultur, Abstammung und Nachkommen
- „[...] Diese Kultur hatte durch das christliche Universalreich Karls des Großen eine kosmopolitische Färbung erhalten; aber nach Teilung des Reichs (843) zeigte sich doch zum ersten mal die Einheit der galloroman. Nation in dem Hervortreten der neuen Sprache. Sehr bald jedoch hat dieses neue Frankreich sich wieder gespalten, insofern der Norden und der Süden schon im 11. Jahrh, zueinander in Gegensatz traten. Da im Süden das romanische, im Norden das germanische Element eingewirkt Hatte, da ferner der Norden in den ersten Zeiten der kapeting. Könige mit dem Süden kaum noch politisch in Berührung kam, so entstand eine Trennung in Sprache und Sitte, die oft in Feindschaft ausartete und noch heute, wie die Literatur kundtut, trotz der polit. Centralisierung in voller Schärfe zum Ausdruck gelangt. Der Süden zeigte von je eine größere Schmiegsamkeit an die stammverwandten roman. Nachbarvölker; der Norden dagegen erhält sich seine Eigenart und Sprachreinheit genau bis zur Grenze des german. Sprachgebietes. Eine Ausnahme macht nur die Bretagne, deren reiner Keltenstamm sich dem Franzosentum noch jetzt abgeneigt zeigt. Auch die wallonische Bevölkerung, im Nordosten an der belgischen Grenze, ist nicht zur romanischen Rasse zu rechnen, da sie, als Nachkommenschaft der alten Velgen, in Art und Sprache von Romanen wie von Germanen verschieden ist. Der Typus des heutigen Franzosen unterscheidet sich, den Mischungen der Rasse gemäß, deutlich von Germanen und Italienern. Er hat durchschnittlich eine Höhe von 1,64 m, ist schmal gebaut, länglichen Gesichts, dunkelhaarig und von dunkler Hautfarbe, von geringer Muskelkraft, aber beweglich und gewandt; im Süden, wo der aquitanische Typus sich bemerkbar macht, ist das Haar gelockter, die Gesichtsform runder, die Bewegungen und Redeformen lebhafter. [...]“ — Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Nachkommen französischer Siedler sind vor allem noch in Kanada zu finden, in der kanadischen Provinz Quebec wird bis heute Französisch gesprochen.
Von allen Völkern Europas sind die Franzosen besonders stark von der Enteuropäisierung sowie Islamisierung und dem immensen Zuzug von Nicht-Europäern betroffen, man geht inzwischen davon aus, daß man diesen Bevölkerungsaustausch wohl nicht mehr – zumindest nicht mehr auf friedlichem Wege – umkehren können wird.
Bekannte Franzosen
- Könige: Ludwig XIV.
- Militärs: Ferdinand Foch
- Philosophen: René Descartes, Voltaire
- Politiker: Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
- Märtyrer: Johanna von Orléans, Dominique Venner