Friedenau (Berlin)
Staat: | Deutsches Reich |
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Landkreis: | Tempelhof-Schöneberg |
Einwohner: | 27.109 |
Bevölkerungsdichte: | 15.946 Ew. p. km² |
Fläche: | 1,7 km² |
Postleitzahl: | 12159, 12161 |
Telefon-Vorwahl: | 030 |
Kfz-Kennzeichen: | B |
Friedenau befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Berlin |
Friedenau ist ein Ortsteil im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin. Am 1. Oktober 1920 wurde die Landgemeinde Friedenau (selbständige Landgemeinde seit dem 9. November 1874) mit der seinerzeit noch selbständigen Stadt Schöneberg als elfter Bezirk in das neu entstandene Groß-Berlin eingemeindet.
Lage
Friedenau liegt auf dem Teltow-Höhenzug südlich des Berlin-Warschauer Urstromtales mit einer mittleren Höhe von etwa 40 Metern über Normalnull auf einer Fläche von 168 Hektar.
Die Grenze des Ortsteils verläuft im Norden parallel zur Ringbahnstrecke, im Westen entlang der Laubacher Straße zu Wilmersdorf und im Südwesten entlang der Bornstraße zu Steglitz. Die Ostgrenze Friedenaus zum Ortsteil Schöneberg verläuft entlang der Haupt- und der Fregestraße.
Mitunter werden Friedenau auch weiter östlich gelegenen Gebiete zugeordnet, obwohl sie amtlich nicht auf Friedenauer Gelände liegen, sondern auf dem Gebiet des Ortsteils Schöneberg. Dazu zählen der S-Bahnhof Friedenau, die Ceciliengärten und die Umgebung der Rubensstraße bis zum Grazer Damm (das sogenannte „Malerviertel“) und das Auguste-Viktoria-Krankenhaus. Die dort im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts errichteten Wohnanlagen wurden gelegentlich als Neu-Friedenau bezeichnet.
Geschichte
Anders als zahlreiche andere Berliner Ortsteile geht Friedenau nicht auf einen historischen Dorfkern zurück, sondern wurde in Wilhelminischer Zeit neu gegründet. Wenige Monate nach der Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges im Jahr 1871 zogen über 50.000 Menschen nach Berlin, so daß die Bautätigkeit bald auf den weiteren Umkreis der Hauptstadt übergriff.
Der am 9. Juli 1871 ins Leben gerufene Landerwerb- und Bauverein auf Aktien gründete den Villenvorort und erwarb zwischen 1871 und 1875 insgesamt 550 Morgen Land des Rittergutes Deutsch-Wilmersdorf mit der Absicht, preiswerte und zweckmäßige Wohnstätten zu schaffen.
Der Name Friedenau, der auf das Ende des Deutsch-Französischen Krieges hinweist, stammt von Hedwig Hähnel, der Frau des Baumeisters Hermann Hähnel. Das Gelände wurde nach einem festen Siedlungsplan parzelliert. An der ehemaligen Ringstraße (jetzt Dickhardtstraße) entstand das erste Gebäude des Ortes. Im Jahr 1874 wurde der Bebauungsplan vom damals zuständigen Landkreis Teltow amtlich anerkannt und Friedenau am 9. November 1874 zur selbständigen Landgemeinde dieses Landkreises erhoben. 1875 hatte Friedenau 1104 Einwohner in 258 Haushalten. Im Jahr 1912 waren es bereits rund 43.000 Menschen, die sich hier niedergelassen hatten.
Bekannte, in Friedenau geborene Personen
- Otto-Hermann Brücker (1899–1964), Generalleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Paul-Friedrich Darjes (1911–1989), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Albert Göring (1895–1966), Geschäftsmann, Dipl.-Maschinenbauingenieur und Bruder von Hermann Göring
- Ulrich Heyse (1906–1970), Korvettenkapitän und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Eberhard Kinzel (1897–1945), General der Infanterie
- Sven von Müller (1893–1964), Offizier, Jurist, Journalist und Schriftsteller
- Arnold von Roon (1914–1990), Major im Generalstab und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
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